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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die unterschätzte Gefahr Woran Sie eine Lungenembolie erkennen
Obwohl sie so gefährlich ist, wird sie leicht übersehen: Die Lungenembolie verläuft schnell und endet häufig tödlich. Atemnot ist nur eines der Warnzeichen.
Etwa 40.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einer Lungenembolie. Damit ist die Erkrankung die dritthäufigste Todesursache hierzulande. Besonders tückisch: Die Symptome sind diffus und werden daher häufig nicht richtig zugeordnet.
Was passiert bei einer Lungenembolie?
Bei einer Embolie verstopft oder verschließt sich ein oder mehrere Blutgefäße. Verantwortlich ist meist ein Blutgerinnsel, das im Fall einer Lungenembolie in das Organ wandert. Das ist deshalb so gefährlich, weil der Blutpfropf die Sauerstoffversorgung der Lunge einschränkt. Zudem muss das Herz gegen den erhöhten Druck anpumpen – die Menschen sterben dann an Herz-Kreislauf-Versagen.
Wenn ein Blutgerinnsel entsteht, nennen Ärzte dies Thrombose. Etwa 65 von 100.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr daran, das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Die Erkrankung kommt vor allem in den Venen der Beine und des Beckens vor, meistens, weil das Blut im Körper zu langsam fließt. Bei Herzrhythmusstörungen beispielsweise kann sich solch ein Blutpfropf aber auch direkt im Herzen bilden.
Schwimmt nun ein Gerinnsel mit dem Blutstrom zum Herzen, dann kann es passieren, dass es durch die rechte Seite des Herzens zur Lunge gelangt und dort die gefährliche Embolie auslöst.
Wie erkennt man eine Lungenembolie?
Die Erkrankung ist manchmal nicht leicht zu erkennen. Folgende Symptome können auf eine Lungenembolie hinweisen:
- Schmerzen in der Brust
- Beschleunigte Atmung oder Atemnot
- Geräusche beim Atmen
- Herzrasen oder -stolpern
- Angst und/oder Unruhe
- Schweißausbrüche
- Blaufärbung der Lippen
- Husten und/oder Bluthusten
Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, muss schnell gehandelt werden. Denn ohne entsprechende Therapie sterben nach Angaben der Techniker Krankenkasse rund 30 Prozent der Betroffenen an einer schweren Lungenembolie. Eine sofortige, ausreichende Behandlung könne aber die Sterblichkeit auf etwa fünf Prozent senken.
Folgen einer Lungenembolie
Nur etwa zwei Prozent der Betroffenen haben mit Langzeitschäden zu kämpfen. Diese können sowohl das Lungengewebe als auch das Herz und die allgemeine körperliche Belastbarkeit betreffen. Dann können schon leichte Alltagsbelastungen zu Luftnot oder Herzrasen führen. Viele Menschen, die eine Embolie hatten, müssen noch lange blutverdünnende Medikamente einnehmen.
Einer Lungenembolie vorbeugen
Grundsätzlich gilt: In Bewegung bleiben und ausreichend trinken. Lungenembolien können zwar auch ohne erkennbare Ursache entstehen, am meisten gefährdet sind jedoch Patienten, die aufgrund einer Operation oder Verletzung im Bett liegen müssen, einen Gips tragen oder sich aus anderen Gründen nicht ausreichend bewegen können. Dann bewegen sich die Muskeln zu wenig und der Blutfluss verlangsamt sich. Patienten, die nicht aufstehen können, bekommen daher oft Thrombose-Spritzen.
Auch lange Flug- oder Busreisen stellen ein Risiko dar. Hier ist es wichtig, immer wieder aufzustehen und sich zu bewegen. Thrombosestrümpfe können den Blutfluss im Bein normalisieren.
Ein erhöhtes Risiko haben zudem Menschen, die erblich vorbelastet sind. Schwangere sowie Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, können ebenfalls eine Lungenembolie bekommen. Wer raucht, steigert die Gefahr zusätzlich. Auch Krampfadern und Übergewicht sind Risikofaktoren.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Deutsche Gefäßliga e. V.: Thrombose und Lungenembolie
- Die Techniker: Was ist eine Lungenembolie?
- Internisten im Netz: Venöse Thrombose – was ist das?