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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hautpilz Bei Kleienpilzflechte auch die Kopfhaut behandeln
Bei einer Kleienpilzflechte bilden sich Flecken auf der Haut. Die Kopfhaut ist normalerweise nicht betroffen – sollte aber dennoch mitbehandelt werden.
Ob auf der Kopfhaut, am Rücken oder auf der Brust: Pilze sind überall auf der Haut zu finden, auch bei gesunden Menschen. Wenn sie jedoch in sehr großer Zahl vorhanden sind, kann das zu Beschwerden führen. So auch bei der Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor): Sie entsteht, wenn sich der Hefepilz Malassezia furfur auf der Haut stark vermehrt.
Dann sind ovale oder runde Flecken auf der Haut zu sehen, die leicht schuppen und nur selten jucken. Auf dunklerer Haut sind sie hell – etwa im Sommer und/oder bei Personen mit dunklem Hauttyp. Auf heller Haut erscheinen die Flecken hingegen dunkel. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind von der Erkrankung betroffen.
Die Hautflecken bei einer Kleienpilzflechte entstehen vor allem auf Rücken oder Brust, im Nacken und/oder auf den Armen. Bei Kindern treten sie häufiger im Gesicht auf. Die Flecken können bei Kälte oder trockenem Wetter vorübergehend blasser oder kleiner werden. Ohne Behandlung bilden sie sich jedoch nicht vollständig zurück.
Auf der Kopfhaut sind die Hautveränderungen nur selten zu sehen. Wer die Flecken dauerhaft loswerden möchte, sollte jedoch immer auch die Kopfhaut behandeln – andernfalls ist das Risiko für einen Rückfall hoch. Im nächsten Kapitel erfahren Sie, warum.
Shampoo für die Kopfhaut bei Kleienpilzflechte
Kleienpilzflechte ist nicht gefährlich, kann aber kosmetisch stören. Zur Behandlung stehen mehrere Wirkstoffe in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung. (Genaueres zur Therapie einer Kleienpilzflechte lesen Sie hier). Dazu zählen vor allem (meist rezeptfreie)
- Shampoos,
- Lösungen,
- Cremes sowie
- Gels und Lotionen.
Nur in schweren Fällen wird die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung mit Tabletten vorschlagen.
Präparate wie Cremes, Lotionen oder Lösungen tragen erkrankte Personen direkt auf die Haut auf. Dabei ist immer auch ein Antipilzmittel für Haare und Kopfhaut empfehlenswert. Der Grund: Der Hefepilz Malassezia furfur besiedelt natürlicherweise die Haarfollikel der Kopfhaut. Von dort kann er sich leicht erneut auf die restliche Haut ausbreiten und eine Kleienpilzflechte verursachen.
Mithilfe von Shampoos und/oder Lösungen, die auf die Kopfhaut aufgetragen und einmassiert werden, lässt sich verhindern, dass sich die Erreger erneut stark vermehren. Betroffene Personen sollten Haare und Kopfhaut regelmäßig mit dem jeweiligen Präparat behandeln. Wie oft und wie lange, ist der jeweiligen Packungsbeilage zu entnehmen – es sei denn, die Ärztin oder der Arzt hat eigene Empfehlungen ausgesprochen.
Vor der Behandlung ärztlichen Rat suchen
Eine Kleienpilzflechte kann anderen Erkrankungen ähneln. Daher sollten Personen mit Hautveränderungen sicherheitshalber ärztlichen Rat suchen, bevor sie auf Mittel zur Behandlung von Pityriasis versicolor zurückgreifen.
Haben sich die Hautflecken zurückgebildet, kann es sinnvoll sein, Haut und Kopfhaut in Abständen erneut zu behandeln. Denn manchmal breitet sich der Pilz trotz intensiver Therapie wieder aus. Wann eine solche vorbeugende Behandlung infrage kommt, wird die Ärztin oder der Arzt entscheiden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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