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Multiple Sklerose: Symptome richtig deuten


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Multiple Sklerose
MS kann inkontinent machen

vdb

18.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Multiple Sklerose äußert sich häufig auch über Inkontinenz.Vergrößern des Bildes
Multiple Sklerose äußert sich häufig auch über Inkontinenz. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Vielen Menschen ist Multiple Sklerose noch unbekannt. Dabei leiden in Deutschland rund 130.000 Patienten unter der Nervenkrankheit. MS wird auch als die Krankheit mit den 1000 Gesichtern bezeichnet. Beispielweise kann sie zu Inkontinenz führen. So sind Blasen- und Darmfunktionsstörungen für acht von zehn MS-Erkrankten eine große Belastung, wie die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) berichtet. Wir nennen weitere Symptome von Multiple Sklerose.

Multiple Sklerose trifft häufig junge Menschen

Bei MS handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Sie führt zu Störungen der Bewegung, der Sinnesempfindungen und beeinträchtigt auch die Sinnesorgane. Besonders oft trifft es junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. Bei Frauen wird die Diagnose häufiger gestellt. Ein erstes Warnzeichen können Empfindungsstörungen an Armen und Beinen sein. Später kann sich daraus ein Kribbeln an den Händen oder Taubheitsgefühle an den Füßen entwickeln. Diese Symptome können beim Fortschreiten der Krankheit zu Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen führen.

75 bis 80 Prozent leiden an Blasenfunktionsstörung

Auch Sehstörungen sind häufig ein frühes Anzeichen. Schleiersehen und Doppelbilder treten bei vielen MS-Erkrankten auf. Findet der Augenarzt hierfür keine Ursache, kann meist ein Neurologe weiterhelfen. Doch auch Blasenentleerungsstörungen treten in frühen Stadien der Erkrankung auf. Die Blase gehorcht dann nicht mehr wie bei einem gesunden Menschen. Vor diesem Problem stehen nach Erhebungen des Deutschen MS-Registers 75 bis 80 Prozent der Betroffenen.

Neuro-Urologe misst Blasendruck

Wichtig ist es dann, das Problem anzugehen und mit einem Arzt darüber zu sprechen. Vor dem Termin macht es Sinn, ein Trink- und Toilettenbuch zu führen, das weitere Aufschlüsse über die Symptomatik zulässt. Welche Schäden vorliegen, kann ein Neuro-Urologe anhand einer Blasendruckmessung feststellen. Danach wird über die Therapie entschieden. Eine Ernährungsumstellung, die richtige Bewegung, Massagen und Medikamente können dann helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Zudem gibt es Einwegkatheter, die helfen können. Auch eine Behandlung des für die Blase zuständigen Nervs mit Botox ist möglich.

Darmentleerungsstörungen treffen 40 bis 70 Prozent, der MS-Kranken, wie die DMSG berichtet. Dieses Symptom ist oftmals besonders belastend und den Betroffenen peinlich. Hier kann ein Proktologe oder Gastroenterologe Hilfe bieten. Mit Bewegungstrainern, Einläufen, Inkontinenzklips, Medikamenten und Analtampons lässt sich das Problem bewältigen. Das Schlimmste, was Betroffene tun können, ist, sich aus dem sozialen Leben zurückzuziehen und aus Scham nicht zu reagieren.

Weitere Informationen liefert die im Oktober erschienene DMSG-Broschüre "Blasen- und Darmstörungen bei MS".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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