Ungeziefer reagiert auf Farbe Weibliche Bettwanzen stehen auf Lila, männliche auf Rot
Bettwanzen haben eine starke Vorliebe für bestimmte Farben – eine Marotte, die zur Bekämpfung der lästigen Schädlinge verwendet werden könnte, sagen Forscher.
Die blutsaugenden Insekten lieben Schwarz und Rot, aber Gelb und Grün hassen sie. So das Fazit einer Studie, die im amerikanischen "Journal of Medical Entomology" veröffentlicht wurde.
Diese Informationen könnten helfen, bessere Fallen für die Parasiten zu entwickeln. In rot gefärbten Gefilden fühlen sich die Käfer sichtbar wohler. Helles Gewebe hält das etwa fünf Millimeter große Ungeziefer aber auch nicht davon ab, Eier abzulegen, warnen die Forscher.
Bettwanzen mögen die Gruppe
"Wir dachten zunächst, dass die Wanzen deshalb Rot bevorzugen, weil das die Farbe des Blutes ist, von dem sie sich ernähren“, zitiert die Entomological Society of America (ESA) eine Co-Autorin der Studie, Corraine McNeill vom Union College in Lincoln. "Doch dann zeigte sich, dass die Blutsauger diese Farbe bevorzugen, weil sie selber rot aussehen.“
Die Biologin McNeill nimmt an, dass die Parasiten dorthin flüchten, wo bereits andere Tiere sind. So kommt es nach einer Blutmahlzeit zur Gruppenbildung – ein typisches Verhalten der gemeinen Bettwanze Cimex lectularius. Gemeinsam mit Forschern der "University of Florida" testeten McNeill und ihre Kollegen die Vorliebe der Tiere für bestimmte Farben.
Männliche Wanzen stehen auf Rot
Dabei fiel den Forschern auf, dass männliche Wanzen andere Farben bevorzugen als die Weibchen. Rot ist bei Männchen der Favorit, während die weiblichen Bettwanzen eine Vorliebe für Orange und Lila haben. Der Anteil der abgelegten Eier war laut Laborergebnissen signifikant höher bei blauen, roten und schwarzen Farbreizen.
Die Abneigung der Wanzen für helle Farben erklärte die Biologin damit, dass die Bettwanzen helle und beleuchtete Bereiche meiden, weil sie sich hier nicht verstecken könnten.
Noch wäre es aber voreilig, rote Reisekoffer oder schwarze Bettwäsche durch grüne oder gelbe zu ersetzen, um Wanzen fernzuhalten, relativierte McNeill. Die bisherigen Ergebnisse würden eine solche Empfehlung zum jetzigen Zeitpunkt nicht rechtfertigen – einen gewissen Schutzeffekt hält die Biologin aber durchaus für möglich.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.