Jodmangel vorbeugen Diese Lebensmittel versorgen Sie ausreichend mit Jod
Ein Jodmangel kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Vorbeugend sollten Sie daher diese jodhaltigen Lebensmittel in Ihren Speiseplan einbauen.
Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Es wird für den Aufbau der Schilddrüsenhormone benötigt. Diese Hormone steuern viele Prozesse im Körper wie Wachstum, Knochenbildung, Gehirnentwicklung und Energiestoffwechsel.
Ein Jodmangel kann viele Symptome haben und zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Deshalb ist es besonders wichtig, den Körper ausreichend mit Jod zu versorgen. Ein Erwachsener benötigt etwa 200 Mikrogramm Jod pro Tag. Schwangere und Stillende sollten täglich zwischen 230 und 260 Mikrogramm aufnehmen.
Jodversorgung in Deutschland nicht optimal
Das Spurenelement wird über die Nahrung aufgenommen – doch die Versorgung in der Bevölkerung läuft nicht optimal, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Der Jodgehalt des Bodens in Deutschland ist niedrig. Dadurch sind auch die Agrarprodukte dementsprechend jodarm. Eine ausreichende Jodversorgung ist daher nur dann möglich, wenn bewusst auf den Verzehr jodhaltiger Lebensmittel (inklusive jodiertem Speisesalz) geachtet wird.
Jodsalz – auf die Zutatenliste achten
Bis in die 1980er Jahre war Jodmangel in Deutschland sehr verbreitet. Seitdem wurde Speisesalz häufig mit Jod versetzt, um der Bevölkerung die Versorgung zu erleichtern. Die Verwendung von jodiertem Speisesalz ist in den letzten Jahren jedoch stark zurückgegangen. Darauf deuten die Daten einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen aus dem Jahr 2018 hin.
Die Lösung: Verwenden Sie im Haushalt konsequent Jodsalz und kaufen Sie Lebensmittel, die damit hergestellt sind. Das sei zum Beispiel bei einigen Brot- und Backwaren und gesalzenen Fleischerzeugnissen der Fall, erklärt die Verbraucherzentrale. Generell verrät ein genauer Blick auf die Zutatenliste, ob ein Produkt Jodsalz enthält.
In der Zutatenliste sollte "Jodsalz" oder "jodiertes Speisesalz" und nicht nur "Salz" stehen. Fragen Sie im Zweifel das Personal in Bäckereien und Fleischereien. Auch in der Schulmensa, Kantine und anderen Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen können Sie den Einsatz von Jodsalz erfragen.
Jodhaltige Lebensmittel
Vor allem Seefische und Meeresfrüchte sind jodhaltige Lebensmittel: Bereits 50 bis 100 Gramm Schellfisch decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Jod.
Auch andere tierische Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte, Fleisch und Eier sind eine Jodquelle. Der Grund: In Deutschland werden jodierte Futtermittel an Kühe und Hennen verfüttert.
Spinat und andere Gemüse enthalten ebenfalls Jod – allerdings in deutlich geringeren Mengen.
Besonders jodhaltige Lebensmittel im Überblick:
- Schellfisch
- Kabeljau
- Seelachs
- Miesmuscheln
- Garnelen
- Milch und Milchprodukte
- Eier
- Meeresalgen
- Champignons
- Brokkoli
- Spinat
- Erdnüsse
- Kürbiskerne
Veganer gelten als Risikogruppe für Jodmangel. Sie sollten besonders auf die Verwendung von jodiertem Speisesalz achten. Auch eine Nahrungsergänzung kann nach ärztlicher Absprache in Betracht gezogen werden.
Jodüberschuss: Ist das gefährlich?
Algen und Seetang enthalten zum Teil sehr viel Jod. Der Jodgehalt in den unterschiedlichen Algenarten schwankt jedoch sehr stark und ist daher laut BfR keine sichere Aufnahmequelle. Auch Jodtabletten sollten Sie nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Tipps: Jodbedarf über die Nahrung decken
Eine ausreichende Jodversorgung ist möglich, wenn Sie auf den Verzehr jodhaltiger Lebensmittel achten. Folgende Tipps können dabei helfen:
- Verzehren Sie täglich Milch und Milchprodukte.
- Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche Meeresfisch oder Schalentiere.
- Verwenden Sie Jodsalz im Haushalt.
- Kaufen Sie bevorzugt Lebensmittel, die mit Jodsalz hergestellt wurden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- dge.de: Jod. (Stand: 2000)
- bfr.de: Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig - Tipps für eine gute Jodversorgung. (Stand: Februar 2021)
- ble.de: Repräsentative Markterhebung zur Verwendung von Jodsalz in handwerklich und industriell gefertigten Lebensmitteln. (Stand: April 2018)
- ugb.de: Jodversorgung: Zu viel und zu wenig ein Problem. (Stand: Februar 2015)