Nicht nur Falten und trockene Stellen So schädlich ist Alkohol für unsere Haut
Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit trinken fast zehn Millionen Deutsche Alkohol in für die Gesundheit riskanten Mengen. Das Zellgift ist für den gesamten Körper eine große Belastung – auch für die Haut. Alkohol lässt uns nicht nur ganz schön alt aussehen, sondern erhöht auch das Risiko für Hautkrankheiten.
Alkohol beeinflusst den gesamten Körper: Seine toxische Wirkung bekommt hauptsächlich die Leber zu spüren. Doch auch für alle anderen Organe, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, das Immunsystem sowie den Hormon- und Fettstoffwechsel ist Alkohol eine große Belastung. Dabei ist nicht nur der Alkohol selbst kritisch, sondern auch das Abbauprodukt Acetaldehyd, das unter anderem über die Haut ausgeschieden wird.
Rote Äderchen im Gesicht durch Alkohol
Alkohol weitet die Blutgefäße und verstärkt die Durchblutung. Das führt dazu, dass sich die Haut rötet und man schneller schwitzt. Wer langfristig zu viel Alkohol trinkt, läuft Gefahr, dass sich neben Rötungen auch Äderchen auf der Haut bilden, vor allem im Gesicht.
Alkohol macht Falten und trocknet die Haut aus
Außerdem schwächt übermäßiger Alkoholkonsum das Bindegewebe. Auf Dauer verliert die Haut an Spannkraft und Elastizität, wirkt geschwollen und aufgedunsen. Die Faltenbildung wird ebenfalls begünstigt – unter anderem auch aufgrund der austrocknenden Wirkung des Alkohols. Zudem entzieht Alkohol der Haut neben Wasser auch wichtige Nährstoffe, die sie für einen frischen Teint braucht.
Alkohol schwächt die Abwehrfunktion der Haut
Auch die natürliche Abwehr der Haut ist geschwächt. Sie reagiert empfindlicher, ist anfälliger für Entzündungen und heilt schlechter. Juckreiz und Schuppung können auftreten. Das Risiko für Hautkrankheiten steigt. Wer bereits unter Erkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Ekzemen oder Rosazea leidet, riskiert eine Verschlimmerung der Symptome.
Bei Alkoholkranken reagiert die Haut im Zusammenhang mit einer geschädigten Leber häufig mit einer Rückbildung der Körperbehaarung. Außerdem besteht bei übermäßigem Alkoholkonsum ein erhöhtes Risiko für Krebs im Bereich der Mund- und Genitalschleimhaut. Nicht nur, weil der Giftstoff selbst auf die Haut einwirkt, sondern auch, weil Alkohol die DNA-Reparaturfunktion stört.
Alkohol begünstigt Hautunreinheiten
Hautunreinheiten können bei regelmäßigem Alkoholkonsum ebenfalls auftreten beziehungsweise zunehmen, da die Verhornung der Haut angeregt wird und die Talgproduktion unter Alkoholeinfluss zunimmt. Die Poren verstopfen und es entstehen Pickel und Mitesser.
Alkohol lässt Fettpolster unter der Haut wachsen
Auch die Fettpolster wachsen unter Alkoholeinfluss. Da der Körper seinen Fokus immer zuerst auf den Abbau des Alkohols legt, werden andere Stoffwechselvorgänge im Körper ausgebremst. Die Fettverbrennung verlangsamt sich und mehr Energie wird in den Fettzellen gespeichert. Außerdem ist Alkohol für den Körper wie eine üppige Mahlzeit. Das Zellgift unterscheidet sich von der Kalorienbilanz her kaum von Fett: Ein Gramm Alkohol hat sieben Kilokalorien, ein Gramm Fett neun. Zusätzlich nimmt mit steigender Promillezahl auch der Heißhunger auf deftige Speisen zu. So greifen viele zu zusätzlichen Kalorien in Form von Pommes, Chips, Wurst oder Pizza.
Wie viel Alkohol ist risikoarm?
Durchschnittlich werden in Deutschland pro Kopf rund zehn Liter reiner Alkohol konsumiert, so das Bundesministerium für Gesundheit. Deutschland liegt damit im internationalen Vergleich im oberen Zehntel. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sollten Frauen nicht mehr als 12 Gramm reinen Alkohol pro Tag konsumieren, Männer nicht mehr als 24 Gramm. Diese Werte gelten für einen gesunden Erwachsenen als gesundheitlich risikoarm. Pro Woche werden zwei alkoholfreie Tage empfohlen, um eine Gewöhnung zu vermeiden.
Zur Orientierung: Ein 0,33-Liter-Bierglas enthält 13 Gramm reinen Alkohol, ein Rotweinglas mit 200 Millilitern etwa 18 Gramm, ebenso Sekt. Allerdings wird die Angabe risikoarmer Mengen von Expertenseite häufig kritisiert. Denn niemand kann garantieren, dass unter einer gewissen Menge jedes Risiko ausgeschlossen ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.