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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Risikofaktoren kennen Was der Bauchspeicheldrüse schadet
Die Bauchspeicheldrüse bildet wichtige Stoffwechselhormone. Funktioniert sie nicht richtig, wird es kritisch. Was dem Organ schadet – und was es stärkt.
Die Bauchspeicheldrüse liegt quer im Oberbauch hinter dem Magen. Das auch als Pankreas bezeichnete, etwa 14 bis 18 Zentimeter lange und bis zu 120 Gramm schwere Organ spielt eine zentrale Rolle bei der Verdauung. Die von ihm gebildeten Verdauungssekrete und Hormone sind unter anderem für die Zuckeraufnahme ins Blut und die Fettverdauung wichtig. Ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigt, hat das weitreichende Folgen. Die fünf größten Feinde der Bauchspeicheldrüse.
Keine Verdauung ohne Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse gibt Verdauungssekrete in den Darm (exokrine Drüsenfunktion) ab und leitet wichtige Hormone nach innen in das Blut (endokrine Drüsenfunktion). Für die Verdauung bildet der Pankreas bis zu drei Liter Pankreassaft täglich. Dieses Verdauungssekret gelangt über einen Ausführungsgang in den Zwölffingerdarm, den oberen Abschnitt des Dünndarms, und vermischt sich dort mit dem Speisebrei. Mithilfe des Pankreassaftes wird beispielsweise die Salzsäure neutralisiert, die im Magen abgegeben wurde. Damit erfüllt der Pankreassaft einen bedeutenden Darmschutz. Des Weiteren spalten die Verdauungsenzyme im Pankreassaft, darunter Amylasen, Lipasen und Proteasen, die Nahrungsbestandteile auf. Erst dann können sie über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen werden.
Die Bauchspeicheldrüse reguliert den Blutzucker
Eine weitere wichtige Aufgabe der Bauchspeicheldrüse ist die Bildung wichtiger Hormone, welche eine bedeutende Rolle bei der Regulation des Blutzuckerspiegels übernehmen:
- Glukagon: Regt die Bildung von Glukose in den Zellen und dessen Freisetzung ins Blut an, was den Blutzuckerspiegel steigen lässt.
- Insulin: Unterstützt die Glukoseaufnahme in die Zellen, was den Blutzuckerspiegel senkt.
- Somatostatin: Wird während der Verdauung ausgeschüttet und hemmt die Bildung von Glukagon und Insulin.
- Polypeptid: Hemmt die Ausschüttung von Verdauungssekret aus dem Pankreas und sorgt für ein Sättigungsgefühl.
Was passiert, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht richtig funktioniert?
Bildet die Bauchspeicheldrüse zu wenig Verdauungsenzyme, ist die Verdauung beeinträchtigt. Dann können wichtige Nährstoffe nicht über den Darm aufgenommen werden. Es können Nährstoffmängel auftreten. Des Weiteren treten Verdauungsstörungen wie Durchfall, Blähungen oder Bauchkrämpfe auf.
Eine autoimmunbedingte Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen verursacht Diabetes mellitus Typ 1. Der Körper kann den Blutzuckerspiegel nicht mehr senken, da aufgrund des absoluten Insulinmangels kein Zucker mehr in die Zellen gelangt. Auch bei Diabetes mellitus Typ 2 funktioniert die Bildung von Insulin nicht in ausreichendem Maße. Zugleich sprechen die Körperzellen nicht mehr gut auf Insulin an. Die Blutzuckerwerte steigen.
Was schadet der Bauchspeicheldrüse? Fünf Pankreas-Feinde
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, über einen gesunden Lebensstil das Pankreas zu entlasten und die Gesunderhaltung zu unterstützen. Fünf Pankreas-Feinde sollten Sie vermeiden:
- Rauchen: Rauchen setzt der Bauchspeicheldrüse zu. Angaben des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten zufolge haben Raucher ein dreimal höheres Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs als Nichtraucher. Auch das Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) steigt.
- Alkohol: Alkohol schadet der Bauchspeicheldrüse. Alkohol ist der häufigste Pankreatitis-Auslöser. Zudem erhöht regelmäßiger Alkoholkonsum das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs.
- Fettes Essen: Die Bauchspeicheldrüse mag kein Fett. Eine sehr fettreiche Nahrung mit vielen tierischen Fetten kann nicht nur die Bildung von Verdauungsenzymen beeinträchtigen. Das Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung nimmt ebenfalls zu. Ein langfristig übermäßiger Fettkonsum erhöht die Gefahr für eine zunehmende Überforderung des Organs. Dann kann es irgendwann nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme und Hormone bilden.
- Zucker: Für Zucker gilt das gleiche wie für Fett. Ein übermäßiger Zuckerkonsum setzt der Bauchspeicheldrüse langfristig enorm zu. Eine Entlastung lässt sich bereits erreichen, wenn man Süßigkeiten reduziert und auf zuckerhaltige Getränke, etwa Limonaden, Säfte und Eistees, weitestgehend verzichtet.
- Bewegungsmangel und Übergewicht: Bewegungsmangel schwächt den Stoffwechsel und gilt ebenfalls als bedeutender Risikofaktor für die Bauchspeicheldrüse. Ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung begünstigen Übergewicht. Übergewicht gilt als wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2. Experten gehen davon aus, dass die im Fettgewebe enthaltenen Botenstoffe die Entstehung einer Insulinresistenz fördern. Wie das Diabetesinformationsportal diabinfo mitteilt, sind etwa 80 Prozent aller neu diagnostizierten Menschen mit Typ-2-Diabetes übergewichtig.
Regelmäßige Bewegung sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind die wichtigsten Faktoren, um Übergewicht zu reduzieren oder zu vermeiden. Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, verbessert seine Körperzusammensetzung: Überschüssiges Körperfett wird reduziert und die Muskelmasse nimmt zu. Außerdem führt körperliche Aktivität dazu, dass Zucker aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen wird. Alle diese Faktoren senken das Diabetesrisiko.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Viamedici.thieme.de: "Bauchspeicheldrüse (Pancreas): Sekretion und Funktion". Online-Information von Thieme via medici. (Stand: 19. September 2024)
- internisten-im-netz.de: "Häufige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse". Online-Information des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI). (Stand: Aufgerufen am 17. Oktober 2024)
- diabinfo.de: "Was ist Adipositas?". Online-Information von diabinfo. Das Diabetesinformationsportal. (Stand: Aufgerufen am 17. Oktober 2024)
- diabinfo.de: "Sport und Bewegung: So nehmen Sie positiv Einfluss auf Ihre Gesundheit". Online-Information von diabinfo. Das Diabetesinformationsportal. (Stand: Aufgerufen am 17. Oktober 2024)
- gesund.bund.de: "Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 7. Juni 2024)
- awmf.org: "S3-Leitlinie Pankreatitis" (PDF) der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), AWMF-Register-Nr. 021-003. (Stand: September 2021)
- gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert die Bauchspeicheldrüse?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 21. April 2021)
- gesundheitsinformation.de: "Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 21. April 2021)