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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Infektion mit Strepktokokken Ist Scharlach in der Schwangerschaft gefährlich?
Viele Frauen fragen sich, ob Scharlach in der Schwangerschaft eine Gefahr für das Baby darstellt. Lesen Sie, ob die Sorge berechtigt ist.
Eine himbeerrote Zunge, ein feinfleckiger Hautausschlag, Fieber und Halsschmerzen: Dies sind typische Symptome von Scharlach. Die Infektionskrankheit ist ansteckend und wird durch Bakterien aus der Gruppe der Streptokokken verursacht.
Hauptsächlich erkranken Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren daran. Seltener sind Erwachsene betroffen – darunter natürlich auch Schwangere.
Scharlach in der Schwangerschaft: Gefahr für Mutter und Kind?
Manche Infektionskrankheiten können in der Schwangerschaft negative Auswirkungen auf das Ungeborene haben. Etwa die Röteln: Infizieren sich werdende Mütter in den ersten Schwangerschaftsmonaten mit den Erregern, kann das Kind schwere körperliche Schäden davontragen. Aber gilt das auch für Scharlach?
Die kurze (und erleichternde) Antwort: Nein. Im Vergleich zu vielen anderen Erkrankungen ist eine Scharlach-Infektion während der Schwangerschaft nur mit geringen Risiken für Mutter und Kind verbunden.
Aber: Auch wenn Scharlach in der Schwangerschaft nicht so gefährlich ist wie andere Infektionskrankheiten – etwa die Röteln –, ist es wichtig, dass die Krankheit konsequent behandelt wird. Denn ohne Behandlung steigt das Risiko für mögliche Komplikationen – nicht nur bei Schwangeren. Komplikationen wie etwa ein Abszess der Mandeln oder rheumatisches Fieber kommen zwar in Verbindung mit einer Scharlach-Erkrankung sehr selten vor, können aber einen ernsten Verlauf nehmen.
- Ausschlag und Himbeerzunge: Welche Symptome auf Scharlach hinweisen
Wichtige Information
Grundsätzlich sollten sich Schwangere besonders gut vor Infektionskrankheiten schützen. Zum Beispiel gibt es Hinweise darauf, dass lang anhaltendes hohes Fieber die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbildung leicht erhöht. Auch kann eine zu hohe Körpertemperatur Wehen auslösen.
Behandlung von Scharlach in der Schwangerschaft
Gegen eine Scharlach-Infektion helfen Antibiotika. Im Erkrankungsfall verschreiben Ärztinnen und Ärzte gewöhnlich ein Antibiotikum aus der Gruppe der Penicilline.
Wichtige Information
Penicillin ist für Schwangere und Stillende geeignet.
Wenn die Schwangere überempfindlich oder allergisch auf Penicilline reagiert, wird die Ärztin oder der Arzt auf ein anderes Antibiotikum ausweichen.
Normalerweise klingen die Beschwerden nach Beginn der Antibiotikatherapie rasch ab. Wichtig ist, dass Sie das Antibiotikum genau so einnehmen, wie es die Ärztin oder der Arzt verordnet hat – auch, wenn Sie keine Symptome mehr bemerken. Nur dann kann sichergestellt werden, dass alle Bakterien beseitigt sind.
Was hilft bei Halsschmerzen und Fieber?
Um im Erkrankungsfall die Symptome der Scharlach-Infektion zu lindern, können Sie auf verschiedene (rezeptfreie) Arzneimittel und Hausmittel zurückgreifen:
- Lutschtabletten wirken wohltuend auf Hals und Rachen. Einige Produkte haben betäubende und/oder schmerzlindernde Wirkstoffe.
- Trinken Sie vor allem bei Fieber viel, am besten Tee, Wasser oder Saftschorle.
- Bei Schluckbeschwerden bieten sich warme Getränke und weiche Speisen an.
Schmerz- und fiebersenkende Wirkstoffe wie Paracetamol oder Ibuprofen erhalten Sie in der Apotheke. Lassen Sie sich beraten, welche Produkte in der Schwangerschaft geeignet sind und welche Dosis zu empfehlen ist.
Scharlach: Wann ein Beschäftigungsverbot gilt
Ob schwanger oder nicht: Für Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung (etwa einer Schule) tätig sind und an Scharlach erkrankt sind, gilt ein vorübergehendes Beschäftigungsverbot. Solange sie ansteckend sind, dürfen sie nicht arbeiten. Normalerweise ist eine infizierte Person am zweiten Tag nach Beginn der Antibiotikatherapie nicht mehr ansteckend. Wann jemand nach überstandener Krankheit wieder arbeiten darf, entscheidet die Ärztin oder der Arzt oder das jeweilige Gesundheitsamt.
Gibt es Scharlachfälle in der Schule, sollten Schwangere und Stillende vorübergehend nicht in der betroffenen Schulklasse arbeiten.
Vorbeugen: Wie können sich Schwangere vor Scharlach schützen?
Eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht – weder für Schwangere noch für andere Personen.
Dennoch können Sie sich ein Stück weit schützen: Waschen Sie sich insbesondere regelmäßig gründlich mit Seife die Hände. Vermeiden Sie zudem, sich mit den Händen ins Gesicht zu fassen.
Meiden Sie den Kontakt zu (möglicherweise) akut Erkrankten, denn sie könnten ansteckend sein. Das gilt vor allem, wenn die Infizierten gerade erst mit der Antibiotikatherapie begonnen haben oder nicht mit Antibiotika behandelt werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie: www.embryotox.de (Abrufdatum: 12.2.2024)
- "Scharlach". Online-Informationen von Deximed: https://deximed.de/ (Stand: 20.12.2023)
- "Scharlach". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 20.9.2023)
- "Scharlach". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.bzga.de (Stand: 24.4.2018)
- "Impfungen bei Kinderwunsch im Vorfeld der Schwangerschaft". Online-Informationen des Berufsverbands der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Stand: 23.3.2018)