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Dehnungsstreifen mit Creme wegbekommen? Was wirklich hilft


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Entfernen schwierig
Dehnungsstreifen wegbekommen – was wirklich hilft


Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Dehnungsstreifen an der HüfteVergrößern des Bildes
Dehnungsstreifen lassen zwar nicht entfernen, aber durch bestimmte Maßnahmen möglicherweise reduzieren. (Quelle: Dmitry Epov/getty-images-bilder)
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Cremes, Öle, Laser, Radiofrequenztherapie: Gegen Dehnungsstreifen gibt es viele Mittel und Maßnahmen. Aber gehen die Streifen dadurch wirklich weg?

Dehnungsstreifen tun nicht weh und müssen aus gesundheitlicher Sicht nicht entfernt werden. Betroffene nehmen die Streifen aber häufig aus ästhetischen Gründen als störend wahr und fragen sich, ob und wie sie sie wegbekommen können.

Das Angebot an Mitteln und Maßnahmen ist groß und reicht von Pflegeprodukten bis hin zu technischen Therapieverfahren wie Laserbehandlungen. Die meisten dieser Behandlungsmöglichkeiten sollen die Haut zur Bildung jener Fasern anregen, aus denen das Bindegewebe besteht.

Um zu verstehen, wie genau das Dehnungsstreifen entgegenwirken soll, ist zunächst eine ungefähre Vorstellung davon hilfreich, wie diese entstehen. Die Streifen bilden sich, wenn das Bindegewebe in der Haut überdehnt wird und reißt. Das Bindegewebe befindet sich in der Dermis, welche direkt unter der obersten Hautschicht liegt.

Die Risse rufen eine Entzündung hervor, in deren Verlauf das Fasergeflecht im Bindegewebe Schaden nimmt. Elastische Fasern und Kollagenfasern gehen teilweise zugrunde und werden nicht vollständig durch neue ersetzt. Zugleich ändern die verbleibenden Kollagenfasern ihre Ausrichtung, sodass sie nicht mehr verflochten, sondern parallel zur Hautoberfläche liegen.

Das Bindegewebe wird dadurch instabiler, und insgesamt wird die Dermis an den eingerissenen Stellen dünner – daher die für Dehnungsstreifen typischen "Rillen" in der Haut.

Dehnungsstreifen wegbekommen durch Cremes, Salben und Öle?

In Drogerien und Apotheken gibt es zahlreiche Produkte zu kaufen, die Dehnungsstreifen reduzieren sollen. Darunter verschiedene Öle und Cremes, etwa mit Extrakten der Tigergras-Pflanze (Centella asiatica), Vitamin E oder auch Sheabutter. Die meisten dieser Mittel wurden bislang aber noch nicht auf ihre Wirksamkeit hin getestet. Einige schon, allerdings in Untersuchungen, die wegen methodischer Mängel kaum Aussagekraft haben.

Ein Wirkstoff, zu dem es einigermaßen ernstzunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, ist Vitamin A-Säure, auch bekannt als Tretinoin. In Studien, in denen Teilnehmende die betroffenen Hautbereiche über mehrere Monate täglich mit Tretinoin-Creme behandelten, wurden die Streifen etwas schmaler und kürzer.

Uneingeschränkt empfehlen lässt sich Tretinoin trotzdem nicht. Denn erstens sind die erwähnten Studien nur von begrenzter Aussagekraft, da sie methodische Schwächen aufweisen und die Zahl der Testpersonen zu niedrig war. An den meisten nahmen nur 20 bis 30 Personen teil.

Zweitens hatte die Mehrheit der Testpersonen "frische", also kürzlich entstandene (rötliche) Dehnungsstreifen. In einer Studie, an der auch Menschen mit länger bestehenden Dehnungsstreifen teilnahmen, schien die Behandlung deutlich schlechter zu wirken.

Drittens handelt es sich bei Tretinoin nicht um ein Pflegeprodukt, sondern um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, welches nur für die Therapie von Akne zugelassen ist. Es ist nicht ohne Rezept erhältlich und kann Nebenwirkungen hervorrufen. Beispielsweise kann die Haut jucken, brennen, sich schuppen und sich röten.

Dehnungsstreifen entfernen mittels Laser

Hautärztinnen und Hautärzte raten bei Dehnungsstreifen oftmals zu einer Bestrahlung, etwa mittels Laser. Die Strahlen dringen in die Haut ein und sollen sie zur Bildung neuen Kollagens anregen. In Studien hat sich gezeigt, dass das funktioniert, und zwar deutlich zuverlässiger als eine Behandlung mit äußerlich anwendbaren Mitteln wie Tretinoin-Creme.

Es gibt jedoch viele verschiedene Formen der Laserbehandlung. Viele von ihnen wurden noch nicht ausreichend auf ihre Effektivität hin untersucht. Obendrein liefern die bislang durchgeführten Studien uneinheitliche Ergebnisse. Welche Art der Bestrahlung am besten wirkt, lässt sich daher nicht mit Gewissheit sagen und ist unter Fachleuten umstritten.

Die ärztlichen Leitlinien zur Laserbehandlung von Dehnungsstreifen empfehlen vor allem sogenannte fraktionierte nicht-ablative Laser. Fraktioniert heißt "unterteilt". Die Laserstrahlen treffen nicht flächig auf das gesamte behandelte Hautareal, sondern punktuell auf viele kleine Bereiche des Gewebes. Nicht-ablativ bedeutet "nicht abtragend". Anders als bei ablativen Laserverfahren bleibt die oberste Hautschicht erhalten. Die Strahlen dringen bis zur Dermis durch, ohne die oberste Hautschicht zu schädigen.

Vor einer Laserbehandlung sollte ein ausführliches Beratungsgespräch stattfinden. Darin wird die Ärztin oder der Arzt über mögliche Risiken und Nebenwirkungen des Verfahrens aufklären. Unter anderem kann die Haut nach der Bestrahlung vorübergehend gerötet und geschwollen sein und stellenweise verkrusten.

Auch sollte die Ärztin oder der Arzt den genauen Ablauf der Lasertherapie erklären und eine Einschätzung zu den zu erwartenden Kosten abgeben. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem, wie viele Einzelsitzungen voraussichtlich nötig sein werden, um eine sichtliche Besserung zu erzielen. Das wiederum hängt vom Ausmaß der Dehnungsstreifen ab. In der Regel müssen Betroffene für die gesamte Behandlung mehrere hundert Euro bezahlen.

Andere Verfahren zur Behandlung von Dehnungsstreifen

Inzwischen gibt es neben Lasern zahlreiche weitere Methoden zur Therapie von Dehnungsstreifen. Deren Wirksamkeit ist noch nicht abschließend geklärt. Erste Studien legen aber nahe, dass zumindest einige von ihnen gute Alternativen zum Lasern sein könnten, darunter etwa das Microneedling oder die Radiofrequenztherapie.

Beim Needling sticht ein Gerät mit vielen feinen Nadeln winzige Verletzungen in die Haut. Bei der Radiofequenztherapie dringen Radiowellen in tiefere Hautschichten ein und erzeugen dort Wärme. Untersuchungen zufolge lässt sich die Haut so zur Kollagenbildung anregen, wodurch die Dehnungsstreifen verkleinert werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Oakley, A. M., et al.: "Stretch Marks". Treasure Island (FL): StatPearls Publishing (Stand: 24.5.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG): "Lasertherapie der Haut". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013-095 (Stand: Januar 2022)
  • Seirafianpour, F., et al.: "Systematic review of single and combined treatments for different types of striae: a comparison of striae treatments". Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, Vol. 35, Iss. 11, pp. 2185-2198 (November 2021)
  • "Stretch marks". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 21.1.2021)
  • Lu, H., et al.: "Comparative effectiveness of different therapies for treating striae distensae". Medicine (Baltimore), Vol. 99, Iss. 39, Art. No. e22256 (September 2020)
  • Forbat, E., et al.: "Treatment of striae distensae: An evidence-based approach". Journal of Cosmetic and Laser Therapy, Vol. 21, Iss. 1, pp. 49-57 (Februar 2018)
  • Hague, A., et al.: "Therapeutic targets in the management of striae distensae: A systematic review". The Journal of the American Academy of Dermatology, Vol. 77, Iss. 3, pp. 559-568 (September 2017)
  • Ud-Din, S., et al.: "Topical management of striae distensae (stretch marks): prevention and therapy of striae rubrae and albae". Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, Vol. 30, Iss. 2, pp. 211-222 (Februar 2016)
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