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Neurodermitis: Diese Lebensmittel können Symptome verstärken


Ernährung bei Neurodermitis
Diese Lebensmittel können das Leiden Ihres Kindes verstärken


Aktualisiert am 19.09.2024 - 09:55 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Kind schält eine Mandarine.Vergrößern des Bildes
Zitrusfrüchte sind bei Neurodermitis unter Umständen problematisch. (Quelle: Hakase_/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Patienten mit Neurodermitis leiden unter chronisch entzündeter Haut mit extremem Juckreiz. Bestimmte Lebensmittel können das Jucken verschlimmern.

Trockene, rissige und entzündete Haut, die stark juckt: Die Neurodermitis-Symptome sind besonders für betroffene Kinder quälend und beeinträchtigen die Lebensqualität teils erheblich. Eigentlich harmlose Lebensmittel können das Hautbild unter Umständen deutlich verschlechtern. Eine Dermatologin erklärt, worauf Eltern bei der Ernährung ihres Kindes mit Neurodermitis achten sollten.

Neurodermitis: chronische Hauterkrankung seit Kindestagen

Neurodermitis tritt meist im Kindesalter auf – in der Regel in den ersten beiden Lebensjahren. Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge bekommen etwa 15 Prozent der Kinder eine Neurodermitis. Auf der Suche nach einer Linderung der Hautbeschwerden kann es für Eltern hilfreich sein, ergänzend zu der Neurodermitis-Therapie auch die Ernährung des Kindes genauer in den Blick zu nehmen.

Neurodermitis beim Kind: Vorsicht mit Obst und Säften

Vorsicht ist zum Beispiel bei Zitrusfrüchten geboten. "Orangen, Mandarinen, Limetten, Zitronen und Grapefruits sowie entsprechende Säfte können unter Umständen einen Neurodermitis-Schub auslösen", warnt Dr. Ellen Meyer-Rogge, Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Viele Dermatologen empfehlen, so lange wie möglich auf Säfte zu verzichten und wenn, nur stark verdünnten Apfelsaft zu trinken zu geben.

Dr. Ellen Meyer-Rogge
Quelle: Nicole Eberwein (Quelle: Nicole Eberwein)

Zur Person

Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Ein Schwerpunkt der Fachärztin liegt auf der Behandlung von Neurodermitis.

Zucker bei Neurodermitis? Besser nicht

Im ersten Lebensjahr sollten Eltern ihren Kindern zudem keinen Zucker geben. Danach sollte Zucker nur sehr sparsam eingesetzt werden. Unter anderem fördert Zucker Entzündungsreaktionen und kann sich ungünstig auf das Hautbild auswirken. "Es gibt Eltern, die bemerken, dass Zucker das Hautbild und den Juckreiz verschlechtert", sagt Meyer-Rogge. "Für die Gesundheit eines Kindes – ob mit oder ohne Neurodermitis – ist es generell empfehlenswert, den Zuckerverzehr weitestgehend gering zu halten."

Milch: bei Nahrungsallergie ein Problem

Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge leidet etwa jedes dritte Kind mit Neurodermitis zusätzlich unter einer Lebensmittelallergie. Laut der S3-Leitlinie "Atopische Dermatitis (AD)" führen die Nahrungsmittelallergene Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Soja, Nüsse und Fisch zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien bei Kindern.

"Bei diagnostizierter Nahrungsmittelallergie sollte das entsprechende Allergen gemieden werden, um Neurodermitis-Schüben vorzubeugen. Damit kein Nährstoffmangel entsteht, ist in jedem Fall die Begleitung durch eine Ernährungsberatung sinnvoll", rät Meyer-Rogge.

Auslassdiät nur bei nachgewiesener Allergie ratsam

Ohne eine nachgewiesene Lebensmittelallergie sollten Eltern Nahrungsmittel nicht auf Verdacht weglassen, betont die Dermatologin. Es gebe keine "Neurodermitis-Diät". Radikale Auslassdiäten könnten eine Mangelernährung zur Folge haben. "Es ist nicht nachgewiesen, dass ein genereller Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel die Neurodermitis von Kindern zuverlässig lindern kann", sagt Meyer-Rogge.

Häufig stünden Lebensmittel fälschlicherweise in Verdacht. "Eine Neurodermitis ist dadurch gekennzeichnet, dass sie in Schüben verläuft und die Symptomintensität dadurch automatisch immer wieder schwankt – unabhängig von der Ernährung. Und selbst, wenn das Kind bestimmte Lebensmittel nicht verträgt, tritt eine Verschlechterung des Hautbildes nicht automatisch unmittelbar nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf. Beim verzögerten Typ sind Reaktionen bis zu 48 Stunden später möglich", erklärt die Expertin.

Statt in Eigenregie Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen, sollten Eltern mit einer Ernährungsberatung in Kontakt treten, die den Schwerpunkt auf Neurodermitis legt, und einen Allergietest durchführen lassen, wenn das Kind alt genug ist. Wichtig zu wissen ist auch: Nach etwa zwei Jahren sollten die Allergien nochmals untersucht werden, da eine Ausheilung möglich ist, etwa bei Milch und Ei.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
  • kindergesundheit-info.de: "Neurodermitis (atopische Dermatitis) bei Kindern". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 12. September 2024)
  • daab.de: "Was ist Neurodermitis?". Online-Information des Deutschen Allergie- und Asthmabunds e. V. (DAAB). (Stand: Aufgerufen 12. September 2024)
  • kinderaerzte-im-netz.de: "Neurodermitis – nützliche Hinweise". Online-Information des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ). (Stand: Aufgerufen am 12. September 2024)
  • awmf.org: "S3-Leitlinie Atopische Dermatitis (AD)". Leitlinie (PDF) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). AWMF-Register-Nr.: 013-027. (Stand: 2023)
  • gesundheitsinformation.de: "Neurodermitis (atopisches Ekzem)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Kann es bei Neurodermitis helfen, bestimmte Lebensmittel wegzulassen?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • gesund.bund.de: "Neurodermitis". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand 18. März 2021)
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