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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Übertragung durch Tröpfchen Wie ansteckend ist eine Mandelentzündung?
Eine Mandelentzündung ist ansteckend. Auf welchen Wegen eine Ansteckung möglich ist und wie lange es dauert, bis die Ansteckungsgefahr vorbei ist.
Typische Symptome einer Mandelentzündung (Tonsillitis) sind Halsschmerzen, Probleme beim Schlucken und geschwollene Gaumenmandeln. Auf den Mandeln können eitrige Beläge sichtbar sein. Erkrankte fühlen sich abgeschlagen, müde und haben Fieber. Die Lymphknoten am Hals können geschwollen sein. Oft ist zugleich der Rachen entzündet.
Fast immer sind Viren für eine Mandelentzündung verantwortlich. Seltener stecken Bakterien dahinter, nämlich Streptokokken der Gruppe A. In beiden Fällen gilt: Eine Tonsillitis ist ansteckend.
- Symptome, Hausmittel, Antibiotika: Alles zum Thema Mandelentzündung
Ansteckung durch Tröpfcheninfektion
In den meisten Fällen stecken sich andere über eine Tröpfcheninfektion an: Niest, hustet oder spricht die infizierte Person, gelangen winzige, erregerhaltige Speicheltröpfchen in die Luft. Geraten diese auf die Schleimhäute einer anderen Person, können sie sich dort ausbreiten – und ebenfalls eine Infektion hervorrufen.
Allerdings entwickelt nicht jeder, der mit den Erregern in Kontakt kommt, zwangsläufig eine Mandelentzündung. Denn meist kann das Immunsystem die Keime rechtzeitig abwehren.
Mandelentzündung: Wie lange sind Infizierte ansteckend?
Wie lange Personen mit einer Mandelentzündung ansteckend sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt die Dauer der Ansteckungsfähigkeit vor allem davon ab, um welchen Erreger es sich handelt und ob die Mandelentzündung behandelt wird.
Eine Mandelentzündung entsteht meist durch Viren, die auch für klassische Erkältungskrankheiten verantwortlich sind. Im Rahmen einer Erkältung sind die Erkrankten vor allem ansteckend, wenn sie Symptome wie Husten, Schnupfen oder Niesen zeigen – denn die Gefahr einer Tröpfcheninfektion ist dann besonders hoch.
Eine bakterielle Mandelentzündung, die nicht mit Antibiotika behandelt wird, kann bis zu drei Wochen lang ansteckend sein. Kinder mit bakterieller Mandelentzündung sollten daher frühestens zwei Wochen nach Abklingen der Symptome wieder in Kita oder Schule gehen. Anders sieht es aus, wenn die Erkrankten ein Antibiotikum einnehmen: Dann sind sie bereits nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend. Sofern sie kein Fieber mehr haben und sich gut genug fühlen, können sie dann wieder eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen.
Mandelentzündung: Ansteckung vorbeugen
Sicher vorbeugen lässt sich einer Ansteckung nicht. Um das Risiko zu verringern, ist es empfehlenswert, nahen Kontakt zu Personen mit akuten Symptomen zu meiden.
Auch Hygiene bietet einen gewissen Schutz. Vermeiden Sie möglichst, sich mit den Händen ins Gesicht zu fassen, da andernfalls Keime auf die Schleimhäute von Mund, Augen oder Nase gelangen können.
Achten Sie darauf, sich regelmäßig und gründlich mit Seife die Hände zu waschen. Reiben Sie Ihre Hände dafür 20 bis 30 Sekunden mit Seife ein. Wichtig ist, alle Bereiche der Hand zu waschen, etwa auch die Zwischenräume der Finger. Spülen Sie die anschließend Hände gründlich mit Wasser ab und trocknen Sie sie mit einem sauberen Papier- oder Stofftuch.
Nicht zuletzt können Sie das Risiko einer Ansteckung minimieren, indem Sie Ihr Immunsystem stärken. Dabei helfen eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, genug Schlaf und ein guter Ausgleich zwischen Stress und Entspannung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 12.1.2024)
- "Streptococcus pyogenes-Infektionen". RKI-Ratgeber. Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 25.1.2023)
- "Halsentzündung durch Streptokokken". Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 25.11.2020)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Halsschmerzen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/010 (Stand: 2020)
- "Mein Kind hat Halsschmerzen". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: www.dgkj.de (Stand: 2019)