Verletzungen vermeiden Gehören Schmerzen beim Sport dazu?
Kein Schmerz, kein Erfolg: So lautet ein unter Sportlern durchaus verbreitetes Motto. Schmerzen zu ignorieren, kann jedoch gefährlich sein. Nur in Ausnahmefällen kann Bewegung helfen.
Schmerzen gehören zum Sport dazu, glauben viele. Doch das stimmt nur bedingt. Der Sportmediziner und Orthopäde Axel Klein rät Freizeitsportlern jedenfalls dazu, möglichst immer im schmerzfreien Rahmen zu trainieren.
"Die einzige Ausnahme ist der Schmerz bei einem Muskelkater." In dem Fall könne man aktiv sein, sollte jedoch die betroffene Muskelgruppe außen vor lassen und seinen Körper an anderen Stellen belasten, so der Experte aus Dresden.
Nicht alle Schmerzen müssen sich verschlechtern
Und es gibt noch eine Ausnahme: Bestimmte chronische Schmerzen, im Rücken zum Beispiel, bessern sich durch Bewegung. "Das ist jederzeit zu befürworten", sagt Klein.
Ablehnend steht der Mediziner dem Einsatz von Schmerztabletten gegenüber. Wenn beispielsweise Langstreckenläufer Probleme mit der Achillessehne haben und durch die Einnahme eines Schmerzmittels einen Wettkampf durchstehen wollen, riskieren sie schlimmere Schäden und dadurch eine längere Zwangspause.
Eine Ausnahme sieht Klein auch hier bei chronischen Schmerzen: "In dem Fall kann es, wenn man gut auf die Schmerzmittel eingestellt ist, durchaus sinnvoll sein, sich zu bewegen." Das sei zumindest oft besser, als ohne Tabletten gar nichts zu machen.
Nicht immer sinnvoll über die Schmerzgrenze zu trainieren
"Schmerz ist immer subjektiv, jeder empfindet ihn anders", sagt der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. Er betont aber, dass man immer schauen müsste, ob die Ursache in einer strukturellen Schädigung an Knochen, Sehnen, Bändern oder Knorpeln liege. Dann sollte man keinesfalls über die Schmerzgrenze hinausgehen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn