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Corona-Impfungen bei Kindern: Neue Studie zu den Nebenwirkungen


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Neue Daten zur Corona-Impfung
Diese Nebenwirkungen gefährden Kinder


Aktualisiert am 10.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Covid-19-Impfung bei Kindern: Der Biontech-Impfstoff wurde zunächst für Erwachsene entwickelt – und später für Kinder angepasst.Vergrößern des Bildes
Covid-19-Impfung bei Kindern: Der Biontech-Impfstoff wurde zunächst für Erwachsene entwickelt – und später für Kinder angepasst. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Bereits seit einigen Wochen können auch Kinder unter zwölf Jahren gegen Covid-19 geimpft werden. Doch wie sicher ist das Biontech-Vakzin für die junge Altersgruppe? Ein Blick auf die Datenlage.

Wie bei allen Impfungen können auch die Corona-Impfstoffe Nebenwirkungen hervorrufen. Das ist normal, weil durch die Vakzine das Immunsystem angeregt wird. Da Kinder ein sehr aktives und lernfähiges Abwehrsystem haben, können auch die Impfreaktionen stärker ausfallen als bei Erwachsenen. Sie klingen in der Regel aber nach wenigen Tagen wieder ab. Und auch, wenn keinerlei Nebenwirkungen auftreten, war die Impfung erfolgreich.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erfasst seit Beginn der Impfkampagne alle Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach einer Covid-19-Impfung. Im neuesten Bericht gibt es nun erstmals Auswertungen für die Altersgruppe ab fünf Jahren. Ein Überblick, welche Impfreaktionen bislang bei Kindern und Jugendlichen gemeldet wurden.

Wie wirksam ist das Biontech-Vakzin bei Kindern?
Die Zulassungsstudie hat ergeben, dass der Kinderimpfstoff für die Anwendung bei Fünf- bis Elfjährigen hochwirksam ist. Demnach konnte das Risiko einer Covid-19-Erkrankung in dieser Altersgruppe um 90,7 Prozent reduziert werden.

Covid-Impfung bei Fünf- bis Elfjährigen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung weiterhin nicht generell für alle Fünf- bis Elfjährigen. Sie rät diese nur Kindern dieses Alters mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten. Aber auch bei gesunden Kindern sollen Impfungen auf Wunsch ermöglicht werden.

Ein Grund für die Einschränkung: Das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung aufgrund der eingeschränkten Datenlage für diese Altersgruppe könne derzeit nicht eingeschätzt werden, so die Stiko. Nun aber liegt erstmals ein Bericht zu den Nebenwirkungs-Verdachtsfällen bei Kindern unter zwölf Jahren vor.

Typische Impfreaktionen – kaum schwere Nebenwirkungen

Die Daten zeigen: Es handelt sich überwiegend um milde und vorübergehende Impfreaktionen, besonders nach der zweiten Spritze. Dazu gehören vor allem ein schmerzender Arm, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Insgesamt wurden dem PEI bislang 505 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung von Unter-Zwölfjährigen gemeldet.

Wichtig: Die Daten des PEI beziehen sich auf den Zeitraum vom 27. Dezember 2020 bis einschließlich 31. Dezember 2021. Kinder zwischen fünf und elf Jahren werden in Deutschland offiziell erst seit Mitte Dezember 2021 mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft.

In 76,4 Prozent der Verdachtsfallmeldungen waren die Kinder zum Zeitpunkt der Meldung wieder vollständig genesen. 9,8 Prozent waren auf dem Weg der Besserung. Zum Zeitpunkt der Meldung waren 8,6 Prozent der Kinder mit Nebenwirkungen noch nicht vollständig gesund. Es wurde laut PEI kein bleibender Schaden und kein Todesfall berichtet.

Schwere Nebenwirkungen wurden bisher nur in fünf Fällen gemeldet. Dabei soll es sich um folgende Beschwerden handeln:

  • ein Fall mit neu aufgetretenem Typ-1-Diabetes
  • ein Fall einer Immunthrombozytopenie (Autoimmunerkrankung, die eine verringerte Blutplättchenzahl verursacht)
  • ein Fall mit schwerem Erbrechen und Fieber
  • ein Fall mit Fieber
  • ein Fall einer Synkope (Ohnmachtsanfall)

Damit liegt die Melderate bei 1,14 schwerwiegenden Verdachtsfällen pro 100.000 Impfungen mit Biontech. Zudem wurden dem PEI zufolge einige Fälle bei Off-Label-Use gemeldet. Das bedeutet, dass Verdachtsmeldungen von Kindern unter fünf Jahren eingingen, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Um welche Nebenwirkungen es sich dabei handelt, ist nicht näher aufgeführt.

Covid-Impfung bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren

Seit Ende Mai 2021 ist der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen, seit Mitte August gibt es die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Auch für diese Altersgruppe erfasst das PEI regelmäßig die bisher aufgetretenen Nebenwirkungen der Impfung.

Typische Impfreaktionen auch bei Kindern ab zwölf

Dem aktuellen PEI-Bericht zufolge sind bislang 3.227 Verdachtsfälle von Impfkomplikationen bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren gemeldet worden, die von mindestens einer Impfreaktion berichten.

Am häufigsten handelt es sich dabei um Lokalreaktionen (Schmerzen an der Einstichstelle, Rötung, Schwellung), die nach den beiden Impfstoffdosen gleichermaßen auftraten. Systemische Impfreaktionen, darunter Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall, wurden öfter nach der zweiten Dosis gemeldet.

Bei einigen der Verdachtsfallmeldungen handelte es sich laut PEI allerdings um "schwerwiegende unerwünschte Reaktionen", darunter Verdachtsfälle auf Myokarditis und Perikarditis, das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) oder auch Fazialisparesen (Gesichtslähmungen). Bei 8 der 3.120 Fälle wurde ein tödlicher Ausgang gemeldet. Ob ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung vorlag, untersucht das PEI in jedem Einzelfall.

Mögliche Nebenwirkung Herzmuskelentzündung – wie groß ist das Risiko?

Im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung mit den mRNA-Impfstoffen wurden bei jungen Menschen unter 30 sehr seltene Fälle von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Myokarditis und Perikarditis) beobachtet. Die Daten zeigten, dass diese Beschwerden nach der Impfung mit Moderna häufiger auftraten als beim Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Die Stiko empfiehlt daher seit Mitte November 2021 eine Corona-Impfung für Menschen unter 30 Jahren ausschließlich mit dem Impfstoff von Biontech.

Von einer Myokarditis betroffen sind nach PEI-Angaben vorwiegend männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren nach der zweiten Dosis. Die Rate beziffert das Institut auf weniger als einen Fall pro 10.000 Geimpfte. Die Mehrheit der Betroffenen habe sich zum Zeitpunkt der Meldung auf dem Weg der Besserung befunden oder sei schon wieder genesen. Allerdings wurde auch ein Todesfall bei einem Myokarditis-Patienten und bei einem weiteren von bleibenden Schäden berichtet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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