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Coronavirus: WHO rät bei Erkrankungsverdacht von diesem Medikament ab


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WHO rät bei Corona-Verdacht von Ibuprofen ab

Von dpa
Aktualisiert am 17.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Ibuprofen bei Corona-Verdacht: Der französische Gesundheitsminister hatte mit einem Tweet, in dem er vor Entzündungshemmern wie Ibuprofen warnte, Aufsehen erregt.Vergrößern des Bildes
Ibuprofen bei Corona-Verdacht: Der französische Gesundheitsminister hatte mit einem Tweet, in dem er vor Entzündungshemmern wie Ibuprofen warnte, Aufsehen erregt. (Quelle: olrat/getty-images-bilder)

Bei Verdacht auf das neuartige Virus sollte ohne ärztlichen Rat kein Ibuprofen eingenommen werden. Experten raten deshalb zu einer Alternative.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Menschen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus davon ab, ohne ärztlichen Rat das Medikament Ibuprofen einzunehmen.

Es gebe zwar keine neuen Studien, aus denen hervorgehe, dass Ibuprofen mit höher Sterblichkeit verbunden sei, sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Aber die Experten prüften die Lage zur Zeit. "Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol und nicht Ibuprofen einzunehmen", sagte Lindmeier. Dies beziehe sich ausschließlich auf die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er.

Tweet über Ibuprofen sorgte für Aufregung

Der französische Gesundheitsminister hatte mit einem Tweet, in dem er vor Entzündungshemmern wie Ibuprofen warnte, Aufsehen erregt. Der nationale Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon hatte sich ähnlich geäußert und von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) abgeraten. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen neben Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin) und Diclofenac. Es gibt einen Beitrag im Fachjournal "Lancet", in dem eine mögliche unerwünschte Wirkung von Ibuprofen erwähnt wird. Die Fallzahl der Studie ist aber äußerst gering.

In Frankreich steht Ibuprofen seit dem 15. Januar nicht mehr frei vorn in der Apotheke, sondern nur noch hinter dem Schalter. Die Apotheker verkaufen es weitgehend ohne Rezept. Damit soll jedoch eine entsprechende Beratung sichergestellt sein.

Lieber Paracetamol statt Ibuprofen

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) schloss am Wochenende nicht aus, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten. "Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung, das wäre ein möglicher Hinweis", erläutert der Virologe. Damit steige das Risiko für innere Blutungen. "Bei Paracetamol ist das nicht der Fall."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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