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Smartphone und langes Sitzen schadet dem Kinderrücken


Langzeitschäden möglich
So gefährlich sind Smartphone und langes Sitzen für den Rücken Ihrer Kinder

dpa, MHa

16.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Schon Siebenjährige klagen über Rückenschmerzen.Vergrößern des Bildes
Schon Siebenjährige klagen über Rückenschmerzen (Quelle: luckyraccoon/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

80 bis 85 Prozent der Deutschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Das betrifft auch Kinder, wie eine Studie belegt. Was dem Kinderrücken schadet, wie Sie als Eltern reagieren können und was gegen die Rückenschmerzen hilft, erfahren Sie hier.

Schon Schulkinder werden oft von Rückenschmerzen geplagt

Eine Studie hat ergeben, dass Kinder vor allem im Lendenwirbelbereich, also im unteren Rücken, Schmerzen haben. Das betrifft:

  • Ein Prozent der Siebenjährigen
  • Sechs Prozent der Zehnjährigen
  • Knapp 20 Prozent der 14- bis 18-Jährigen

Bewegungsmangel und das "Daddeln" am Smartphone sind die Ursachen

In den meisten Fällen sind Bewegungsmangel und eine falsche Belastung die Ursachen für die Beschwerden, erläutert der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU). Kinder verbringen oft mehr als die Hälfte ihres Tages im Sitzen: Nach der Schule verdrängen Smartphone und Spielekonsole aktive Hobbys wie Fußball oder Schwimmen.

Dabei wird der Rücken sehr einseitig belastet. Experten sagen, dass sich das Muskel- und Skelettsystem von Kindern noch entwickeln muss und aus diesem Grund besonders anfällig ist. Eine einseitige Belastung, beispielsweise durch langes Sitzen, führt dazu, dass die Rückenmuskulatur erschlafft.

Was ist der "Handynacken"?

Kommen Kinder nach Hause, werfen sie gern die Schultasche in die Ecke und setzen sich mit dem Smartphone auf die Couch oder vor die Spielekonsole. Dabei wird vor allem der Nacken und in Folge dessen auch der Rücken in Mitleidenschaft gezogen. Dieses Phänomen ist auch als "Handynacken" bekannt, wie der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte bestätigt.

Auf die Kopfhaltung kommt es an

Wirbelsäulenspezialisten haben in Untersuchungen herausgefunden, dass sich das Gewicht des Kopfes, welches der Nacken trägt, erhöht, je mehr man den Kopf senkt. Bei einem Erwachsenen steigt das Gewicht des Kopfes zum Beispiel von vier auf 27 Kilogramm, wenn er ihn um 60 Grad nach vorn neigt.

Diesen Winkel von 60 Grad erreicht ein Mensch, wenn er auf ein Smartphonedisplay schaut. Wenn Ihr Kind nun lange und oft in dieser Position verharrt, beispielweise auf dem Sofa, dann löst das eine Kettenreaktion aus:

  1. Die Schultern fallen nach vorne
  2. Dadurch werden die Halsmuskeln überdehnt
  3. Die Brustmuskeln verkürzen sich
  4. Die Wirbelsäule wird falsch belastet
  5. Das führt in der Summe zu schmerzhaften Verspannungen, zu Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall zu einem verfrühten Bandscheibenverschleiß

Das können Kinder und Eltern dagegen tun

1. Bewegung ist das A und O

In erster Linie ist Bewegung das beste Mittel gegen Schmerzen. Wandern, Radfahren, Schwimmen, Fußball – Hauptsache es macht Ihrem Kind Spaß. Denn nur dann geht Ihr Kind gern zum Sport und das auch über einen langen Zeitraum. Beim Wandern oder Schwimmen kann die Intensität stetig erhöht werden, um die Muskulatur optimal zu stärken. Täglich eine Stunde Sport unterstützt die Wirbelsäule und kräftigt die Muskeln.

Zugleich sollten Kinder, die sportlich sehr aktiv sind, unbedingt Pausen einhalten. Ansonsten kann es zu einer Überbelastung kommen.

2. Wichtig ist eine gesunde Sitzhaltung

Als Eltern können Sie nicht nur in Sachen Sport positiv und motivierend auf Ihre Kinder einwirken, sondern auch darauf achten, dass "klein Max" oder "klein Emma" auf einem höhenverstellbaren Stuhl oder auf einem Gymnastikball sitzen, wenn sie ihre Hausaufgaben machen. So sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind eine gesunde Sitzhaltung einnimmt und der ungesunde Rundrücken vermieden wird.

3. Der Schulranzen

Zudem sollten Sie ein Auge darauf haben, dass das Gewicht des Schulranzens mehr als zehn Prozent des Körpergewichts Ihres Kindes nicht übersteigt. Am besten sollte Ihr Kind den Schulranzen regelmäßig ausräumen und wirklich nur die Unterlagen mit in die Schule nehmen, die auch wirklich gebraucht werden.

4. Eltern sind das Vorbild

Als Eltern sollten Sie im Allgemeinen mit gutem Beispiel voran gehen: Leben Sie Ihrem Kind den Spaß an sportlicher Betätigung vor und achten Sie darauf, dass Sie nicht zu häufig vor dem Tablet, Smartphone oder TV sitzen. Gemeinsame Fahrradtouren, Spaziergänge oder ähnliches macht nicht nur die ganze Familie fit, sondern sorgt auch für gemeinsamen Spaß.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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