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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heftige Bauchschmerzen sind typisch Wie macht sich eine Bauchfellentzündung bemerkbar?
Wenn sich das Bauchfell entzündet, drohen lebensgefährliche Folgen. Wie macht sich eine Bauchfellentzündung bemerkbar? Typische Anzeichen im Überblick.
Das Bauchfell ist eine glatte Haut, die den Bauchraum von innen auskleidet. Fachsprachlich heißt sie Peritoneum. Bei Verletzungen und bestimmten Erkrankungen innerer Organe kann sich diese Haut entzünden. Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) ist unter Umständen lebensbedrohlich und erfordert eine sofortige Behandlung.
Wer befürchtet, an einer Bauchfellentzündung erkrankt zu sein, sollte daher schnellstmöglich eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
So macht sich eine Bauchfellentzündung bemerkbar
Eine Bauchfellentzündung macht sich typischerweise durch folgende Beschwerden bemerkbar:
- Bauchschmerzen, die örtlich begrenzt sein, sich aber auch auf den ganzen Bauchbereich erstrecken können
- harte Bauchdecke
- Berührungsempfindlichkeit des Bauches
- unwillkürliche Anspannung der Bauchmuskeln bei Berührung (die sogenannte Abwehrspannung)
- aufgeblähter Bauch
- Fieber
- Übelkeit
- Krankheitsgefühl
- Schwäche
Wegen der Schmerzen begeben sich viele Erkrankte in eine gebeugte Schonhaltung. Außerdem reagieren sie möglicherweise gereizt oder aggressiv auf Berührungen oder körperliche Annäherungen.
Wichtig: All diese Symptome treten allerdings nicht ausschließlich bei einer Bauchfellentzündung auf, sondern können auch andere Ursachen haben. Wenn sie sich plötzlich entwickeln und heftige Ausmaße annehmen, steckt jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ernste akute Erkrankung eines im Bauchraum liegenden Organs dahinter. Betroffene sollten somit nicht zögern, die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen.
Wie sich eine Bauchfellentzündung bemerkbar macht, und wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt auch von der Ursache der Entzündung ab. Je nach Ursache wird unterschieden zwischen
- einer primären oder spontan-bakteriellen Bauchfellentzündung und
- einer sekundären Bauchfellentzündung.
Die primäre Form ist die seltenere. Sie liegt bei etwa 20 von 100 Betroffenen vor. Bei den meisten von ihnen hat eine fortgeschrittene Leberzirrhose zu krankhaften Wasseransammlungen im Bauchraum (fachsprachlich Aszites) geführt. Die im Bauchwasser enthaltenen Erreger haben dann die Entzündung des Bauchfells ausgelöst.
Die sekundäre Bauchfellentzündung macht ungefähr 80 von 100 Erkrankungsfällen aus, ist also die häufigste Form. Ihre Ursache ist eine Verletzung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion in der Bauchhöhle. Meist geht der sekundären Bauchfellentzündung eine Erkrankung des Magens, des Darms, des Blinddarms oder der Gallenblase voraus, in deren Verlauf das erkrankte Organ stark beschädigt wird. Durch die beschädigte (und somit "undichte") Stelle können Bakterien aus dem betroffenen Organ in die Bauchhöhle gelangen, was eine Entzündung des Bauchfells nach sich zieht.
Wie macht sich eine primäre Bauchfellentzündung bemerkbar?
Eine primäre Bauchfellentzündung äußert sich in vielen Fällen nur durch eher schwache Symptome. Manchmal macht sie sich bloß durch eine Verschlechterung des Allgemeinzustands bemerkbar. Die Betroffenen verspüren aber möglicherweise schon im Vorfeld Beschwerden, die von einer fortgeschrittenen Lebererkrankung zeugen, oder bei ihnen wurde bereits eine Leberzirrhose festgestellt. Dann können Symptome wie eine Zunahme des Bauchumfanges, plötzliche Bauchschmerzen und/oder Fieber unter Umständen auf eine durch einen Aszites verursachte Bauchfellentzündung zurückzuführen sein.
Bei einem entsprechenden Verdacht wird die Ärztin oder der Arzt durch verschiedene Untersuchungen ermitteln, ob das Bauchfell entzündet ist. Dazu zählen unter anderem eine Ultraschalluntersuchung, um Flüssigkeit in der Bauchhöhle festzustellen, sowie eine Blutuntersuchung, die Hinweise auf eine Infektion liefern kann.
Wie macht sich eine sekundäre Bauchfellentzündung bemerkbar?
Eine sekundäre Bauchfellentzündung wird normalerweise schnell spürbar. Die oben genannten Symptome entwickeln sich nicht selten recht plötzlich und erreichen dann binnen kurzer Zeit heftige Ausmaße.
Zudem können vorher noch andere Symptome auftreten. Denn in der Regel handelt es sich bei einer sekundären Bauchfellentzündung um eine Komplikation einer Erkrankung des Magens, des Darms, des Blinddarms oder der Gallenblase. Die Erkrankten bemerken also für gewöhnlich zunächst die Symptome der ursächlichen Erkrankung, ehe sich die für die Bauchfellentzündung typischen Beschwerden entwickeln.
Bei einer Blinddarmentzündung zählen hierzu beispielsweise Bauchschmerzen (vor allem im rechten Unterbauch), Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Fieber und eventuell Durchfall. Eine Divertikulitis, also eine Entzündung von Ausstülpungen der Darmschleimhaut, äußert sich vor allem durch jäh einsetzende dumpfe Schmerzen im Unterbauch, leichtes Fieber, Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Übelkeit.
Bei Hinweisen auf eine Bauchfellentzündung schnell handeln
Symptome einer Bauchfellentzündung sind ein Grund, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben. Gegebenenfalls ist der Rettungsdienst (112) zu rufen. Denn eine Bauchfellentzündung kann schwere und lebensbedrohliche Konsequenzen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird. Sie gilt darum als medizinischer Notfall. Welche Maßnahmen notwendig sind, um die Entzündung unter Kontrolle zu bringen und die Symptome zu lindern, hängt vor allem von der Ursache ab. In jedem Fall erhalten Betroffene Antibiotika, um die für die Entzündung verantwortlichen Bakterien zu beseitigen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 25.1.2024)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 25.1.2024)
- Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 25.1.2024)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.10.2023)