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Coronavirus und Rauchen: Wie schädlich ist Shisha-Rauchen in Corona-Zeiten?


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Risikofaktor Rauchen
Wie schädlich ist Shisha-Rauchen in Corona-Zeiten?


Aktualisiert am 20.08.2020Lesedauer: 3 Min.
Shisha rauchen: Gerade bei jungen Menschen ist diese Form des Rauchens beliebt.Vergrößern des Bildes
Shisha rauchen: Gerade bei jungen Menschen ist diese Form des Rauchens beliebt. (Quelle: Scrofula/getty-images-bilder)

Schon länger ist bekannt, dass Shisha-Rauchen für den Körper besonders schädlich ist. Nun zeigt eine Studie: Auch das Risiko einer schweren Corona-Infektion kann erhöht sein.

Zu Beginn der Corona-Krise mussten Shishabars bundesweit schließen. Anfang Juni geriet dann eine Shishabar in Göttingen in die Schlagzeilen. Dort kam es zu einem größeren Corona-Ausbruch – das Lokal hatte trotz Corona-Auflagen unerlaubt geöffnet.

Die Folge: Mehr als 60 Menschen, die sich zuvor in der Bar aufhielten, wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Ob sie dort gemeinsam aus einer Wasserpfeife rauchten, wie es in Shishabars üblich ist, wurde nicht bekannt.

Shisha: Damit wird meist Tabak mit Fruchtaroma geraucht.
Shisha: Damit wird meist Tabak mit Fruchtaroma geraucht. (Quelle: invizbk/getty-images-bilder)


Beim Shisha-Rauchen kommt ein spezieller Tabak zum Einsatz, der in den verschiedensten Geschmacksrichtungen wie Apfel oder Minze erhältlich ist. In der Wasserpfeife wird der Tabak auf Kohle verschwelt. Der entstehende Rauch wird dann durch ein Wassergefäß geleitet, wobei er sich abkühlt, und über einen Schlauch inhaliert.

Was gilt aktuell bei Shishabars?

In einigen Bundesländern dürfen Shishabars wieder öffnen und ihren Gästen das Rauchen von Shisha-Pfeifen erlauben – allerdings unter strengen Auflagen. Dazu gehören zum Beispiel folgende Regeln:

  • Pro Person soll eine Shisha benutzt werden. Teilweise wird es erlaubt, dass Personen, die zu einem Hausstand gehören, sich eine Shisha teilen können.
  • Es müssen Einwegschläuche und Einwegmundstücke benutzt werden.
  • Die Zubereitung der Shisha soll mit Handschuhen und Mundschutz erfolgen.
  • Jede Shisha muss nach der Benutzung gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

Kann ich mich beim Shisha-Rauchen mit Corona anstecken?

Der Hauptübertragungsweg des Coronavirus in der Bevölkerung ist laut Robert Koch-Institut (RKI) die Tröpfcheninfektion. Das bedeutet: Das Virus wird von Mensch zu Mensch über Tröpfchen in der Atemluft weitergegeben.

Sehr häufig werden Shishas von mehreren Personen benutzt. Das birgt generell das Risiko, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Demnach kann auch das Coronavirus SARS-CoV-2 bei gemeinsamer Nutzung einer Shisha übertragen werden. Mit den oben genannten Hygienekonzepten soll die Infektionsgefahr in Shishabars eingedämmt werden.

Ist eine Shisha gesünder als eine Zigarette?
Die Antwort lautet: nein.
Shishas besitzen im Gegensatz zu den meisten Zigaretten gar keinen Filter, zudem enthält der Rauch die gleichen suchtgefährdenden und gesundheitsschädlichen Substanzen Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid. Letzteres kommt im Shisharauch sogar in größeren Mengen vor als im Zigarettenrauch.

Studie: Wie schädlich ist Shisha-Rauchen in Corona-Zeiten?

Deutsche Forscher haben untersucht, ob das Rauchen von Zigaretten oder Shishas sowie das Dampfen von E-Zigaretten möglicherweise das Risiko erhöhen, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und schwerere Symptome zu entwickeln. Dazu analysierte das Wissenschaftlerteam um Thomas Münzel, Direktor des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, unterschiedliche Studien zu den gesundheitlichen Folgen des Konsums von Zigaretten, Shishas und E-Zigaretten.

Die Untersuchungen zeigten: Der Konsum von Zigaretten, Shishas und E-Zigaretten erhöht das Risiko für Arteriosklerose und andere kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, die Lungenerkrankung COPD und Lungenkrebs.

In Hinblick auf die Effekte von Rauchen und Dampfen auf Covid-19-Infektionen verweisen die Forscher auf ein Statement der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese hatte Ende Mai gewarnt, dass das Rauchen von Zigaretten oder Shishas Covid-19-Symptome verschlimmern könne, sodass eine Intensivbehandlung oder Beatmung nötig und schwerwiegende gesundheitliche Folgen möglich sein könnten.

Rauchen und Dampfen als mögliche Risikofaktoren

"Da Rauchen ein bekannter Risikofaktor für Infektionen der Atemwege ist und es die Wahrscheinlichkeit für Vorerkrankungen wie etwa des Herz-Kreislauf-Systems erhöht, könnte es Covid-19-Patienten anfälliger für schwere Symptome machen und somit zu einer erhöhten Mortalität führen", heißt es in der Studie, die im englischsprachigen Fachblatt "European Heart Journal" veröffentlicht wurde.

Die E-Zigarette sei aber keine Alternative. Zwar betont die WHO, dass E-Zigaretten weniger schädlich als Tabakzigaretten zu sein scheinen. Doch auch sie könnten den Forschern zufolge Auswirkungen auf Lunge, Herz und Blutgefäße haben und auch das Risiko einer Covid-19-Infektion erhöhen. Das Rauchen von Shishas sei ebenso schädlich wie der Konsum von traditionellen Zigaretten und könne laut den Autoren daher nicht als "gesunde" Alternative gesehen werden.

Ihr Fazit: Raucher sollten versuchen, sich das Laster abzugewöhnen – unabhängig davon, ob sie zu Zigarette, Shisha oder E-Zigarette greifen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • rauchfrei-info.de
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