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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Explodierende Corona-Zahlen Virologe Kekulé fordert vollständigen Lockdown
"Wir schlittern in die heftigste Welle jemals", sagt der Virologe Alexander Kekulé. Die neuen Maßnahmen von Bund und Ländern würden nicht reichen. Ohne Lockdown sei die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten.
Der Virologe Alexander Kekulé mahnt, dass ein vollständiger Lockdown dringend notwendig sei. "Wir schlittern in die heftigste Welle jemals", schreibt er im "Focus". Die meisten der von Bundestag und der Bund-Länder-Runde beschlossenen neuen Corona-Maßnahmen haben seiner Auffassung nach keinen Einfluss mehr auf die vierte Corona-Welle.
"Wir müssen uns eingestehen, dass sich die vierte Welle ohne vollständigen Lockdown nicht mehr aufhalten lassen wird", schreibt der Virologe und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale). Es gehe darum, in der jetzigen Situation möglichst viele Ältere und Personen aus den Risikogruppen vor schwerer Erkrankung und Tod zu schützen. "Diese Chance zu nutzen, muss oberste Priorität haben."
Auch im Interview mit t-online hatte Kekulé Mitte November erklärt, warum genau Deutschland nicht um erneute Kontaktbeschränkungen herumkommt. Das ganze Interview lesen Sie hier.
Heftige Kritik am Ende der epidemischen Lage
Angesichts der rasant steigenden Inzidenzen und der kritischen Lage in den Krankenhäusern sieht Kekulé das Ende der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" äußerst kritisch. Angeblich diene sie dazu, dem Bürger einen Teil seiner Grundrechte zurückzugeben, schreibt er.
Letztlich aber sei durch die Änderung "die Sache juristisch komplizierter geworden", so der Experte. Zudem wäre die Verlängerung der epidemischen Lage "auch das richtige Signal an die Menschen gewesen: Die epidemische Lage ist nicht zu Ende, sondern so schlimm wie nie zuvor".
Bundesweite 3G-Regel in bestimmten Bereichen ist sinnvoll
Sinnvoll findet Kekulé hingegen die bundesweite Einführung von 3G am Arbeitsplatz sowie die Vorgabe, medizinisches und pflegendes Personal künftig regelmäßig zu testen. Auch in Flugzeugen und Fernzügen halte er 3G für sinnvoll, "weil aufgrund der langen Reisezeiten Essen und Trinken nicht verboten werden kann" und personenbezogenen Tickets die Kontrolle der Maßnahme auch ermöglichen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Focus Online: "Wir haben den viralen Sturm verpennt!"