Kanadische Forscher bestätigen Salzarme Ernährung erhöht das Risiko, eher zu sterben
Salz ist für den Körper lebensnotwendig. Allerdings hat es auch einen schlechten Ruf. Zu viel Salz kann den Blutdruck sowie das Magenkrebs-Risiko erhöhen. Forscher haben jetzt festgestellt, dass Salz aber auch gut sein kann.
Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass ein erhöhter Salzkonsum weniger schädlich für die Gesundheit ist als bislang angenommen. Menschen, die sich salzarm ernährten, hätte zudem ein erhöhtes Risiko, eher zu sterben. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Menge von maximal fünf Gramm Kochsalz (Natriumchlorid) pro Tag sei laut kanadische Studie demnach überholt. Fünf Gramm Kochsalz, oder ein Teelöffel, enthalten rund zwei Gramm Natrium. Laut Kanadier sei sogar eine Menge von bis zu 12 Gramm Kochsalz täglich gesundheitlich unbedenklich.
Das Forscherteam um Andrew Mente und Salim Yusuf, McMaster University, Kanada, veröffentlichten ihre Ergebnisse im medizinischen Fachblatt "The Lancet".
Zu viel Natrium erhöht Schlaganfallrisiko
Für ihre Studie beobachteten die Forscher acht Jahre lang 94.378 Personen unterschiedlichen Alters aus 18 verschiedenen Ländern und untersuchten, wie sich der Salzkonsum der Probanden auf deren Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko auswirkte. Denn Salz steht im Verdacht, den Blutdruck sowie das Risiko eines Schlaganfalls zu erhöhen.
Diesen Verdacht konnten die Wissenschaftler in ihrer Studie nicht ganz bestätigen. Sie konnten jedoch feststellen, dass in Ländern mit einem deutlich erhöhten Natriumkonsum von über fünf Gramm pro Tag das Risiko für Bluthochdruck und somit auch für Schlaganfälle steigt. Vor allem China sei davon betroffen. Dort lag die Tageshöchstdosis bei rund sechs Gramm Natrium pro Tag. Der hohe Natriumkonsum sei vor allem auf die häufige Verwendung von Sojasauce zurückzuführen. In den anderen untersuchten Ländern wurden durchschnittlich vier Gramm Natrium pro Tag konsumiert. Hier konnten die Forscher bei der überwiegenden Menge keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit feststellen. "Es gibt keine überzeugenden Beweise dafür, dass Menschen mit moderater Natriumaufnahme diese reduzieren müssen, um Herzerkrankungen und Schlaganfällen vorzubeugen“, sagt Martin O'Donnell, Mitglied des Forscherteams.
Niedriger Salzkonsum ist schädlich
Doch nicht nur eine zu hohe, sondern auch ein zu geringe Aufnahme von Natriumchlorid ist laut Studie ungesund. Ein zu geringer Salzkonsum erhöhe demnach das Herzinfarktrisiko und somit die Sterblichkeitsrate. Eine ausgewogene Aufnahme von Salz sei folglich gut für die Gesundheit.
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Salz ist ungesund und wichtig zugleich
Die schädliche Wirkung von Salz auf andere Organe – wie beispielsweise den Darm – haben einige Studien bestätigt. Zudem soll Salz den Verlauf der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) negativ beeinflussen. Allerdings ist Salz, und somit auch Natrium, wichtig für die Zellmembranen, das Herz sowie die Muskeln. Besonders bei Natriummangel, wie er beispielsweise bei Durchfall vorkommt, ist dies leicht für die Betroffenen spürbar. Sicherheit kann eine Blutuntersuchung beim Arzt bringen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- WHO – Auswirkung von zu hohem Salzkonsum
- Das Ärzteblatt – Studie Salzkonsum
- The American Journal of Cardiology
- Süddeutsche Zeitung
- heilpraxis.net
- eigene Recherche