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Corona-Impfung für Kinder: Die wichtigsten Fragen und Antworten


Das gilt jetzt für die Kinderimpfungen gegen Corona


Aktualisiert am 13.12.2021Lesedauer: 4 Min.
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Corona-Impfung für Kinder: Fünf- bis Elfjährige können in Deutschland nun auch geimpft werden.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfung für Kinder: Fünf- bis Elfjährige können in Deutschland nun auch geimpft werden. (Quelle: photonews.at/imago-images-bilder)

Kinder ab fünf Jahren können ab dieser Woche gegen Corona geimpft werden. Doch viele Eltern und auch die Kinder selbst sind verunsichert. Was sollten sie beachten?

Nachdem die Stiko Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren empfohlen hat, die bestimmte Risikofaktoren tragen, beginnt in dieser Woche auch die offizielle Impfkampagne für diese Altersgruppe. Doch wie sollen die Impfungen durchgeführt werden und was sollten Kinder, Jugendliche und Eltern dazu wissen? Ein Überblick.

Wann startet die Impfkampagne für die Fünf- bis Elfjährigen?

Die Auslieferung des Kinderimpfstoffs ist ab 13. Dezember geplant, das ist sogar eine Woche früher als ursprünglich angenommen. Die Belieferung der niedergelassenen Ärzte erfolgt dann über die Apotheken. Die Impfungen starten demzufolge leicht zeitversetzt im Laufe der Woche.

Wie soll das Impfangebot genau aussehen?

Neben Kinderarztpraxen sind auch in öffentlichen Impfzentren Kinderimpfungen vorgesehen, aber nicht überall. Mancherorts sind zudem besondere Impfaktionen geplant, in Berlin etwa im Zoo oder im Naturkundemuseum, in Niedersachsen im Fußballstadion von Hannover 96 und im Tierpark der Landeshauptstadt. Wann es konkret losgeht, unterscheidet sich jedoch.

Die Kinder- und Jugendärzte stehen bereit. "Die Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen, weil die Stiko-Empfehlung so erwartet worden war", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der "Rheinischen Post" (Montag).

Er gehe davon aus, dass das Gros der Kinder- und Jugendärzte wie schon bei der Impfung von Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren mitmacht. Fischbach nannte es richtig, dass sich kommunale Impfstellen ebenfalls beteiligen. "Wir favorisieren allerdings die Impfung in den Praxen, wo die Ärzte ihre Patienten auch kennen. Das ist allemal besser als im seelenlosen Impfzentrum."

Die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, hält zudem auf längere Sicht Kinderimpfungen an Schulen und Kitas für wünschenswert. "Um dies jetzt aber durchzuführen, hätte es früher und intensiver geplant werden müssen", sagte die Amtsärztechefin der "Rheinischen Post". Insofern sei der Weg über die Kinderarztpraxen und die separaten Impfstraßen in den Impfzentren derzeit der richtige.

Mit Blick auf weitere Auffrischungsimpfungen sagte Teichert: "Wenn die Politik dann die Voraussetzungen schafft, hielte ich es für durchaus machbar und auch sinnvoll, den öffentlichen Gesundheitsdienst direkt an den Schulen und Kitas impfen zu lassen – analog zu Betriebsimpfungen."

Bekommen Kinder die gleichen Impfstoffe wie Erwachsene?

Nein, für diese Altersgruppe gibt es gesonderte Impfdosen von Biontech/Pfizer. Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Dem Gesundheitsministerium zufolge bekommen Kinder nur ein Drittel der Erwachsenendosis. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut Stiko zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden.

Mitte Dezember sollen 2,4 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs bereitstehen. Die Arztpraxen haben für die laufende Woche bereits 800.000 Impfdosen angefordert. Zu Beginn des neuen Jahres werden neue Lieferungen erwartet.

Für welche Kinder gilt die Stiko-Empfehlung?

Bisher empfiehlt die Stiko die Kinderimpfung nur für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit einem erhöhten Risiko haben.

Zusätzlich können aber alle Eltern, die möchten, auch ihre gesunden Kinder ohne Risikofaktoren impfen lassen.

Wie schwer erkranken Kinder an Covid-19?

Generell ist Covid-19 eine Krankheit, die lebensbedrohlich verlaufen kann. Bei Kindern und Jugendlichen sind die Verläufe jedoch nur selten schwer. Sie infizieren sich Studien zufolge seltener als Erwachsene und scheinen auch weniger ansteckend zu sein.

Nur etwa ein Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren muss mit Covid-19 ins Krankenhaus. Todesfälle traten bisher bloß vereinzelt und vor allem bei schweren Vorerkrankungen auf. Dennoch ist das Risiko einer Long-Covid-Erkrankung nicht zu unterschätzen, die immer häufiger auch junge Menschen trifft.

Wie wirksam ist die Impfung für Ihr Kind?

Die Zulassungsstudie für den Kinderimpfstoff von Biontech hat insgesamt gezeigt, dass die Impfung für die Fünf- bis Elfjährigen wirksam ist und es ein positives Risiko-Nutzen-Verhältnis gibt.

Demnach kann die Impfung das Risiko einer Ansteckung um 90,7 Prozent reduzieren. Auch die Immunantwort war vergleichbar mit der von geimpften Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Zudem ist das Infektionsgeschehen in Kitas und in den Grundschulen aufgrund der ansteckenden Delta-Variante zurzeit sehr dynamisch und die Inzidenzen bei jüngeren Kindern sind sehr hoch. Die neue Omikron-Variante könnte die Lage noch verschärfen. Die Covid-Impfung verringert das Risiko, zu erkranken und das Coronavirus weiterzugeben – so können Sie Ihr Kind selbst und besonders gefährdete Personen in Ihrer Familie, Ihrem Haushalt oder Ihrem Arbeitsumfeld schützen.

Welche Nebenwirkungen drohen den Kindern?

Wie bei allen Impfungen können auch die Corona-Impfstoffe Nebenwirkungen hervorrufen. Das ist normal, da durch die Vakzine das Immunsystem angeregt wird. Da Kinder ein sehr aktives und lernfähiges Abwehrsystem haben, können auch die Impfreaktionen stärker ausfallen als bei Erwachsenen. Die Reaktionen klingen in der Regel aber nach ein bis drei Tagen wieder ab. Und auch, wenn keinerlei Nebenwirkungen auftreten, war die Impfung erfolgreich.

Für Kinder zwischen fünf und elf Jahren gibt das Bundesgesundheitsministerium folgende Nebenwirkungen an:

  • Schmerzen an der Einstichstelle: 80 Prozent
  • Müdigkeit/Abgeschlagenheit: 50 Prozent
  • Kopfschmerzen: 30 Prozent
  • Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle: 20 Prozent
  • Gliederschmerzen: 10 Prozent

Andere Reaktionen traten bei jüngeren Kindern besonders selten auf. Fieber bekamen nur etwa drei Prozent nach der ersten und sieben Prozent nach der zweiten Impfung. Schüttelfrost gab es bei fünf Prozent nach der Erst- und bei zehn Prozent nach der Zweitimpfung.

In der Zulassungsstudie wurden keine schweren Nebenwirkungen, insbesondere keine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder Herzbeutelentzündung (Perikarditis) beobachtet.

Was sollten Eltern jetzt tun, wo können Sie sich informieren?

Bevor Sie sich entscheiden, Ihr Kind impfen zu lassen, sollten Sie sich über die Corona-Impfung im Allgemeinen sowie über die Impfung für Kinder und Jugendliche ausführlich informieren und mit Ihrem Kind darüber sprechen. Wenn Ihr Kind einer Impfung selbst zustimmt, sollten Sie zudem Rücksprache mit dem zuständigen Kinder- oder Hausarzt halten und etwaige Vorerkrankungen oder Allergien Ihres Kindes berücksichtigen.

Informationen zur Impfung für Kinder gibt es beispielsweise bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, beim Robert Koch-Institut oder auf den Seiten der Bundesregierung.

Was ist mit Kindern unter fünf Jahren?

In Deutschland leben rund vier Millionen Kinder zwischen null und vier Jahren, für die bisher noch kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht. Sie können nur "off-label" geimpft werden, eine Stiko-Empfehlung gibt es für diese Altersgruppe nicht. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sowohl ein zugelassener Impfstoff als auch die Stiko-Empfehlung für diese Altersgruppe noch kommen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressemitteilung der Stiko zur Covid-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren, 9. Dezember 2021.
  • Bundesgesundheitsministerium
  • Robert Koch-Institut
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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