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Alkoholatlas: Alkoholkonsum hängt mit dem Sozialstatus zusammen


Aufschlussreiche Studie
Alkohol ist keine Droge der Armen

afp, t-online, hex/cfm

Aktualisiert am 21.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Alkoholkonsum hängt mit dem Sozialstatus zusammenVergrößern des Bildes
Der Alkoholkonsum von etwa neuneinhalb Millionen Menschen in Deutschland gilt als gesundheitlich problematisch und damit riskant. (Quelle: william87/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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"Wie, du trinkst nicht?", diese Frage hören Menschen, die in Gesellschaft Alkohol ablehnen, allzu oft. Fast geraten sie in einen Rechtfertigungszwang – denn sie sind in der Minderheit. Der Alkoholatlas offenbart nun erstaunliche Fakten zum Alkoholkonsum der Deutschen.

Nur knapp drei Prozent der Erwachsenen in Deutschland verzichten komplett auf Alkohol. Das geht aus dem ersten Alkoholatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hervor. Der Alkoholkonsum von etwa neuneinhalb Millionen Menschen gilt hingegen als gesundheitlich problematisch und damit riskant. Wie viel Alkohol die Deutschen trinken, hängt zudem von der sozialen Schicht ab.

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Höhere Schichten trinken mehr

Der Alkoholatlas fasst ebenso wie der sogenannte Tabakatlas zahlreiche Daten zu dem Thema zusammen. Er gibt einen Überblick über die Verbreitung des Alkoholkonsums in Deutschland und seine Folgen.

Bei den Erwachsenen aller Altersgruppen zeichnet sich demnach ein deutlicher Zusammenhang zwischen Sozialstatus und Häufigkeit des Alkoholkonsums ab. In höheren sozialen Schichten – bessere Bildung, mehr Einkommen – wird häufiger getrunken als in niedrigeren Schichten. So trinken rund 70 Prozent der Männer mit hohem Sozialstatus mindestens einmal in der Woche Alkohol – aber nur 58 Prozent der Männer mit mittlerem Sozialstatus und 49 Prozent der Männer mit niedrigem Sozialstatus.

Frauen mit höherem Sozialstatus trinken häufiger riskante Menge

Von den Frauen mit hohem Sozialstatus trinkt rund die Hälfte mindestens wöchentlich Alkohol, und jede Fünfte (21 Prozent) trinkt wöchentlich sogar riskante Mengen. Von den Frauen mit niedrigem Sozialstatus konsumiert lediglich ein Viertel mindestens wöchentlich Alkohol, und nur rund neun Prozent tun dies in riskanten Mengen. Ein riskanter Konsum bedeutet, dass Frauen pro Tag mehr als ein Glas Bier (0,3 Liter) oder 0,1 Liter Wein und Männer mehr als zwei Gläser Bier oder 0,2 Liter Wein trinken.

"Das Problembewusstsein ist beim Thema Alkoholkonsum nach wie vor zu niedrig", warnte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU). Jedes Jahr sterben demnach in Deutschland mehr als 20.000 Menschen an den direkten Folgen ihres Alkoholkonsums, etwa zehntausend Kinder kommen jedes Jahr alkoholgeschädigt auf die Welt, und etwa 2,65 Millionen Kinder haben mindestens ein alkoholkrankes Elternteil.

Konsum bei Jüngeren sinkt

Deutschland liegt mit einem Konsum von elf Litern Reinalkohol pro Jahr bei den über 15-Jährigen leicht über dem EU-Durchschnittswert von 10,6 Litern. Seit mehreren Jahren sinkt jedoch der Alkoholkonsum insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Heute trinkt nur noch jeder zehnte Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren regelmäßig Alkohol. Vor 15 Jahren waren es noch fast doppelt so viele.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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