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Lungenentzündung bei Kindern: Großes Risiko für die Kleinsten


Schwierige Diagnose
Lungenentzündung bei Kindern ist nur schwer erkennbar

Von dpa, t-online, slk

Aktualisiert am 29.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Nicht allen Kindern merkt man die Lungenentzündung an.Vergrößern des Bildes
Nicht allen Kindern merkt man die Lungenentzündung an. (Quelle: KidStock/getty-images-bilder)
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Die Lungenentzündung ist bei Kindern eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Woran Sie erkennen, ob Ihr Kind an einer Lungenentzündung erkrankt ist und ab wann eine Impfung sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

Die typischen Symptome einer Lungenentzündung sind hohes Fieber, das meist bis zu 40 Grad steigen kann, Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Weitere Anzeichen sind starker Husten, ein beschleunigter Puls und eine schnelle Atmung. Generell ähneln die Anzeichen einer Lungenentzündung oft denen einer gewöhnlichen Erkältung. Wenn dann noch grün-gelblicher Auswurf hinzu kommt, ist wahrscheinlich auch eine Bronchitis vorhanden, die einer Lungenentzündung oft voran geht.

Lungenentzündung bei Kindern ist nur schwer erkennbar

Die Lungenentzündung ist gerade bei Säuglingen nur schwer erkennbar, da sie sich noch nicht äußern können, welche Beschwerden sie haben. Bei folgenden Anzeichen liegt bei Ihrem Baby eine Lungenentzündung vor:

  • Es trinkt und isst wenig.
  • Der Bauch der/des Kleinen ist aufgebläht.
  • Das Baby atmet schnell und flach, dabei beben die Nasenflügel.
  • Das Kind erbricht das grün-gelbliche Sekret oder verschluckt sich am Schleim.

Eine Lungenentzündung äußert sich bei Kindern außerdem nicht immer in der gleichen Weise: Während einige Kinder blass und sehr krank aussehen, unter Appetitlosigkeit leiden und Desinteresse an ihrer Umwelt zeigen, ist anderen Kindern die Lungenentzündung kaum anzumerken. Deshalb kann es schwierig sein, eine Pneumonie bei Kindern klar zu diagnostizieren.

Diagnose und Behandlung der Lungenentzündung

Zur eindeutigen Diagnose führt der Kinderarzt in der Regel eine körperliche Untersuchung durch und hört mit einem Stethoskop die Lunge ab. Außerdem können Bluttests, Rachen- und Nasenabstriche ebenfalls Aufschluss liefern. Allerdings liefern diese Methoden nicht immer ein klares Ergebnis. Beim Abhören ist beispielsweise nur manchmal ein Rasselgeräusch in der Lunge hörbar – das ist dann der Fall, wenn sich die Entzündung sehr tief in der Lunge gebildet hat. Ein Röntgenbild kann in solch einem Fall Klarheit für die tatsächliche Ursache für die Beschwerden bringen.

Wurde die Lungenentzündung durch Bakterien ausgelöst, muss das Kind meist Antibiotika zur Behandlung schlucken. Bei einer viralen Entzündung zeigen Antibiotika keine Wirkung, weshalb lediglich die Symptome bekämpft werden können. Dafür eignen sich folgende Methoden:

  • viel trinken
  • inhalieren mit Kochsalz
  • schleimlösende und fiebersenkende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen (jedoch kein Aspirin bei Kindern!)

Vorbeugen: Kinder ab zwei Monaten gegen Lungenentzündung impfen

Einer Lungenentzündung kann man mit Impfungen entgegenwirken. Zum einen kann man das Kind speziell gegen Pneumokokken impfen lassen, die zum Großteil für die Krankheit verantwortlich sind. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt eine Impfung ab einem Alter von zwei Monaten.

Zum anderen sollten Kinder im Allgemeinen gegen alle Infektionskrankheiten geimpft werden – dazu gehören unter anderem Masern, Mumps und die Grippe. Alle von der STIKO empfohlenen Impfungen werden von der Krankenkasse finanziert.

Ursachen der Lungenentzündung

Von einer Lungenentzündung oder Pneumonie spricht man, wenn das Lungengewebe und die Atemwege von Bakterien, Pilzen oder Viren befallen sind. Zu 80 Prozent sind meist Pneumokokken-Bakterien (Streptococcus pneumoniae) Schuld an der Erkrankung; seltener liegt die Ursache auch in Bakterien wie Mykoplasmen oder Chlamydien, dann ist die Rede von einer atypischen Lungenentzündung. Bei Kindern, die an weiteren Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis leiden, ist das Risiko an einer Lungenentzündung zu erkranken, besonders hoch.

Ist die Lungenerkrankung die Folge einer Erkältungskrankheit wie Bronchitis, spricht man von einer Superinfektion: Die Viren liefern einen geeigneten Nährboden für Bakterien, weshalb es zu einer weiteren Infektion kommt. Auch in Zusammenhang mit Mukoviszidose oder Masern kann eine Lungenentzündung hervorgerufen werden.

Warum Kinder besonders anfällig sind

Kinder, vor allem Säuglinge unter drei Monaten, sind besonders anfällig für die Infektion an der Lunge. Zum einen liegt das daran, dass sie noch kein starkes Immunsystem besitzen und der kleine Körper die Erreger noch nicht gut abwehren kann. Zum anderen haben Kleinkinder häufig noch kein Hygienebewusstsein und stecken sich häufig im Kindergarten oder in der Schule gegenseitig durch Tröpfchen an.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Homepage des Robert-Koch-Instituts
  • Lungeninformationsdienst: Informationsseite des Helmholtz Zentrums Münchens in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL)
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