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Coronavirus: Cortisol-Hormone könnten Verlauf von Covid-19 beeinflussen


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Corona und Cortisol
Hormone könnten über Verlauf von Covid-19 entscheiden


Aktualisiert am 27.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Covid-19-Patient: Vorerkrankte Menschen weisen ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf auf (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Covid-19-Patient: Vorerkrankte Menschen weisen ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf auf (Symbolbild). (Quelle: Halfpoint/getty-images-bilder)
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Neue Studien zeigen: Das Stresshormon Cortisol könnte eine Infektion mit dem Coronavirus beeinflussen – und sogar den Krankheitsverlauf bestimmen. Eine Risikogruppe sollte daher besonders auf ihre Cortisolwerte achten.

Verschiedene Faktoren können Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 haben. Experten gehen nun davon aus, dass auch das Stresshormon Cortisol eine wichtige Rolle spielen könnte.

Was ist Cortisol?
Cortisol (auch Kortisol) ist ein Hormon, das in der Nebenniere hergestellt und in der Leber abgebaut wird. Die Hauptaufgabe des Cortisols ist die Bereitstellung von Energie aus den Energiespeichern des Körpers. Gleichzeitig verringert es den Energieumsatz. Da dies besonders in anstrengenden Situationen (Nahrungsmangel, körperliche Anstrengung oder psychischer Stress) wichtig ist, wird Cortisol umgangssprachlich auch als "Stresshormon" bezeichnet.

Spielen Hormone eine Schlüsselrolle bei Covid-19?

Durch die Corona-Pandemie nehmen die psychischen Belastungen weltweit zu. Bei vielen Menschen steigen die Spiegel des Stresshormons Cortisol. Insbesondere für Patienten mit Hormon- und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus könne dies ungünstige Folgen haben, berichteten Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) Ende Juni.

Sie würden sich in besonderer Weise um ihre Gesundheit sorgen, da sie häufig als Risikopatienten gelten. Daher würden Betroffene schnell in einen Teufelskreis aus Angst, Stress und schlechter Stoffwechsellage geraten.

"Speziell Cortisol kann sowohl in einer Mangelsituation als auch bei Überdosierung zu lebensbedrohlichen Krankheitszuständen führen und hat einen starken Einfluss auf das Überleben bei schweren Infektionen", sagte Professor Dr. Matthias Weber, Mediensprecher der DGE und Leiter des Schwerpunktes Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen der Universitätsmedizin Mainz.

Zusammenhang zwischen Hormonkonzentration und Sterblichkeit

Dass Cortisol einen Einfluss auf den Infektionsverlauf von Covid-19 haben könnte, darauf weist auch eine aktuelle britische Kohortenstudie mit 535 Patienten hin. Sie zeigte erstmals, dass der Cortisolspiegel im Blut bei Patienten mit Covid-19-Erkrankung höher ist als bei Patienten ohne SARS-CoV-2-Infektion. Der Gesundheitszustand von Betroffenen mit hoher Cortisolkonzentration verschlechterte sich deutlich schneller. Die Ergebnisse wurden im englischsprachigen Fachblatt "The Lancet" veröffentlicht.

"Die Studie stellt auch einen möglichen Zusammenhang zwischen erhöhten Hormonkonzentrationen und der Sterblichkeit auf", ergänzte Professor Dr. Weber. Cortisol könnte demnach als Biomarker für die Infektionsschwere fungieren. Weitere Studien müssten dies jedoch noch bestätigen.

Patienten sollten Werte engmaschig kontrollieren lassen

Der Endokrinologe betonte, dass es wichtig sei, gerade Patienten mit einer Über- oder Unterfunktion des Cortisolstoffwechsels während der Pandemie besonders gut zu überwachen und vor einer Infektion zu schützen. Gleiches gelte für Patienten, die aufgrund anderer Erkrankungen hochdosierte Cortison-Präparate einnehmen müssen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Diabetes Gesellschaft: Pressemeldung
  • Apotheke Adhoc
  • Ärzteblatt
  • Eigene Recherche
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