Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nierengrieß So fies ist der Nierengrieß
Nierengrieß entsteht aus auskristallisierten, unlöslichen Salzen, die sich in der Niere oder im Nierenbecken ansammeln. In der Regel werden die kleinen Kristalle mit dem Harn wieder ausgespült. Doch wer nicht genug trinkt, riskiert, dass der Grieß zusammenklumpt. Große Nierensteine sind dann die Folge - und diese können sehr schmerzhaft sein.
Jeder zehnte Deutsche hat Harnsteine
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie wird jeder zehnte Einwohner in Deutschland im Laufe seines Lebens einmal mit einem Harnstein konfrontiert. Männer sind Experten zufolge besonders anfällig. Häufig treten die Steine zwischen dem 30. und dem 60. Lebensjahr auf. Sie entstehen, wenn bestimmte Substanzen im Urin in hoher Konzentration vorkommen und zu kleinen Kristallen werden. Diese bestehen meist aus Kalziumoxalat oder Harnsäure.
Nierengrieß kann zusammenklumpen
Je nachdem wo sie sich die Kristalle ansammeln, spricht man von Nierensteinen, Harnleitersteinen oder Blasensteinen. Kleine Nierensteine werden als Nierengrieß bezeichnet. Wächst der Nierengrieß weiter oder klumpt er zusammen, bilden sich größere Nierensteine. Solange die Steine in den Nieren bleiben, verursachen sie in der Regel keine Beschwerden.
Starke Schmerzen durch Nierensteine
Gelangt der Nierengrieß allerdings in die Harnleiter, kann er dort zu starken Schmerzen führen. Typische Symptome sind stechende, krampfartige Schmerzen in Rücken und Unterbauch. Auch Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Mediziner sprechen dann von Nierenkolik, also von einem akuten Steinabgang. Dabei kann es sogar zu einer Nierenbeckenentzündung kommen.
Je größer der Stein, desto schmerzhafter der Abgang
Während kleinere Steine meist mit einem kleinen stechenden Schmerz heraus gespült werden, kann es bei Nierenkoliken, mit Steinen ab etwa einem halben Zentimeter Größe, mehrere Stunden oder sogar einige Tage dauern. Im Urin lassen sich oft auch Blutspuren finden, da der Nierengrieß die Schleimhaut der Harnwege verletzen kann. Kann der Stein nicht heraus geschwemmt werden - das ist bei Steinen von ungefähr sieben Millimetern der Fall - kann nur noch der Arzt helfen.
Schallwellen zerstören Nierensteine
Muss operiert werden, können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. Bei der Extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie, kurz ESWL, werden die Nierensteine beispielsweise mit Hilfe von Schallwellen zertrümmert. Die kleinen Bruchstücke werden anschließend mit dem Harn ausgeschieden.
Bei der flexiblen Ureterorenoskopie (URS) wird mit einem flexiblen Gerät eine Nierenspiegelung durchgeführt. Im Zuge dieser Spiegelung können entdeckte Nierensteine mit einer kleinen Zange, beziehungsweise mit einem kleinen Korb, aufgenommen und entfernt werden. Ist der Stein zu groß, kann er mit einem Laser zerkleinert und danach entnommen werden. Es gibt noch weitere Behandlungsmöglichkeiten. Der Arzt entscheidet individuell, welche Methode am besten zu dem Patienten passt.
So kann man Nierengrieß vorbeugen
Um vorzubeugen, ist es wichtig, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Zweieinhalb Liter am Tag sollten es sein, damit die Nieren gut gespült und der Nierengrieß heraus geschwemmt werden kann. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie empfiehlt zudem, auf ein normales Gewicht zu achten und regelmäßig Sport zu treiben. Denn wir hüpft und in Bewegung ist, kann so den Abgang kleiner Harnsteine fördern. Doch: Wer viel schwitzt muss den Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen.
Weniger Fleisch essen
Auch wer zu viel Eiweiß zu sich nimmt, riskiert Nierenbeschwerden. Mehr als 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht pro Tag sind nicht empfehlenswert. Auch die Aufnahme von Oxalat sollte reduziert werden. Das heißt: Spinat, Rhabarber, Mangold, Kakao oder Nüsse sollten nur gelegentlich auf dem Speiseplan stehen.
Zudem liegt die Tageshöchstmenge von Salz bei sechs Gramm pro Tag, und auch Alkohol kann Nierengrieß fördern. Bilden sich immer wieder Steine, können vorbeugend auch Medikamente verschrieben werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.