Alkohol Bier jetzt auch in Russland Alkohol
Bier
Mehr Bier als Wodka
Der Grund für die Änderung: In den letzten zehn Jahre haben die Russen weniger Wodka getrunken, dafür ist der Bierkonsum gestiegen. Verantwortlich dafür ist die Einordnung des Getränks als Nahrungsmittel. Dies machte es bisher möglich, Bier rund um die Uhr in jedem Geschäft zu kaufen. Die Folge: Viele Russen trinken den Gerstensaft, als wäre er ein Soft-Drink. Auf den Straßen sind Bier trinkende Russen deshalb nichts Ungewöhnliches - auch tagsüber.
Mit einer Steueranhebung für die Bierhersteller von 200 Prozent hat die Regierung bereits vergangenes Jahr versucht, den Bierkonsum einzudämmen - ohne Erfolg.
Verbot für Bierwerbung
Das neue Gesetz ist am 22. Juli in Kraft getreten. Bis 1. Januar 2013 darf jeder Einzelhändler noch Bier verkaufen - vorausgesetzt, es hat einen Alkoholgehalt von maximal fünf Prozent. Die Änderung bringe mehr Ordnung in den Verkauf von Bier, erklärte der Direktor des Zentrums für staatliche und regionale Alkoholstudien, Vadim Drobiz, gegenüber dem US-Fernsehsender Bloomberg. So dürfen etwa Kioske kein Bier mehr verkaufen, auch der Rund-um-die-Uhr-Verkauf wurde abgeschafft. Stattdessen kann man das Getränk nur noch tagsüber zwischen 23 Uhr und acht Uhr in speziellen Geschäften kaufen. Außerdem verbietet die Gesetzesänderung Bierwerbung.
Umfassendes Gesetzespaket gegen Alkoholsucht
Die Änderung ist Teil eines großen Reformpakets gegen die Trunksucht. So hat der Kreml auch beschlossen, dass ab 2012 in allen öffentlichen Anlagen ein absolutes Alkoholverbot gilt. Zudem hat Medwedew bereits eine Null-Promille-Grenze für Autofahrer eingeführt. Maßnahmen gegen die Alkoholsucht in Russland gelten wegen der starken Alkohollobby als schwer durchsetzbar.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.