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So viel kürzer leben Raucher im Schnitt


Risiko für Herzkrankheiten und Krebs
So viel kürzer leben Raucher im Schnitt

Von afp
27.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Rauchstopp: Mit dem Rauchen aufzuhören senkt Risiko für Herzkrankheiten und Krebs.Vergrößern des Bildes
Rauchstopp: Mit dem Rauchen aufzuhören senkt Risiko für Herzkrankheiten und Krebs. (Quelle: Antonio_Diaz/getty-images-bilder)
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Vor einer erfolgreichen Tabakentwöhnung stehen viele Hürden angefangen von Entzugserscheinungen über Gewichtsprobleme bis hin zum "inneren Schweinehund". Es gibt aber viele Gründe, warum sich ein Rauchstopp dennoch lohnt.

Wer die Finger von der Zigarette lässt, verringert generell das Risiko für verschiedenste Erkrankungen. So ist Rauchen für etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen direkt verantwortlich, jedoch lassen sich auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis häufig auf das Rauchen zurückführen.

Jedes Jahr sterben in Deutschland 110.000 bis 140.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, wovon rund 40 Prozent auf das Konto von Herzkreislauferkrankungen gehen. Zudem erkranken jedes Jahr 85.000 Menschen als Folge des Rauchens an Krebs. Wer raucht oder rauchte, zeigt zudem ein viel höheres Risiko, eine rheumatoide Arthritis – eine Gelenkentzündung – zu entwickeln.

Was bringt der Verzicht konkret für die Gesundheit?

Schon drei Tage nach der letzten Zigarette verbessert sich nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die Funktion der Atemwege. Nach einer Woche sinken der Blutdruck und damit das Herzinfarktrisiko. Nach einem bis neun Monaten gehen Hustenanfälle, Verstopfungen der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Zwei Jahre nach einem Rauchstopp hat ein früherer Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Nichtraucher. Wer fünf Jahre rauchfrei ist, liegt beim Herzinfarktrisiko gleichauf mit Nichtrauchern. Nach fünf Jahren sinkt auch das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase auf die Hälfte. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

Was ist mit dem gefürchteten Lungenkrebs?

Zehn Jahren nach dem Aufhören hat ein ehemaliger Raucher ein nur noch halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, als wenn er dauerhaft weitergepafft hätte. Wer beispielsweise 40 Jahre lang rauchte und vor fünf Jahren die Kippe weglegte, kann zwar auch heute noch an Lungenkrebs erkranken. Ärzten zufolge steigt das Risiko aber zumindest nicht mehr.

Wie wirkt sich Nichtrauchen auf die Lebenszeit aus?

Nach DKFZ-Berechnungen verkürzt starkes Rauchen das Leben im Schnitt um zehn Jahre. Die Deutschen Versicherer kommen auf sechs bis sieben Jahre weniger Lebenszeit. Der schlimmste Fall ist ein fettleibiger starker Raucher, der viel Alkohol trinkt und viel rotes Fleisch isst – er büßt gegenüber dem Mitmenschen mit dem günstigsten Risikoprofil bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau sind es fast 14 Jahre.

Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu. Als Ursache gelten ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp.

Nikotin beschleunigt die Stoffwechselvorgänge. Deswegen verbrauchen Raucher bis zu 200 Kilokalorien mehr am Tag als Nichtraucher. Zudem wirkt Nikotin appetithemmend. Nach dem Rauchstopp verbrennt der Körper weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks.

Was hilft am besten beim Rauchstopp?

Nach einem Bericht der unabhängigen Wissenschaftsorganisation Cochrane klappt die Rauchentwöhnung mit E-Zigaretten offenbar besser als mit Nikotinersatzprodukten wie Pflaster und Kaugummis. Das liegt auch daran, dass durch die Ähnlichkeit der Abschied vom Glimmstängel leichter fällt.

Mögliche Langzeitfolgen der E-Zigarette wurden dabei allerdings ebenso wenig bedacht wie die Frage, ob sie insbesondere für Jugendliche als Einstiegsdroge wirken kann. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät von E-Zigaretten und sogenannte Tabakerhitzern ab, weil der Konsum mit Gesundheitsrisiken verbunden sei.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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