Cholesterin und Blutzucker Welche Blutwerte normal sind
Mit Hilfe eines Bluttests lässt sich eine Menge über den aktuellen Gesundheitszustand herausfinden. Doch welche Werte sind normal und ab wann muss man sich Sorgen machen? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Werte.
Jeder Blutwert hat Normbereiche, in denen er sich bewegen sollte. Diese sind bei Männern und Frauen oft ganz unterschiedlich. Auch das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten fließen in die Deutung der Messergebnisse mit ein.
Blutergebnisse immer von einem Arzt erklären lassen
Ein Blutwert allein ist zudem oft nicht aussagekräftig genug, da er natürlichen Schwankungen unterliegt. Außerdem sollte er immer im Zusammenhang mit den anderen Werten betrachtet werden. Die Blutergebnisse von einem Arzt einordnen und erklären zu lassen, ist daher unabdingbar. Eine erste Orientierung gibt der Ausdruck mit den Blutwerten Laien aber trotzdem.
Was die Blutkörperchen über die Gesundheit verraten
So werden im Zuge eines Blutbildes die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) untersucht. Die weißen Blutkörperchen spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystems des Körpers. Im Blut eines Erwachsenen finden sich normalerweise zwischen 4.000 und 10.000 Leukozyten pro Mikroliter. Sind zu viele Leukozyten im Blut nachweisbar, deutet das auf eine Infektionskrankheit hin. Zu wenige weiße Blutkörperchen zeigen eine geschwächte Körperabwehr an.
Bei den Erythrozyten sind Werte im Bereich von 4,1 bis 5,1 Millionen pro Mikroliter bei Frauen und 4,5 bis 5,9 Millionen pro Mikroliter bei Männern im Normalbereich. Erhöhte Werte können etwa auf eine Stoffwechselkrankheit oder kranke Nieren hindeuten. Ein Eisen- oder Vitaminmangel hingegen kann die Werte sinken lassen.
Niedriger Hämoglobin-Wert weist auf Blutarmut hin
Das Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen. Seine wichtigsten Aufgaben sind der Sauerstofftransport sowie der Abtransport von Kohlendioxid. Ein Hämoglobin-Mangel ist häufig auf eine Eisen-Unterversorgung oder eine Darmerkrankung zurückzuführen. Bei Frauen sollten die Werte zwischen 12 bis 16 Gramm pro Deziliter (g/dl) liegen, bei Männern zwischen 13,5 und 17,5.
Entzündungen lassen Eisenwerte sinken
Eisen ist für die Bildung des roten Blutfarbstoffs und für den Sauerstofftransport im Blut von großer Bedeutung. Auch das Immunsystem braucht Eisen. Für Frauen ist ein Eisenwert zwischen 12 und 16 Gramm pro Deziliter Blut (g/dl) normal, für Männer Werte zwischen 13 bis 18 g/dl.
Eine starke Menstruation bei Frauen, chronische Entzündungen und Infekte, aber auch Verdauungsstörungen und kranke Nieren können die Eisenwerte sinken lassen. Ist ein Eisenüberschuss vorhanden, kann eine kranke Leber der Auslöser sein.
Blutzucker (Glucose): Hohe Werte deuten auf Diabetes hin
Die Blutzuckerwerte geben wertvolle Hinweise, wie es im den Zuckerstoffwechsel bestellt ist. Sind die Werte zu hoch, deutet das auf einen Diabetes mellitus hin. Nüchtern gemessen sollte der Wert bei unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise unter 5,6 Millimol pro Liter (mmol/l) liegen. Diabetes mellitus liegt dann vor, wenn der Blutzuckerwert nüchtern gemessen bei über 126 mg/dl beziehungsweise 7,0 mmol/l liegt.
Blutfette (Cholesterin, HDL, LDL, Triglyceride)
Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der natürlich im menschlichen Körper vorkommt, aber auch durch den Verzehr tierischer Produkte aufgenommen wird. Ein dauerhaft erhöhter Cholesterinspiegel führt zu Gefäßschäden, der sogenannten Arteriosklerose. Im Normbereich befindet sich das Gesamtcholesterin, wenn die Werte unter 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) liegen.
Mediziner unterscheiden zudem zwischen den Cholesterin-Arten HDL und LDL: LDL gilt als "böses" Cholesterin, weil es Fette im Körper ablagert. HDL-Cholesterin hingegen ist "gut", da es hilft, Fette abzubauen. Das LDL-Cholesterin sollte unter 160 mg/dl liegen, das HDL über 40 mg/dl. Bei den Triglyceriden, die ebenfalls zu den Blutfetten gehören, sind Werte unter 150 mg/dl empfehlenswert.
TSH-Werte: Ist die Schilddrüse gesund?
Wie es um die Schilddrüse bestellt ist, verrät der TSH-Wert. Das sogenannte Thyreoidea stimulierende Hormon wird im Gehirn gebildet und gelangt über das Blut zur Schilddrüse. Von dort aus reguliert es die Produktion und Ausschüttung der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die im Zuge eines Bluttests ebenfalls mitbestimmt werden können.
TSH-Werte von 0,3 bis 4,5 Mikrounits pro Milliliter (µU/ml) gelten als normal. Liegen die Werte über diesem Normwert, besteht die Tendenz zur Schilddrüsenunterfunktion. Liegen sie niedriger, besteht die Tendenz zur Schilddrüsenüberfunktion.
GPT-Wert: Wie geht es der Leber?
Rückschlüsse auf die Gesundheit der Leber geben unter anderem die GPT-Werte. Erhöhte Glutamat-Pyruvat-Transaminase-Werte lassen sich beispielsweise bei einer Leberentzündung (Hepatitis), Leberkrebs oder einer Leberzirrhose messen. Auch bei einer Herzschwäche sind die Werte oft erhöht. Bei Frauen sollten die Werte unter 30 U/l (Unit/Einheit pro Liter) liegen, bei Männern unter 50 U/l.
Ob die Nieren gesund sind, zeigt der Kreatinin-Wert (Krea)
Kreatinin ist ein Abbauprodukt von Kreatin, das fast ausschließlich in den Skelettmuskeln zu finden ist. Da Kreatinin über die Nieren ausgeschieden wird, steigt die Konzentration im Blut, wenn die Nieren beschädigt sind. Allerdings wird der Anstieg erst dann messbar, wenn die Filterleistung des Organs bereits deutlich abgenommen hat. Als normal gelten folgende Kreatinin-Werte: Bei Frauen bis 1,1 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) und bei Männern bis 1,3 mg/dl.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.