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Mückenstich entzündet: Was tun, wenn er eitert? Wann zum Arzt?


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Wenn er eitert, lieber zum Arzt
Mückenstich entzündet – was tun?


Aktualisiert am 16.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Hautinfektion am BeinVergrößern des Bildes
Wenn ein Mückenstich entzündet ist und Anzeichen für eine sich ausbreitende Infektion zu erkennen sind, ist eine zeitnahe ärztliche Behandlung wichtig. (Quelle: Tamiko Ihori/getty-images-bilder)
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Hat sich ein aufgekratzter Mückenstich entzündet, drohen mitunter riskante Folgen. Wann Sie lieber zur Ärztin oder zum Arzt sollten, erfahren Sie hier.

Ein Mückenstich ist unangenehm, aber meist harmlos: An der Einstichstelle entwickelt sich eine Quaddel, die Haut rötet sich und juckt. Diese normale Abwehrreaktion des Körpers dauert für gewöhnlich nur ein paar Stunden oder höchstens einige Tage an. Selbst bei einem aufgekratzten Mückenstich sind nicht unbedingt heftige Beschwerden oder gefährliche Konsequenzen zu befürchten: Rechtzeitig mit Seife und Wasser gereinigt und anschließend konsequent vor Keimen geschützt heilt die Wunde oftmals folgenlos ab.

Gelangen allerdings Erreger in die Wunde, kann es zu einer Infektion kommen. Diese äußert sich dadurch, dass der Mückenstich sich stark entzündet.

Wie sieht ein infizierter und entzündeter Mückenstich aus?

Ein entzündeter Mückenstich äußert sich typischerweise durch

  • Schmerzen,
  • eine Rötung und
  • eine Schwellung.

Wie genau die Entzündung aussieht, hängt jedoch auch vom genauen Verlauf der bakteriellen Infektion ab. Fachleute unterscheiden hierbei zwei Verlaufsformen:

  • Wundrose
  • Phlegmone

Bei einer Wundrose, auch Erysipel genannt, entzünden sich die oberen Hautschichten. Typisch für diese Verlaufsform ist, dass die Betroffenen Fieber bekommen und sich allgemein krank fühlen. Die Haut um den infizierten Mückenstich herum fühlt sich warm an und sieht hellrot, geschwollen und glänzend aus, wobei der betroffene Bereich scharf von der gesunden Haut abgegrenzt ist. Wenn sich die Entzündung entlang der Lymphgefäße ausbreitet, sind zungenförmige Ausläufer zu sehen. Darüber hinaus können die naheliegenden Lymphknoten anschwellen und druckempfindlich werden.

Bei einer Phlegmone hingegen breitet sich die Entzündung in die Tiefe aus, also auf die unteren Hautschichten, das darunter liegende Bindegewebe sowie möglicherweise auch auf Muskeln und Sehnen. Wie bei der Wundrose ist der entzündete Bereich dabei überwärmt, geschwollen und gerötet. Die Rötung sieht jedoch in der Regel dunkler (eventuell sogar violett) aus und ist weniger scharf begrenzt. Darüber hinaus kann sich – anders als bei einer Wundrose – Eiter bilden. Fieber ist kein typisches Symptom einer Phlegmone, sondern eher ein Anzeichen für eine Wundrose. Bei einer Phlegmone treten Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl nur auf, wenn die Entzündung ein heftiges Ausmaß erreicht hat.

Was tun bei einem entzündeten Mückenstich?

Wer einen aufgekratzten und entzündeten Mückenstich hat, der nicht verheilt, sondern Merkmale einer Wundrose oder Phlegmone aufweist, sollte sich zeitnah ärztlich untersuchen lassen. Die richtige Anlaufstelle ist entweder die Hausärztin beziehungsweise der Hausarzt oder auch eine Praxis für Dermatologie.

Handelt es sich tatsächlich um eine Wundrose oder Phlegmone, wird die Ärztin oder der Arzt Antibiotika verordnen oder – bei einer schweren Entzündung – direkt in die Blutbahn verabreichen. Diese hindern die Bakterien an der Ausbreitung und können die Infektion im besten Fall schnell eindämmen, bevor sie schwerwiegende Folgen verursacht.

Mückenstich eitert – was das heißt und was hilft

Wenn ein entzündeter Mückenstich eitert, sind wahrscheinlich Bakterien über die Wunde in die Haut eingedrungen. Der Eiter ist das sichtbare Ergebnis des Kampfes zwischen dem Abwehrsystem des Körpers und den Keimen: Die gelbliche Flüssigkeit besteht hauptsächlich aus Abwehrzellen, Geweberesten und Bakterien.

Eiter ist also ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion. Er entsteht häufig im Rahmen einer Phlegmone, bei der sich die Entzündung in die Tiefe des Gewebes ausbreitet. Um die weitere Ausbreitung zu stoppen, sind Antibiotika notwendig. Die oder der Betroffene sollte daher zur Ärztin oder zum Arzt gehen, die oder der ein geeignetes Mittel verschreiben oder verabreichen kann. Ist die Entzündung bereits weit fortgeschritten, ist unter Umständen ein operativer Eingriff notwendig, bei dem die Ärztin oder der Arzt abgestorbenes Gewebe und Eiter entfernt.

Fazit

Ein entzündeter Mückenstich ist kein Grund zur Panik. Insgesamt ziehen aufgekratzte Insektenstiche selten Infektionen gefährlichen Ausmaßes nach sich. Wenn doch, ist eine rechtzeitige ärztliche Behandlung wichtig. Denn ohne Therapie besteht das Risiko, dass sich die Infektion auf umliegendes Gewebe ausbreitet und schwerwiegende Schäden verursacht. Im weiteren Verlauf kann sie auf andere Organe übergreifen und in eine Sepsis münden, umgangssprachlich Blutvergiftung genannt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 27.6.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 27.6.2023)
  • Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 27.6.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 27.6.2023)
  • Powers, J., McDowell, R. H.: "Insect bites." StatPearls. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing (Stand: 2.5.2022)
  • "Erysipel (Wundrose)". Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Stand: 22.11.2018)
  • "Wundrose und Phlegmone." Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 7.3.2018)
  • Fritsch, P., Schwarz, T.: "Dermatologie Venerologie", Springer Berlin Heidelberg 2018
  • Plewig, G., et al.: "Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie". Springer Berlin, Heidelberg 2018
  • "Mückenstich." Online-Informationen von Altmeyers Enzyklopädie: www.altmeyers.org (Stand: 4.11.2016)
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