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"Fleischfressende" Geschlechtskrankheit: Was steckt hinter Donovanosis?


Donovanosis – was steckt dahinter?
Ärzte warnen vor "fleischfressender" Geschlechtskrankheit

Von t-online, mra

Aktualisiert am 01.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Geschlechtskrankheit: Männer sind häufiger von Donovanosis betroffen als Frauen.Vergrößern des Bildes
Geschlechtskrankheit: Männer sind häufiger von Donovanosis betroffen als Frauen. (Quelle: Nenad Cavoski/getty-images-bilder)

Eine ansteckende Geschlechtskrankheit, bei der Bakterien den Intimbereich befallen, breitet sich derzeit in Großbritannien aus. Woher die Erkrankung kommt und wie sie sich behandeln lässt.

Mediziner warnen aktuell vor der Ausbreitung der gefährlichen Geschlechtskrankheit Donovanosis. Bisher nahm man an, dass diese auf Länder wie Indien, Brasilien und Neuguinea beschränkt sei. Doch nun häufen sich britischen Medienberichten zufolge auch in Großbritannien die Fälle.

Die Menschen sollten sich dessen bewusst sein und die Symptome kennen, sagte der Gynäkologe Dr. Shree Datta von der MyHealthCare Clinic in London gegenüber "National Library of Medicine".

Ein Überblick, welche Anzeichen auf Donovanosis hindeuten und wie sich der Ansteckung vorbeugen lässt.

Definition und Verbreitung der Geschlechtskrankheit Donovanosis

Die Geschlechtskrankheit Donovanosis ist auch bekannt als Granuloma inguinale oder als "fleischfressende Geschlechtskrankheit" – "fleischfressend", weil die Erkrankung eine ausgedehnte Entzündung der Genitalien verursacht.

Dabei handelt es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit und damit um eine Infektion, die beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird. Am stärksten betroffen sind Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, wobei Männer doppelt so oft erkranken wie Frauen.

Info: Ihren Namen hat die Krankheit Donovanosis von dem Tropenarzt Charles Donovan, der sie 1905 entdeckte.

Verbreitet ist Granuloma inguinale weltweit, allerdings tritt die Krankheit in tropischen Regionen verstärkt auf. Zu diesen zählen unter anderem Afrika, Indien und Südostasien, aber auch Nordaustralien sowie Mittel- und Südamerika. Hierzulande ist die Infektion eher selten und gelangt vor allem durch Reisen in die genannten Länder nach Deutschland.

Granuloma inguinale: Erreger und typische Symptome

Erreger der Donovanosis ist das Bakterium Klebsiella granulomatis, das beim Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch übertragen wird und so in den Körper gelangt. Dringt das Bakterium an den Genitalien ein, bildet sich dort für gewöhnlich ein kleiner Knoten, der zunächst keine Schmerzen verursacht. Diese Hautveränderung, auch "Primäraffekt" genannt, bildet sich einige Tage bis mehrere Monate nach der Ansteckung.

Im Verlauf der Krankheit kann es zu großen Genitalgeschwüren kommen, die sich im Laufe der Zeit weiter ausbreiten und in schweren Fällen auch zu Verstümmelungen im Genitalbereich führen können. Entzünden sich die Geschwüre, ist dies für Betroffene zudem oft schmerzhaft – Mediziner sprechen in diesem Fall von einer bakteriellen Superinfektion.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Nicht selten bleibt die Geschlechtskrankheit unerkannt – mit fatalen Folgen, denn ohne Behandlung besteht die Gefahr eines chronischen Krankheitsverlaufes. Kommt es durch die Erreger beispielsweise zu einer Sepsis, also einer Blutvergiftung, ist die Infektion mitunter sogar lebensbedrohlich.

Die Diagnose erfolgt beim Arzt durch einen Abstrich oder durch die Entnahme von Wundgewebe. Im Labor können die Erreger nachgewiesen werden. Das ist auch deshalb wichtig, um Donovanosis gegen andere Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder Genitalherpes abzugrenzen.

Wurde Granuloma inguinale diagnostiziert, wird die Krankheit für gewöhnlich mit Antibiotika behandelt. Auch Geschlechtspartner sollten sich am besten untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen. Was den Behandlungserfolg betrifft, gilt: Je früher die Therapie begonnen wird, desto besser stehen die Chancen, dass keine Narben zurückbleiben und die Geschlechtskrankheit vollständig ausheilt.

Vorsorge: Wie Sie sich vor Donovanosis schützen

Die beste Vorbeugung ist – wie bei nahezu allen übertragbaren Geschlechtskrankheiten – das Praktizieren von Safer Sex und die Verwendung von Kondomen. Dies gilt nach Angaben des Tropeninstituts besonders für die genannten Risikogebiete.

Erkrankte sollten auf sexuelle Kontakte bis zur vollständigen Heilung verzichten. Denn eine durchgestandene Infektion macht nicht immun und schützt nicht vor einer Neuinfektion mit Donovanosis.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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