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Corona: Wer schlechte Zähne hat, kommt häufiger auf die Intensivstation


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Neue Studien
Diese Volkskrankheit kann das Corona-Risiko erhöhen


Aktualisiert am 28.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Zahnschmerzen: Das Covid-Risiko kann sich erhöhen, wenn die Mundhygiene längere Zeit vernachlässigt wird.Vergrößern des Bildes
Zahnschmerzen: Das Covid-Risiko kann sich erhöhen, wenn die Mundhygiene längere Zeit vernachlässigt wird. (Quelle: Adobe Stock / PheelingsMedia)

Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Corona-Verlauf haben vor allem Ältere und vorerkrankte Menschen. Forscher berichten nun von einem weiteren Risikofaktor, der viele betrifft – sich aber gut behandeln lässt.

Schon länger ist bekannt, dass Zahnprobleme ernste Krankheiten auslösen können. Entzündetes Zahnfleisch (Parodontitis) etwa kann im Extremfall den ganzen Körper beeinträchtigen. Breitet sich die Entzündung über den Mundraum hinaus aus, wird das Immunsystem geschwächt und das Risiko für Herzinfarkt, Rheuma und Lungenerkrankungen steigt.

Covid-Risikofaktor Zähne

Mehrere Studien geben nun auch Hinweise darauf, dass eine Zahnfleischentzündung oder generell schlechte Mundhygiene ein Risikofaktor für Covid-19 ist. So konnte zuletzt eine Untersuchung aus Katar zeigen, dass Covid-19-Patienten mit bestehender Parodontitis 3,5-mal häufiger auf einer Intensivstation landen, 4,5-mal häufiger beatmet werden müssen und sogar neunmal häufiger versterben als Patienten mit intakter Mundflora.

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Dazu werteten die Studienautoren Patientenakten von mehr als 560 Corona-Patienten aus. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt "Journal of Clinical Periodontology" veröffentlicht.

Parodontitis – häufig auch Parodontose genannt – bezeichnet eine bakterielle Entzündung des Zahnfleischs. Durch mangelnde Mundhygiene oder eine falsche Putztechnik kann sich ein bakterieller Zahnbelag bilden, der schließlich auch das Zahnfleisch angreift. Die beginnende Entzündung bleibt häufig unerkannt, weil sie keine Schmerzen verursacht.

Orale Bakterien können die Lunge infizieren

Die Forscher beobachteten, dass Patienten mit Parodontitis orale Bakterien einatmen, die aus dem Mund in die Lunge gelangen und dort zusätzliche Entzündungen auslösen können – insbesondere bei Patienten, die ein Beatmungsgerät verwenden.

"Dies kann zur Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Patienten mit Covid-19 beitragen und das Sterberisiko erhöhen", sagte Studienautor Mariano Sanz. Er empfiehlt daher, bei Covid-19-Patienten mit Parodontitis den Mundraum vor der Beatmung zu desinfizieren. Die Studienergebnisse würden es erfordern, Parodontitis als weiteren Risikofaktor für Covid-19 anzusehen.

Mundhygiene vor allem in Corona-Zeiten wichtig

Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie rät schon lange dazu, auch in Zeiten der Pandemie die Zahnpflege nicht zu vernachlässigen. Um Parodontitis vorzubeugen, sei eine gute Mundhygiene essenziell. Zweimal täglich Zähneputzen sollte selbstverständlich sein, reicht aber zur Vorbeugung nicht aus. So sollten die Zahnzwischenräume ebenfalls mit Zahnseide oder speziellen Interdentalbürsten gereinigt werden.

Zudem empfiehlt sich mindestens zweimal jährlich eine Prophylaxe beim Zahnarzt. Dabei werden Beläge sowie Zahnstein entfernt und die Zähne mit Fluorid behandelt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.
  • Eigene Recherche
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