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Kann ich Pizza bei Gicht essen? Darauf kommt es an


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Sorge vor Harnsäure-Anstieg
Kann ich Pizza bei Gicht essen?


Aktualisiert am 12.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann hält einer Frau ein Stück Pizza vor den MundVergrößern des Bildes
Wer gerne Pizza isst und an Gicht erkrankt ist, muss sich nicht zwingend in Verzicht üben – entscheidend sind der Belag und der sonstige Speiseplan. (Quelle: Paperkites/getty-images-bilder)

Menschen mit Gicht erhalten oft den Rat, gewisse Lebensmittel zu meiden. Pizza ist nicht unbedingt problematisch. Was es dabei zu beachten gilt.

Gicht ist eine Erkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und schmerzhafte Entzündungen verursachen. Da diese recht plötzlich auftreten, werden sie auch Gichtanfälle genannt. Um ihnen vorzubeugen, gilt es bei Gicht als ratsam, auf die Ernährung zu achten. Denn der Überschuss an Harnsäure im Körper stammt zu einem Teil aus der Nahrung: Bestimmte Lebensmittel enthalten sogenannte Purine, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden.

Die Theorie hinter den gängigen Ernährungsempfehlungen bei Gicht ist also simpel: Je weniger Purine in der Nahrung, umso weniger Harnsäure wird gebildet wird und umso geringer ist folglich das Risiko für erneute Gichtanfälle.

Die Umsetzung hingegen stellt die Betroffenen mitunter vor eine große Herausforderung, zumal der Puringehalt der Lebensmittel für gewöhnlich nicht auf der Verpackung steht. Wie verhält es sich beispielsweise bei der Leibspeise vieler Menschen: der Pizza?

Pizza ist keine purinreiche Speise – mit Ausnahmen

Wer sich wegen Gicht purinarm ernähren möchte, für den ist eine Pizza ohne Belag (wie die Margherita) oder mit Gemüse grundsätzlich eine bessere Wahl als beispielsweise eine Pizza Salami, Tonno oder Hawaii. Denn Purine stecken vor allem in Fleisch, Fisch und Schalentieren. Die Zutaten einer klassischen Pizza Margherita zählen hingegen nicht zu den purinreichen Lebensmitteln.

Sinnvoller als der Verzicht auf Lebensmittel mit einem hohen Puringehalt ist es, den Gesamtwert im Blick zu behalten: Insgesamt gilt es, nicht mehr als 300 Milligramm Purine pro Tag zu sich zu nehmen. Den Puringehalt beliebter Speisen und Getränke erfahren Sie im Artikel "Diese purinarme Ernährung hilft bei Gicht".

Pizza bei Gicht – es geht nicht nur um die Purine

Über eine purinarme Kost – und somit auch den Verzicht auf purinreiche Pizzabeläge – lässt sich der Harnsäurespiegel senken, allerdings ist der Einfluss begrenzt: Nur etwa ein Drittel der Harnsäure im Blut stammt aus der Ernährung, den Rest bildet der Körper beim Abbau eigener Zellen.

Inwieweit eine Ernährungsumstellung dazu beitragen kann, Gichtanfälle zu verhindern, und wie genau der Speiseplan dazu gestaltet sein sollte, hat die Forschung noch nicht abschließend klären können.

Klar ist, dass in der Behandlung von Gicht nicht allein der Harnsäurespiegel eine Rolle spielt: Auch andere Einflüsse erhöhen das Risiko für Gicht, zum Beispiel ein zu hohes Körpergewicht.

Erkrankte mit Übergewicht sollten ihre Ernährung nicht nur purinarm gestalten, sondern so, dass sie ihnen zu einem gesünderen Gewicht verhilft. Das bedeutet nicht, dass sie Pizza vom Speiseplan streichen müssen. Da ihr hoher Kaloriengehalt einer Gewichtsabnahme hinderlich ist, sollte sie aber nicht zu oft und nicht in zu großen Portionen auf den Teller kommen.

Fazit: Kann ich Pizza bei Gicht essen?

Ja, grundsätzlich spricht nichts dagegen, bei Gicht gelegentlich eine Pizza zu essen. Vegetarische Beläge sind empfehlenswerter als Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Erkrankte mit Übergewicht sollten zudem darauf achten, dass sie über ihre Ernährung weniger Energie aufnehmen als sie verbrauchen, wobei Pizza je nach Belag und Häufigkeit nicht unbedingt hilfreich ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • "Gicht". Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 15.3.2022) Danve A., et al.: "Role of diet in hyperuricemia and gout". Best Practice & Reaearch Clinical Rheumatology, Vol. 35, Iss. 4, Nr. 101723 (Dezember 2021)
  • Yokose, C., et al.: "Dietary and Lifestyle-Centered Approach in Gout Care and Prevention". Current Rheumatology Reports, Vol. 23, Iss. 7, p. 51 (April 2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Gicht: Häufige Gichtanfälle und Chronische Gicht". AWMF-Reg.-Nr. 53 / 32a (Stand: 21.3.2019)
  • Biesalski, H., et al.: "Ernährungsmedizin". Thieme, Stuttgart 2017
  • "Gicht: Ernährungsempfehlungen & Tipps". Online-Informationen des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Stand: 18.10.2017)
  • Bruhn, C.: "Gichtanfälle verhindern". Deutsche Apotheker Zeitung, Nr. 7, S. 44 (Februar 2016) Schmidt, J. A., et al.: "Serum uric acid concentrations in meat eaters, fish eaters, vegetarians and vegans: a cross-sectional analysis in the EPIC-Oxford cohort". PloS One, Vol. 8, Iss. 2, Nr. e56339 (Februar 2013)
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