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Smartphone-Mitteilungen können typische ADHS-Symptome auslösen


Erst piepsen, dann zappeln
Smartphone-Benachrichtigungen können ADHS-Symptome auslösen

Von t-online
Aktualisiert am 20.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Frau schaut auf ihr Smartphone.Vergrößern des Bildes
Wer ständig Nachrichten aufs Smartphone bekommt, könnte laut Forschern ADHS-Symptome entwickeln (Quelle: roshinio/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Auch Menschen, die kein ADHS haben, können typische Symptome entwickeln – wenn sie dauerhaft mit Benachrichtigungen ihres Smartphones "bombardiert" werden. Das berichten US-Forscher.

Kostadin Kushlev von der University of Virginia und seine Kollegen von der University of British Columbia wollten analysieren, wie sich andauernde Benachrichtigungen von Smartphones auswirken. Dazu untersuchten sie 221 Testpersonen aus der Studentenschaft ihrer Universitäten, die kein ADHS hatten.

Jede Nachricht macht ein Geräusch

Eine Woche lang sollten die Studenten die Benachrichtigungen ihres Smartphones maximieren, jede E-Mail, Textnachricht oder Social-Media-Aktivität sollte also einen Ton oder eine Vibration auslösen. Außerdem mussten die Telefone leicht zu erreichen sein.

In der zweiten Woche durften die Smartphones keine Benachrichtigungen zulassen und außerdem nicht leicht verfügbar sein.

Erst "piepsen", dann zappeln

Nach der ersten Woche zeigten sich die Teilnehmer deutlich unaufmerksamer und hyperaktiver als nach der Woche, in der die Benachrichtigungen ausgestellt waren. Außerdem ließen sie sich leicht ablenken, hatten Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, zappelten herum, konnten nicht still sitzen und hatten Probleme bei Arbeiten in ruhiger Umgebung.

"Wir konnten nachweisen, dass Unterbrechungen durch Smartphones Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität verursachen können – also Symptome von ADHS – auch bei Menschen, die kein ADHS haben", sagte Studienleiter Kushlev.

Smartphones lösen kein ADHS aus

Gleichzeitig betonte er, dass Smartphones kein ADHS auslösen könnten und ADHS sich nicht durch Abstellen der Benachrichtigungen behandeln ließe. Allerdings trügen die permanenten digitalen Anreize dazu bei, unser generelles Aufmerksamkeitsdefizit weiter zu erhöhen.

Für ADHS-Betroffene lässt sich daraus folgern, noch mehr darauf zu achten, ihre Umgebung "reizarm" auszustatten. Eltern von ADHS-Kindern sollten für geregelte Medienzeiten sorgen und auf einen angemessenen und altersgerechten Umgang mit dem Smartphone achten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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