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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hautkrankheiten Hinter roten Flecken kann Rosacea stecken
Egal ob nach dem Sport oder einem Spaziergang an der frischen Luft – dabei bekommt wohl jeder rote Wangen. Doch nicht immer ist die Gesichtsrötung harmlos: Tritt sie beispielsweise wiederholt auf und ist lange sichtbar, könnte dahinter die Krankheit Rosacea stecken. Die entzündliche Hautkrankheit ist weit verbreitet, aber nur wenige wissen, dass sie betroffen sind.
Mehr als vier Millionen Deutsche haben Rosacea
Rosacea ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Erwachsenen, die vielen vielleicht besser unter Namen wie Kupferrose, Couperose oder Erwachsenen-Akne bekannt ist. Sie tritt meistens erst zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf. Der Verein Deutsche Rosacea Hilfe e.V. schätzt, dass über vier Millionen Deutsche an der akneähnlichen Krankheit leiden, darunter etwas mehr Frauen als Männer. Die Dunkelziffer sei jedoch höher, da Rosacea oft nicht erkannt wird. So sei nur etwa jeder zehnte Patient in Behandlung, sagen Experten.
Gesichtsrötung verschwindet am Anfang wieder
Die Erkrankung verläuft individuell verschieden. Für den Arzt ist die richtige Diagnose deshalb schwierig. Hinzu kommt, dass die Beschwerden am Anfang wieder verschwinden. Die Betroffenen bringen die Gesichtsrötung daher meistens nicht mit der Hautkrankheit in Verbindung und verzichten auf einen Arztbesuch. Dennoch gibt es Symptome, die für die Krankheit typisch sind. Diese können einzeln oder gleichzeitig auftreten, fast immer sind beide Gesichtshälften betroffen.
Äderchen und Pickel sind typische Symptome
Bei vielen Patienten beginnt die Krankheit mit einer leichten Gesichtsrötung, dem so genannten Flush. Diese tritt zunächst selten auf und geht nach einigen Stunden vorüber. Später werden die Rötungen häufiger oder bleiben dauerhaft bestehen. Viele Betroffene haben zudem sichtbare Äderchen und leiden unter brennenden, juckenden, trockenen und schuppenden Hautstellen. Typisch sind auch Pickel, die meistens zusammen mit der Rötung auftreten. Außerdem kann es zu Schwellungen und Hautwucherungen im Gesicht kommen, manchmal ist auch die Nase betroffen. Unter dem auch als Knollnase (Rhinophym) bezeichneten Geschwulst leiden vor allem Männer.
Alkohol verstärkt Couperose
"Die Ursachen der Hautkrankheit sind noch nicht wissenschaftlich geklärt", sagt der Hautarzt Dr. Michael Haufs. Experten vermuten, dass neben einer genetischen Veranlagung auch eine Versorgungsstörung der Blutgefäße im Gesicht, Lebererkrankungen oder Hautmilben als Auslöser in Frage kommen könnten. Rosacea tritt in Schüben auf, die wiederum von verschiedenen Faktoren begünstigt werden: Alkohol, Stress, Sport, Kosmetik, scharfe Speisen und Temperaturschwankungen. "Kälte oder Hitze erweitern die Adern und lösen so die Rötung aus", erklärt Haufs.
Finger weg von Kortison
Rosacea ist nicht heilbar, deshalb ist es wichtig, dass sie rechtzeitig behandelt wird. "Sonst bleibt es nicht bei einer Rötung der Gesichtshaut. Die Krankheit führt dann möglicherweise auch zu entzündlichen Pusteln", sagt der Hautarzt. Medikamente und spezielle Cremes helfen, die Symptome zu lindern. Als hilfreich haben sich entzündungshemmende Produkte, die außerdem feuchtigkeitsspendend sind, erwiesen. Auch ein vom Arzt verordnetes Antibiotikum kann helfen. Von Kortison ist allerdings abzuraten. Kortisonpräparate bessern zwar anfänglich die Symptome, können aber langfristig das Hautbild deutlich verschlechtern.
Die richtige Pflege für Rosacea-Haut
Oft gelingt es, die Rötung vorübergehend zum Abheilen zu bringen und Krankheitsschübe zu verringern. Um den Schüben vorzubeugen ist es allerdings wichtig ist, dass die Betroffenen ihre persönlichen Auslöser kennen und diese vermeiden. Allerdings dauert es in der Regel einige Zeit, bis es zu einer Besserung kommt. Um die Rötung zu überdecken und die Haut zu beruhigen, gibt es spezielles Make-up und andere Kosmetikprodukte ohne Parfum. Außerdem helfen Grünpigmentierungen in Cremes; sie gleichen den Rotstich der Haut aus. Lassen Sie sich von Hautarzt, Kosmetikerin oder in der Apotheke beraten, versuchen Sie, neue Produkte vor dem Kauf mit Hilfe von Proben oder Abfüllungen zu testen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.