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Analthrombose oder Hämorrhoiden? Das sind die Unterschiede


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Unterschiedliche Symptome
Analthrombose oder Hämorrhoiden?


Aktualisiert am 23.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Mann sitzt nachdenklich auf der ToiletteVergrößern des Bildes
Eine Analthrombose geht mit etwas anderen Beschwerden einher als vergrößerte Hämorrhoiden. (Quelle: Ivan-balvan/getty-images-bilder)
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Afterbeschwerden sind oft auf Hämorrhoiden zurückzuführen, nicht selten aber auch auf eine Analthrombose. Die Symptome unterscheiden sich allerdings etwas.

Ob Juckreiz, Schmerzen, Brennen oder Blutungen: Beschwerden in der Analregion können sehr belastend sein. Zu häufigen Ursachen zählen Probleme mit Hämorrhoiden oder eine Analthrombose.

Letztlich kann und sollte nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen, ob es sich um eine Analthrombose oder vergrößerte Hämorrhoiden handelt – oder ob vielleicht eine ganz andere, möglicherweise ernste Erkrankung dahintersteckt. Denn die Liste der möglichen Ursachen ist lang. So können Afterbeschwerden zum Beispiel auch auf eine Analfissur, allergische Reaktionen, Infektionen oder (selten) eine Krebserkrankung zurückzuführen sein.

Art und Stärke der Beschwerden geben jedoch bereits erste Hinweise auf die Ursache. Lesen Sie in den folgenden Kapiteln, welche Anzeichen eher für eine Analthrombose und welche eher für vergrößerte Hämorrhoiden sprechen.

Analthrombose: Blutgerinnsel am After

Eine Analthrombose (Analvenenthrombose) liegt vor, wenn eine Vene im Bereich um den After durch ein Blutgerinnsel verengt oder verschlossen ist. Selten bildet sich eine Analthrombose nicht außerhalb des Afters, sondern im äußersten Abschnitt des Enddarms.

Gut zu wissen: Im Gegensatz zu Thrombosen an vielen anderen Körperstellen – etwa im Bein – ist eine Analthrombose in der Regel nicht gefährlich. Denn die verstopfte Vene liegt normalerweise direkt unter der Haut, sodass das Gerinnsel keine lebenswichtigen Organe erreichen kann.

Analthrombosen sind keine Seltenheit. Etwa 5 von 100 Personen, die eine proktologische Praxis besuchen, sind Schätzungen zufolge davon betroffen.

Mehr zu Ursachen, Symptomen und Behandlung einer Analthrombose erfahren Sie hier.

Vergrößerte Hämorrhoiden: Geschwollene Gefäßpolster

Im Gegensatz zur Analthrombose haben Hämorrhoiden zunächst einmal keinen Krankheitswert, denn jeder Mensch hat welche. Dabei handelt es sich um ein Gefäßpolster im Enddarm mit knotenartigen Schwellkörpern, die den Darm nach außen abdichten. Zusammen mit dem inneren und äußeren Schließmuskel sorgen die Hämorrhoiden dafür, dass der Stuhl nicht unkontrolliert entweichen kann.

Nur wenn die Gefäßpolster vergrößert sind, sodass sie gelegentlich oder permanent aus dem After herausragen und Beschwerden bereiten, liegt eine Erkrankung vor. Fachleute sprechen von einem Hämorrhoidalleiden.

Gefährlich sind vergrößerte Hämorrhoiden normalerweise nicht, sie können jedoch sehr unangenehm sein. Mehr zum Thema Hämorrhoiden lesen Sie hier.

Probleme mit Hämorrhoiden zählen zu den häufigsten Ursachen für Afterbeschwerden: Etwa sieben von zehn Erwachsenen sind im Laufe des Lebens einmal betroffen, darunter auch viele junge Menschen.

Analthrombose oder Hämorrhoiden? Typische Symptome

Ob eine Analthrombose oder vergrößerte Hämorrhoiden vorliegen, kann eine Ärztin oder ein Arzt meist auf den ersten Blick erkennen.

Ein Arztbesuch ist bei anhaltenden und/oder starken Beschwerden dringend zu empfehlen. Die Symptome können jedoch bereits einen Hinweis darauf geben, ob eher eine Analthrombose oder doch vergrößerte Hämorrhoiden dahinterstecken könnten.

Schon gewusst?

Analthrombose und vergrößerte Hämorrhoiden müssen sich nicht ausschließen – eine Analthrombose entwickelt sich häufig als Folge eines Hämorrhoidalleidens.

Typische Symptome vergrößerter Hämorrhoiden sind:

  • helles Blut am Toilettenpapier oder auf dem Stuhl
  • Juckreiz und/oder Brennen am After
  • Nässen und entzündlich-rote Haut in der Afterregion
  • das Gefühl, den Darm nach dem Toilettengang nicht vollständig entleert zu haben
  • ein Druck- oder Fremdkörpergefühl in der Analregion
  • ungewollter Abgang von Schleim oder Stuhl (Stuhlschmieren); die Betroffenen bemerken Symptome wie etwa Stuhlspuren in der Unterwäsche

Zu Symptomen einer Analthrombose zählen vor allem:

  • starke bis sehr starke, plötzlich auftretende Schmerzen am After
  • Stechen oder Brennen
  • Spannungsgefühl bzw. Druckempfindlichkeit in der Afterregion

Zudem lassen sich bei einer Analthrombose oft ein oder mehrere derb-pralle, blau-rote, stecknadelkopf- bis pflaumengroße Knoten erkennen oder ertasten. Der Bereich um den Knoten kann geschwollen sein.

Im Gegensatz zu vergrößerten Hämorrhoiden, die nur selten zu Schmerzen führen, sind Schmerzen für eine Analthrombose charakteristisch (sie können aber auch fehlen) – denn im betroffenen Bereich befinden sich viele Schmerzfasern. Bei vergrößerten Hämorrhoiden sind Schmerzen eher untypisch. Sie können jedoch auftreten, wenn die Hämorrhoiden beim Austritt aus dem Enddarm eingeklemmt werden (sog. Inkarzeration).

Blut am Toilettenpapier oder in der Toilettenschüssel spricht hingegen eher für vergrößerte Hämorrhoiden. Bei einer Analthrombose treten zu Beginn normalerweise keine Blutungen auf, im weiteren Verlauf kann sich der Knoten jedoch öffnen. Dann lassen die Schmerzen plötzlich nach. Ein weiterer Unterschied zur Analthrombose: Hämorrhoidenprobleme setzen oft schleichend ein, während die Analthrombose meist mit plötzlichen starken Schmerzen einhergeht.

Bei Blut zeitnah zum Arzt

Länger anhaltende und/oder starke Symptome sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Bei Blut im Stuhl, auf dem Toilettenpapier oder in der WC-Schüssel sollten Betroffene nicht zögern, sondern zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen – denn ernste Erkrankungen wie Darmkrebs können (wenn auch seltener) ebenfalls eine mögliche Ursache sein.

Fazit: Unterschiede im Überblick

Sowohl vergrößerte Hämorrhoiden als auch eine Analthrombose zählen zu häufigen Erkrankungen, die zu Beschwerden im Afterbereich führen. Von vergrößerten Hämorrhoiden unterscheidet sich eine Analthrombose dadurch, dass sie

  • mit starken Schmerzen einhergeht,
  • eher nicht blutet und
  • oft plötzlich einsetzt.

Vergrößerte Hämorrhoiden

  • können bluten,
  • schmerzen nur selten und
  • entwickeln sich schleichend.

Wichtig ist, Beschwerden von einer Ärztin oder einem Arzt abklären zu lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Hämorrhoiden und Analvenenthrombose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 8.12.2021)
  • "Vergrößerte Hämorrhoiden". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 3.11.2021)
  • "Perianalthrombose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
  • Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie: "Hämorrhoidalleiden" (PDF). AMWF-Leitlinien-Register Nr. 081/007 (Stand: April 2019)
  • Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
  • Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Largiadèr, F., Saeger, H., Keel., M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Analthrombose" (PDF). AMWF-Leitlinien-Register Nr. 081/002 (Stand: Dezember 2002)
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