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Corona-Mutante "Eris" | Steigende Infektionszahlen: Wie ernst ist die Lage?


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Neue Virusvariante "Eris"
Corona-Zahlen steigen an: So ernst ist die Lage


29.08.2023Lesedauer: 1 Min.
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Die Kurve geht nach oben: Corona-Welle im Anmarsch? (Quelle: t-online)
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In Deutschland breitet sich eine neue Corona-Variante aus, die Zahl der Neuinfektionen steigt. Virologin Ulrike Protzer erklärt die aktuelle Lage.

Von Delta bis Omikron: Lange war es ruhig um die verschiedenen Varianten des Sars-CoV-2-Virus. Jetzt macht eine neue Mutation die Runde. Die "Eris"- oder auch EG.5-Variante.

Die Zahl der gemeldeten neuen Corona-Infektionen ist zuletzt in Deutschland wieder deutlich angestiegen. Die Dunkelziffer dürfte dabei noch höher liegen, weil sich nicht alle Erkrankten auch in Arztpraxen testen lassen und somit nicht alle Fälle in den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) erfasst werden.

Hinzu kommt: Eine weitere, in Deutschland noch nicht nachgewiesene Variante wurde bereits aus einigen Nachbarländern gemeldet. Für Virologin Ulrike Protzer von der Technischen Universität (TU) in München ist das kein Grund zur Panik. Aber eine Sache findet sie an der BA.2.86-Mutante auffällig.

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Das Coronavirus ist fast in Vergessenheit geraten, doch die Fallzahlen steigen wieder. Rund 4.000 Infektionen wurden in der Woche bis zum 20. August gemeldet. Damit sind es 1.400 mehr als in der Woche davor. In Deutschland verbreitet sich die neue Virusvariante “Eris”. t-online hat mit der Virologin Ulrike Protzer darüber gesprochen, ob wir uns jetzt Sorgen machen müssen.
“Wir sind immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Dass die ansteigen zum Herbst hin, das war zu erwarten.”
Auch das Auftreten neuer Virusvarianten sei vorhersehbar gewesen. Und eben auch, dass die Varianten ansteckender werden.
"Das Virus passt sich ja stetig an, es passt sich an, um infektiös zu werden, noch infektiöser zu werden, selbst wenn man eine bestehende Immunität hat, die wir inzwischen ja fast alle haben.”
Doch die gute Nachricht:
“Die machen nicht schwerer krank als die bisherigen.”
Ein neuer Impfstoff ist bereits in Sicht. Die Zulassung wurde im Juni beantragt. Er ist an die neuen Varianten angepasst und wirkt gegen diese am besten.
“Und diejenigen, die sich impfen lassen sollten, also ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen, deren Immunsystem jetzt auch einfach über das Jahr hinweg nachgelassen hat, für die wäre es natürlich ganz wichtig, dass jetzt möglichst bald auch der neue Impfstoff auf den Markt kommt.”
Eine weitere Corona-Variante wurde aus einigen Nachbarländern gemeldet. Viel ist über sie noch nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass sich die BA.2.86-Variante auch in Deutschland durchsetzen wird.
“Was auffällig ist bei dieser Variante, ist, dass sie schon ziemlich weit von den momentan zirkulierenden Varianten abweicht. Die ist also ziemlich neu, so wie damals auch die Omega-Variante nach der Delta-Variante als ziemlich neue Variante aufgetaucht ist.”
Doch auch hier besteht zunächst kein Grund zur Panik. Denn laut Protzer gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass die schwer krank macht.
Dass die Fallzahlen im Herbst und Winter ansteigen, ist keine Überraschung. Bereits aus den letzten Jahren ist bekannt, dass die Infektionen vor allem in den kalten Monaten zunehmen.
“Da wird aber nicht nur das Coronavirus dabei sein, da werden alle möglichen Viren dabei sein.”

“Wir sehen auch schon wieder dieses RSV-Virus. Übrigens, auch auf der Südhalbkugel, wo wir hinschauen, um abzuschätzen, wie es bei uns im Herbst wird, war das wieder eine heftige Welle.”

“Das heißt, da ist es einfach wichtig, dass man gut vorbereitet in den Herbst geht.”
Bedeutet: Diejenigen, die stärker gefährdet sind, sollten sich impfen lassen, eventuell enge Räume meiden und wenn es doch eng wird, eine Maske aufsetzen. Vor allem macht es Sinn, sich bei Symptomen zu testen:
“(...) weil dann weiß man, was es ist."
Auf die Krankenhäuser kommt damit im Winter eine höhere Belastung zu. Das aber nicht nur durch Corona, sondern auch durch andere Krankheiten wie zum Beispiel die Grippe. Mehr Personal gibt es nicht. Nach wie vor fehlen Kapazitäten. Virologin Protzer sieht aber noch eine andere Schwierigkeit:
“Letztes Jahr gab es ein riesiges Problem, vor allem auch in den Kinderkliniken. Und wenn die RSV-Welle wieder genauso heftig wird, wird es auch dieses Jahr die Kinderkliniken wieder treffen.”
Ein gewisses Risiko birgt natürlich die Ansteckungsgefahr beim bevorstehenden Oktoberfest oder auch beim Karneval.
“Wenn ich also vorher erkrankt bin, wenn ich sage, in meiner gesundheitlichen Situation, will ich das lieber nicht (...) dann würde ich solche Feierlichkeiten vor allem in Innenräumen meiden.”
Wer also nicht erkrankt ist oder zu einer Risikogruppe gehört, muss nicht unbedingt solche Feste vermeiden. Doch für den Fall der Fälle eine Maske in der Tasche zu haben, schadet natürlich auch nicht.

Was die neuen Corona-Varianten ausmacht, wie die Aussichten für den Herbst und Winter aussehen und welche Krankheit zum größeren Problem werden kann, sehen Sie hier oder oben im Video.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Virologin Ulrike Protzer
  • Archivmaterial von Reuters und dpa
  • influenza.rki.de: ARE-Wochenbericht, Kalenderwoche 33
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