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Coronavirus – Zytokinsturm bei Covid-19: Was passiert da im Körper?


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Überreaktion bei Covid-19
Was passiert im Körper bei einem Zytokinsturm?


Aktualisiert am 02.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Krankenhaus: Bei vielen schwer kranken Covid-19-Patienten konnte ein sogenannter Zytokinsturm nachgewiesen werden.Vergrößern des Bildes
Krankenhaus: Bei vielen schwer kranken Covid-19-Patienten konnte ein sogenannter Zytokinsturm nachgewiesen werden. (Quelle: Tempura/getty-images-bilder)
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Bei den meisten Corona-Patienten ähnelt die Infektion einer Erkältung – bei anderen bringt sie schwere Komplikationen mit sich. Zytokine spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Der Krankheitsverlauf bei Covid-19 unterscheidet sich stark: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben etwa 80 Prozent der Patienten milde, grippeähnliche Symptome, die sich nach wenigen Tagen bessern.

Es gibt allerdings auch schwere Fälle, bei denen die Covid-19-Erkrankung zum Teil tödlich endet. Oft liegt die Ursache beim Immunsystem – selbst wenn dieses intakt ist.

Was ist ein Zytokinsturm?

Zytokine sind Proteine, die im Körper die Abwehr von Krankheitserregern steuern. Dringt ein Erreger in den Körper ein, sorgen sie dafür, dass die Immunabwehr aktiviert wird. Ist die Gefahr vorüber, fährt das System normalerweise wieder runter.

Doch es kann auch passieren, dass Zytokine unkontrolliert freigesetzt werden und es so zu einer Überreaktion des Immunsystems kommt. Mediziner sprechen in diesem Fall von einem Zytokinsturm. Als Folge können schwere entzündliche Reaktionen in verschiedenen Organen entstehen.

Im Zusammenhang mit Covid-19 konnte nachgewiesen werden, dass die Infektion mit dem Coronavirus einen Zytokinsturm auslösen kann. Patienten können als Folge von schweren, oft tödlichen Entzündungsreaktionen und Gewebeschäden betroffen sein. Dazu zählen etwa:

  • Thrombosen
  • akutes Lungenversagen
  • Lungenentzündung
  • Atemnot

Das Entzündungsgeschehen kann sich über weitere Organe ausbreiten und schließlich zum multiplen Organversagen führen. Medizinern zufolge ist dies eine häufige Todesursache bei Covid-19.

Forscher testen Medikamente gegen Zytokinsturm

Es gibt mehrere Medikamente, die derzeit an Corona-Patienten getestet werden. Ein Wirkstoff, der schwere Covid-19-Verläufe verhindern soll, ist Tocilizumab. Er ist in der EU bereits zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen zugelassen.

Klinische Studien aus China haben gezeigt, dass Tocilizumab bei der Behandlung schwer erkrankter Covid-19-Patienten mit Lungenschädigungen den Zytokinsturm abschwächen konnte. So war das Fieber bei allen Patienten bereits nach einem Tag auf die normale Körpertemperatur gesunken. Auch andere Symptome sollen innerhalb weniger Tage bemerkenswert nachgelassen haben.

Die Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung mit Tocilizumab sind allerdings noch nicht erforscht. Eine weltweite Studie mit dem Wirkstoff läuft aktuell in fast 70 Einrichtungen – auch in Deutschland sind fünf Unikliniken daran beteiligt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Apotheker Zeitung
  • Ärzteblatt
  • Robert Koch-Institut
  • Eigene Recherche
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