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Diät: Experten kritisieren eiweißreiche Diäten


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Paleo- und Atkins Diät
Experten kritisieren eiweißreiche Diäten

T-Online.de, stw

05.03.2014Lesedauer: 3 Min.
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Laut einer aktuellen Studie sind proteinreiche Diäten nicht in jedem Alter zu empfehlen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Viel Fleisch, Eier, Milch und Käse: Eiweißreiche Diäten wie etwa Atkins sind bei Abnehmwilligen sehr beliebt, da sie Fett und Eiweiß fast unbegrenzt erlauben. Bei Experten ist die Schlankheitskur jedoch umstritten. Nun zeigt eine aktuelle Studie aus den USA, dass vor allem Menschen unter 65 Jahren, die auf eine eiweißreiche Diät setzen, ein höheres Risiko haben, an Krebs zu sterben. Anders sieht es hingegen bei den über 65-Jährigen aus.

Die Ergebnisse, erschienen in der Fachzeitschrift "Cell Metabolism", stammen aus einer Studie die von Valter Longo, Professor für Biogerontologie an der University of Southern California und einem Wissenschaftlerteam in den USA durgehführt wurde. Über einen Zeitraum von 18 Jahren wurden die Daten von 6381 über 50-jährigen Männern und Frauen ausgewertet. Zusätzlich verglichen die Forscher die Daten mit Maus- und Zellstudien, um den Zusammenhang zwischen Proteinen und Altern, Krankheiten und Sterblichkeit zu untersuchen.

Bei älteren Menschen kehrt sich der Effekt um

Demnach haben Menschen unter 65 Jahren, die viel tierische Proteine zu sich nehmen, ein vierfach höheres Risiko, an Krebs, Diabetes und anderen Krankheiten zu sterben. Anders sieht es hingegen bei den über 65-Jährigen aus. Nach Angaben der Wissenschaftler kehrt sich bei älteren Menschen der Zusammenhang um: Wer in diesem Alter auf eine eiweißreiche Nahrung setzt, hat demnach ein geringeres Sterberisiko als jene, die sich eiweißarm ernähren.

Beteiligt an diesem Effekt ist der sogenannte IGF-I-Wert im Blut. Dieser sinkt im Verlauf des Lebens bei Erwachsenen langsam ab. Laut der US-Studie ist somit eine eiweißreiche Ernährung für ältere Menschen eher nützlich, ihnen nützt zusätzliches Eiweiß aus der Nahrung, um den IGF-Spiegel im Blut auf Normal-Höhe zu halten. Für Jüngere hingegen eher schädlich - zu viel Eiweiß führt zu einem zu hohen IGF-Spiegel. Das geht mit einem gesteigerten Krebsrisiko einher.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Pflanzliche Proteine, die beispielsweise in Bohnen oder Hülsenfrüchten stecken, haben offenbar eine andere Wirkung als tierische Proteine und keinen Einfluss auf die Sterblichkeit. Die Experten geben jedoch gleichzeitig zu bedenken, dass es noch zu früh sei, um daraus endgültige Schlüsse ziehen zu können. Ältere Menschen sollten, trotz der Ergebnisse, nicht allzu oft auf eine eiweißreiche Ernährung setzen, denn eiweißreiche Diäten bergen weitere Risiken.

Zweifel an proteinreichen Diäten

Zwar zeigte die sogenannte Diogenes-Studie vor wenigen Jahren, dass eine eiweißbetonte Diät beim Abnehmen hilft. Das liegt vor allem daran, dass das Sättigungsgefühl besser ist als bei Diäten mit geringerem Eiweißanteil. Ernährungsexperten betonen jedoch schon länger, dass eine derartige Ernährung über einen längeren Zeitraum auch Probleme verursachen kann. Fleischreiche Kost führt beispielsweise dazu, dass sich im Körper vermehrt Harnsäure bildet. Langfristig kann das bei empfindlichen Menschen zu Nierensteinen oder Gicht führen. Zudem zeigte eine schwedische Studie, dass Diäten mit hohem Eiweißanteil und niedrigem Anteil an Kohlehydraten zu mehr Herzkrankheiten führten.

Rotes Fleisch in der Kritik

Besonders kritisch wird zudem der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch gesehen. Dazu zählen vor allem Rind, Lamm oder Schwein. Eine Langzeitstudie mit mehr als 120.000 Teilnehmern an der Harvard Universität, die über fast 30 Jahre lief, stützt diese Annahme. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass rotes Fleisch die Gefahr an Krebs zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden steigert. Die Studienteilnehmer, die im Studienzeitraum täglich rotes Fleisch aßen, hatten ein 13 Prozent höheres Sterberisiko als die anderen Probanden. Das Risiko einer tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankung war dabei um 18 Prozent höher und das einer tödlichen Krebserkrankung um zehn Prozent.

Auch dem Deutschen Krebsforschungszentrum zufolge stehen rotes Fleisch sowie Wurstprodukte von Rind und Schwein im Verdacht, das Darmkrebsrisiko zu erhöhen. Das liege am hohen Eisengehalt dieser Fleischarten, der ihnen ihre rote Farbe verleiht.

Maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen. Zudem weisen die Experten darauf hin, dass die Proteinzufuhr zwischen der empfohlenen täglichen Zufuhr von 0,8 Gramm und einer zulässigen Höchstzufuhr von 2,0 Gramm je Kilogramm Körpergewicht liegen kann.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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