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Warum manche Menschen so nach Süßigkeiten gieren


"Mein FGF21 ist daran schuld"
Warum manche Menschen so nach Süßigkeiten gieren

Von dpa
03.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Bunte Bonbons liegen auf einem Tisch.Vergrößern des Bildes
Sie lieben Süßigkeiten? Dann könnten Sie eine bestimmte Genvariation in sich tragen (Quelle: kiko_jimenez/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ein Keks am Morgen – muss sein. Die Schoki nach dem Mittag – ebenfalls unverzichtbar. Warum gieren manche Menschen so nach Süßem? Forscher haben einen neuen Faktor ausfindig gemacht.

Wer künftig eine Erklärung für seinen unbändigen Drang nach Schokolade und anderen Süßigkeiten sucht, hat einen neuen Kandidaten: die Leber, genauer gesagt das von dem Organ gebildete Hormon FGF21 (Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21). Besondere Varianten des dafür zuständigen Gens finden sich dänischen Forschern zufolge nämlich bei Naschkatzen eher als bei anderen Menschen. Das berichtet das Team um Matthew Gillum und Niels Grarup von der Universität Kopenhagen im Fachblatt "Cell Metabolism".

Genvarianten beeinflussen offenbar die Vorliebe zu Süßem

"Die Daten, die aus einer Studie zu Lebensstil und Stoffwechsel von 6500 Dänen stammen, bieten überraschende Einblicke zur möglichen hormonellen Basis von Süßzahn", erläutert Gillum. Schon frühere Studien an Nagetieren und Primaten hatten gezeigt, dass das von der Leber gebildete Hormon den Appetit auf Süßes zügelt.

Nun untersuchten die dänischen Forscher, wie zwei besondere Varianten des Gens, das den Bauplan für FGF21 enthält, die Neigung von Menschen zu Süßigkeiten beeinflussen. Dabei glichen die Forscher die genetische Ausstattung der 6500 Teilnehmer mit ihren Essensvorlieben ab.

Steigern Genvarianten auch das Verlangen nach Alkohol?

Demnach steigern beide Varianten die Neigung zu Süßem. Bei den betroffenen Menschen war die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie Naschkatzen waren, um etwa 20 Prozent höher als bei den anderen Teilnehmern. Dabei neigten sie weder besonders zu Übergewicht noch zu Diabetes Typ-2. "Dutzende Faktoren tragen zu Stoffwechselerkrankungen bei", erläutert Grarup. "In dieser Studie sehen wir nur ein kleines Stück in einem großen Puzzle."

Allerdings hatten die Probanden mit den beiden Genvarianten nicht nur eine Schwäche für Schleckereien, sondern auch eine Tendenz zu stärkerem Alkohol- und Tabakkonsum. Die Forscher erklären das damit, dass das Hormon auf das Belohnungssystem im Gehirn wirkt.

Erzeugt die Leber noch weitere Hormone, die die Ernährung bedingen?

In einem weiteren Versuch klärten die Forscher die generelle Rolle des Hormons für den Körper. "Unsere Resultate zeigen, dass zirkulierendes FGF21 die Aufnahme von Süßem bei erwachsenen Menschen reguliert, ebenso wie bei anderen Primaten und Mäusen", schreibt das Team. Möglicherweise bilde die Leber noch weitere Hormone, die die Ernährung beeinflussen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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