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Wirkstoff von Roche: Diese Pille könnte Corona den Schrecken nehmen


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Wirkstoff AT-527 von Roche
Diese Pille könnte Corona den Schrecken nehmen


Aktualisiert am 10.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Tablette: Wirksame Medikamente gegen Covid-19 sind rar. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Tablette: Wirksame Medikamente gegen Covid-19 sind rar. (Symbolbild) (Quelle: RapidEye/getty-images-bilder)
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Es wäre das erste seiner Art: Ein Medikament gegen Covid-19, das oral eingenommen wird und schwere Verläufe von Corona-Infizierten verhindert. Seine Erforschung ist weit fortgeschritten – eine Zulassung könnte bald folgen.

Die Corona-Impfstoffe sind in aller Munde: Es wird heiß diskutiert, wie die Impfungen in Deutschland beschleunigt werden könnten. Was dabei in den Hintergrund gerät, ist die Forschung nach Medikamenten gegen Corona – dabei ist sie vor allem für Patienten wichtig, die sich bereits mit dem Virus angesteckt haben und auf Heilung hoffen.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche arbeitet zusammen mit dem US-Unternehmen Atea Pharmaceuticals daran, die Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19 zu verbessern, und gibt nun vielversprechende Aussichten. Noch in diesem Jahr soll eine Anti-Corona-Pille auf den Markt kommen. Was wir bisher darüber wissen – und was noch unklar ist.

Was ist AT-527?

Das Medikament AT-527 – so die vorläufige Bezeichnung – ist ein chemisch-synthetischer Wirkstoff, der ursprünglich gegen Hepatitis-C-Viren entwickelt wurde. Seit dem vergangenen Jahr erprobt Roche in Kooperation mit seinem Partner Atea Pharmaceuticals das Mittel gegen SARS-CoV-2. Das Ziel der Pharmaunternehmen: eine Pille zur Corona-Behandlung, die breit eingesetzt werden kann.

Das Schweizer Unternehmen Roche hat seinen Sitz in Basel und zählt zu den größten Pharmakonzernen weltweit. Zuvor hatte Roche bereits einen Antigen-Schnelltest entwickelt, der auch in Deutschland im Einsatz ist.

Wie wirkt das Medikament – und wem könnte es helfen?

AT-527 ist ein antiviraler Wirkstoff, der die sogenannte RNA-Polymerase blockieren soll. Dieses Enzym braucht das Coronavirus, damit es sich im Körper ausbreiten kann. Wird es gehemmt, kann sich der Erreger nicht mehr vermehren.

Auf diese simpel klingende Art könnte die Pille also vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Zunächst beschränkt sich die Anwendung aber nur auf Personen, die bereits infiziert sind und unter Corona-Symptomen leiden. "Bei Erfolg könnte AT-527 dazu beitragen, Patienten frühzeitig zu behandeln, das Fortschreiten der Infektion zu verringern und die Gesamtbelastung der Gesundheitssysteme zu verringern", fasst Roche den Nutzen des Medikaments in einer Pressemitteilung zusammen.

Die Forscher wollen zudem prüfen, ob der Wirkstoff auch präventiv eingesetzt werden kann – etwa bei Personen, bei denen eine Infektion zu befürchten ist, weil sie mit Infizierten in Kontakt waren.

Wie weit ist die Anti-Corona-Pille erforscht?

Getestet wird AT-527 derzeit parallel in Phase-2- und Phase-3-Studien, die die letzte Stufe der klinischen Erprobung darstellen. Zum einen erhalten die Pille im Krankenhaus behandelte Covid-19-Patienten mit mittelschweren Symptomen. Seit Februar 2021 läuft zudem eine Untersuchung in Ländern wie Großbritannien und Irland, in der der Einsatz bei Betroffenen mit leichter oder mittelschwerer Covid-19-Erkrankung in einer ambulanten Behandlung geprüft wird. Die Ergebnisse der entscheidenden klinischen Studien werden in den nächsten Wochen erwartet, so Roche.

Was ist über Nebenwirkungen bekannt?

Offiziell gibt es keine Angaben zu möglichen Nebenwirkungen. Aus den Daten der Phase-II-Studie mit Hepatitis-C-Patienten geht laut der "Pharmazeutischen Zeitung" hervor, dass das Medikament eine hohe Sicherheit gezeigt habe.

Atea Pharmaceuticals teilte außerdem einen Zwischenstand bei der Erprobung an Covid-19-Patienten mit: So habe sich das Mittel AT-527 bei einer kleinen Gruppe von 30 Covid-19-Patienten, die fünf Tage lang zweimal täglich 550 Milligramm erhielten, als gut verträglich erwiesen.

Wann könnte das Mittel verfügbar sein?

Roche-VR-Präsident Christoph Franz hat kürzlich angekündigt, die Anti-Corona-Pille in Form von Tabletten noch im Herbst 2021 auf den Markt zu bringen. Doch noch befindet sich AT-527 in der Entwicklungsphase. Bereits in den nächsten Wochen sollen die Ergebnisse der klinischen Tests vorliegen. Erweist sich das Mittel dabei als wirksam und sicher, wird es im nächsten Schritt von der Arzneimittelbehörde geprüft. Diese entscheidet dann über die Zulassung.

Wird das Medikament zugelassen, gebe es eine sinnvolle Ergänzung zu den Corona-Impfstoffen im Kampf gegen die Pandemie. Atea Pharmaceuticals würde den Vertrieb von AT-527 in den USA übernehmen. Roche wäre zuständig für die globale Produktion und die Verteilung außerhalb der USA. Schon jetzt teilte Roche mit, die Kapazitäten auszubauen, damit der Wirkstoff möglichst schnell in großen Mengen zur Verfügung gestellt werden könnte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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