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Sieben Augen-Mythen im Experten-Check


Bleiben beim Schielen die Augen stehen?
Sieben Augen-Mythen im Experten-Check

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 03.02.2018Lesedauer: 3 Min.
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Der Mythos, dass beim Schielen die Augen stehen bleiben können, hält sich hartnäckig. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Beim Schielen bleiben die Augen stehen und Karotten verbessern die Sehkraft? Rund um die Augengesundheit ranken sich eine Menge Mythen. Doch was ist dran? t-online.de hat bei einem Augenarzt nachgefragt. Sieben Augen-Mythen im Experten-Check.

Der Mythos, dass beim Schielen die Augen stehen bleiben können, hält sich hartnäckig. Fakt aber ist, dass es Augenärzten zufolge keinen einzigen dokumentierten Fall gibt. Angst vorm Schielen braucht man keine zu haben. "Die Augen können überhaupt nicht stehen bleiben, sie sind ständig in Bewegung – selbst wenn man das überhaupt nicht wahrnimmt", erklärt Dr. Ludger Wollring, Augenarzt in Essen und Mitglied im Berufsverband der Augenärzte Deutschland (BVA). Sogar im Schlaf sind die Augen aktiv.

Verbessern Karotten die Sehkraft?

Dass Karotten die Sehkraft verbessern können, ist ebenfalls ein Mythos. Es stimmt zwar, dass Karotten Beta-Carotin enthalten, eine Vorstufe von Vitamin A. Vitamin A wiederum ist wichtig für den Aufbau der Sehpigmente Rhodopsin und Iodopsin, die für die Wahrnehmung von Licht notwendig sind. "Eine Verbesserung der Sehwerte können Sie durch den Verzehr des Gemüses allerdings nicht erreichen", erklärt Wollring. Fehlt das Vitamin, bekommen das die Augen allerdings zu spüren: "Ein Vitamin-A-Mangel kann eine Nachtblindheit verursachen", so der Experte. Ein solcher Vitaminmangel sei in den Industrieländern aber sehr selten.

Verschlechtert Lesen im Dunkeln die Augen?

Erwachsene müssen dem Augenarzt zufolge keine Sorge haben, dass Lesen im Dunkeln ihren Augen schadet. Da sich die Augen dabei sehr anstrengen müssen, können allerdings Ermüdungserscheinungen wie Kopfschmerzen auftreten oder man sieht verschwommen. Vorsicht geboten ist aber bei Kindern: "Wenn Kinder, deren Augen noch wachsen, häufig bei schlechten Lichtverhältnissen lesen, könnte das zu der Entstehung oder der Zunahme einer Kurzsichtigkeit beitragen", warnt Wollring.

Können Kontaktlinsen hinter die Augen rutschen?

Statt zur Brille zu Kontaktlinsen zu greifen, ist für viele eine willkommene Abwechslung. Allerdings haben viele die Sorge, dass die Linsen hinter das Auge rutschen können und nicht mehr so leicht zu finden sind. "Das ist absolut unmöglich", beruhigt Wollring. "Im schlimmsten Fall rutschen Kontaktlinsen in die Bindehautfalte unter dem Augenlid, aber nicht hinter das Auge." Sollte die Linse unter das obere Augenlid rutschen, was selten ist, hilft es, die Lidfalte vorsichtig anzuheben und nach unten zu schauen. Dann lässt sich die Linse meist ertasten. Ist das nicht der Fall, kann ein Augenarzt oder ein Optiker Hilfe leisten.

Verschlechtert das Tragen einer Brille die Sehleistung?

Viele Brillenträger haben die Sorge, dass ihre Augen durch das Tragen nicht mehr ausreichend trainiert werden und sich die Sehleistung dadurch stetig verschlechtert. Doch das stimmt nicht. "Sehfehler hängen davon ab, ob der Augapfel besonders lang oder kurz ist oder ob etwa die Hornhaut verkrümmt ist. Das kann man nicht 'trainieren'", erklärt Wollring. Eine Brille gleiche diesen anatomisch bedingten Sehfehler aus. Schlechter würden die Augen davon nicht.

Trockene Augen tränen nicht?

Viele, die tagtäglich am Computer sitzen, kennen das Problem: Die Augen tränen und brennen. "Überanstrengung", denken die meisten. Dass ihr Auge unter Trockenheit leiden, daran denken die wenigsten. Schließlich ist genügend Tränenflüssigkeit vorhanden. Doch gerade trockene Augen tränen oft. "Bei bestimmten Formen des trockenen Auges ist die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört. Insbesondere wenn die ölige Schicht, die für die Stabilität des Tränenfilms wichtig ist, fehlt, kann es passieren, dass die Augen vermehrt tränen und das Auge doch trocken ist", erklärt Wollring.

Macht die Sonne die Augen blind?

Wenn wir in die Sonne schauen, ist unsere Sehkraft nicht sofort in Gefahr. Doch je länger wir unsere Augen dem grellen Licht aussetzen, desto gefährlicher wird es. "Schauen wir in die Sonne, wird das Licht in der Linse wie in einem Brennglas gebündelt. Das kann, wenn es zu lange dauert, zu einer regelrechten Verbrennung der Netzhaut führen", warnt der Augenarzt. "Es gibt keine genauen Zeitangaben, ab welcher Blickdauer das Risiko für Augenschäden gegeben ist. Aber Sie sollten Ihren normalen Reflexen trauen, die dafür sorgen, dass Sie die Augen abwenden oder schließen, wenn es zu hell wird."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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