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Inhalieren bei Erkältung: Welche Fehler Sie vermeiden sollten


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Der Erkältung Dampf machen
Inhalieren: Diese Fehler sollten Sie vermeiden


Aktualisiert am 05.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau inhaliert über einem Wassertopf: Das Einatmen heißer Dämpfe ist ein altes Hausmittel gegen Erkältungen und hilft, die Nase freizumachen.Vergrößern des Bildes
Eine Frau inhaliert über einem Wassertopf: Das Einatmen heißer Dämpfe ist ein altes Hausmittel gegen Erkältungen und hilft, die Nase freizumachen. (Quelle: alexxx1981/getty-images-bilder)
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Inhalieren ist ein altbewährtes Hausmittel, um die Atemwege zu befeuchten. Doch falsch genutzt, schadet es mehr als es nutzt. Was es zu beachten gilt.

Das Inhalieren warmer Dämpfe ist ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältungen. Es hilft auf natürliche Art, eine verstopfte Nase frei zu bekommen und wieder besser durchzuatmen. Doch Vorsicht: Falsch genutzt, schadet Inhalieren mehr als es nutzt. Was es zu beachten gilt und welche Fehler Sie vermeiden sollten.

Warum inhalieren bei Erkältung?

Auch wenn wissenschaftlich nicht bewiesen ist, dass Inhalieren eine Erkältung rascher zum Abklingen bringen kann, unterstützt es doch eine gewisse Symptomlinderung: Wie in der Leitlinie "Rhinosinusitis" der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. erwähnt, seien in einigen kleineren Studien symptomatische Linderungen nach Inhalationen heißer Dämpfe gezeigt worden.

"Die warmen Dämpfe, die Sie bei der Inhalation einatmen, befeuchten die trockenen und gereizten Nasenschleimhäute der oberen Atemwege, fördern die Durchblutung und unterstützen den Abtransport von zähem Nasensekret und Schleim im Rache", sagt Dr. Michael E. Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Vorsicht bei Haut- und Augenerkrankungen

Allerdings ist Inhalieren bei Erkältung nicht für jeden geeignet und auch bei der Anwendung selbst gilt es, einige Empfehlungen zu berücksichtigen. Wer unter entzündlichen Hauterkrankungen leidet, etwa Neurodermitis oder Psoriasis, sollte auf Inhalieren verzichten. Die warmen Dämpfe und die oft eingesetzten Wirkstoffe, beispielsweise ätherische Öle oder Kräuter, können die erkrankte Haut reizen und die Beschwerden verschlimmern.

Auch bei Augenleiden ist es ratsam, vom Inhalieren abzusehen. "Seien Sie auch bei niedrigem Blutdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden vorsichtig und besprechen Sie die Anwendung vorher mit Ihrem behandelnden Arzt", rät Deeg. "Durch die Hitze kann es zu Kreislaufbeschwerden kommen."

Ätherische Öle sind nichts für Kinder und Allergiker

Wer Zusätze wie Kräuter, etwa Kamille, Rosmarin oder Salbei nutzen möchte oder mit ätherischen Ölen wie Eukalyptusöl oder Pfefferminzöl inhalieren will, sollte sicher sein, dass er auf diese Wirkstoffe nicht allergisch reagiert. Allergiker sollten auf Zusätze bei der Inhalation komplett verzichten.

"Auch bei Kindern sollten Sie grundsätzlich auf ätherische Öle verzichten", warnt Deeg. "Es besteht das Risiko für allergische Reaktionen bis hin zum Ersticken. Auch für Asthmatiker sind ätherische Öle tabu."

Gefahr von Schleimhautreizungen und Verbrennungen

Wichtig beim Inhalieren ist zudem eine angenehme Temperatur. Die Leitlinie "Rhinosinusitis" beispielsweise nennt eine Wassertemperatur von 38 bis 42 Grad. Sind die Dämpfe zu heiß, drohen Verbrennungen und Schleimhautreizungen. Empfehlenswert ist es, zur Kontrolle der Wassertemperatur ein Badethermometer zu nutzen. Das Risiko für Schleimhautreizungen ist zudem erhöht, wenn die Schleimhäute aufgrund der Erkältung stark entzündet sind. Fragen Sie im Zweifel Ihren Hals-Nasen-Ohrenarzt, ob eine Inhalation in Ihrem Fall ratsam ist.

Richtig inhalieren: So geht´s

Um eine Inhalation vorzubereiten und durchzuführen, gehen Sie am besten schrittweise vor. Folgende Punkte sollten Sie dabei beachten:

  1. Füllen Sie zur Vorbereitung kochendes Wasser in einen Topf oder eine Schüssel. Lassen Sie etwa fünf Zentimeter Platz zum Rand.
  2. Geben Sie die gewünschten Zusätze wie Kräuter hinzu und lassen Sie den Sud zehn Minuten ziehen. Die Anwendung und Dosierung ätherischer Öle sollten Sie in der Apotheke oder bei Ihrem Arzt erfragen.
  3. Machen Sie anschließend den Temperaturcheck mit dem Thermometer. Stimmt die Temperatur, beugen Sie sich mit Sicherheitsabstand von mindestens zwei Handbreit über die Schüssel.
  4. Empfinden Sie die Dämpfe als angenehm, können Sie ein Tuch über den Kopf legen und langsam und tief ein- und ausatmen. Sind Ihnen die Dämpfe zu warm, geben Sie etwas kühles Wasser hinzu.

Langsam anfangen und allmählich steigern

Um den Kreislauf nicht unnötig zu strapazieren, sollten Erwachsene nicht länger als 10 bis 20 Minuten inhalieren. Inhalieren Sie bei einer Erkältung zum ersten Mal, tasten Sie sich langsam heran. Dann reichen fünf bis zehn Minuten völlig aus. Richten Sie sich nach der Inhalation langsam auf und bleiben Sie noch einen Moment sitzen. Anschließend tut es gut, wenn Sie sich ausruhen und die Inhalation nachwirken lassen.

Ein warmer Tee im Anschluss kann ebenfalls angenehm sein. Bei Bedarf können Sie bis zu drei Mal täglich inhalieren. Achten Sie darauf, wie es Ihnen dabei geht. Treten etwa Kreislaufbeschwerden wie Schwindel auf, wird Ihnen übel oder müssen Sie verstärkt husten, sollten Sie das Inhalieren abbrechen.

Kinder beim Inhalieren nicht unbeaufsichtigt lassen

Für Kinder ist Inhalieren mit Schüssel und Topf ungeeignet. Es kann leicht passieren, dass sie dagegen stoßen, das heiße Wasser verschütten und sich verbrühen. Auch sind zu warme Temperaturen für Kinderschleimhäute ungeeignet. Für Kinder gibt es daher spezielle Inhaliergeräte (Inhalatoren), wie sie zum Beispiel in der Apotheke erhältlich sind.

Lassen Sie Kinder beim Inhalieren nie unbeaufsichtigt und beginnen Sie mit kurzen Inhalationszeiten von etwa fünf Minuten. Fragen Sie zudem beim Kinderarzt oder Hals-Nasen-Ohrenarzt nach, welche Zusätze für das Kind geeignet sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Dr. Deeg
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