Studie der Harvard Universität Salz gefährlicher als Zucker
Einer von zehn Amerikanern stirbt an einem übermäßigen Salzkonsum. Dabei schadet Salz dem Körper sogar deutlich mehr als Zucker, so das Ergebnis einer Studie der Harvard- Universität, die jetzt auf der Jahrestagung der "American Heart Association" vorgestellt wurde. Wir erklären, wie viel Salz erlaubt ist.
Brot und Käse liefern zu viel Salz
"Salz belastet den Körper mehr als zuckerhaltige Getränke", sagte Dr. Dariush Mozaffarian von der Harvard Universität der amerikanischen Fernsehsenders abc. "Das liegt daran, dass mit Zucker gesüßte Getränke Lebensmittel sind, die Verbraucher meiden können", so der Studienautor. "Salz hingegen steckt in allem", so Mozaffarian. Dabei finde es sich nicht nur in industriell gefertigten Lebensmitteln, sondern besonders Brot und Käse seien in den USA große Salzquellen. Doch das trifft auch für Deutschland zu: Unser Brot ist in der Regel sogar noch salzhaltiger als das der Amerikaner.
Todesfälle durch zu viel Salz auch bei jungen Menschen
Das Team um Mozaffarian untersuchte auf der Grundlage von 247 Studien und 107 klinischen Untersuchungen wie sich Salz auf den Blutdruck und auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall auswirkt. Nicht nur ältere Menschen erkranken an den Folgen von zu viel Salz: "Nachdem was wir über die gesundheitlichen Auswirkungen von Salz wissen, treffen die Erkrankungen auch junge Erwachsene und nicht nur ältere Menschen", sagt der Forscher. Einer von drei Todesfälle durch zu viel Salz treffe unter 70-jährige.
WHO-Empfehlung: Mehr Kalium, weniger Natrium
Die WHO rät Erwachsenen, nicht mehr als fünf Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Zudem sollten sie täglich mindestens 3510 Milligramm Kalium am Tag zu aufzunehmen. Denn wer zu viel Natrium und zu wenig Kalium bekommt, läuft Gefahr, dass sein Blutdruck steigt. Das erhöht das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen.
Viel Salz in Brot, Wurst und Fertiggerichten
Viel Natrium steckt vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten. Brot enthält laut der WHO etwa 250 Milligramm Natrium pro 100 Gramm, dieselben Mengen Schinken oder Popcorn rund 1500 Milligramm und Sojasoße circa 7000 Milligramm. Auch unverarbeitete Lebensmittel enthalten Natrium, allerdings in geringerem Maß, zum Beispiel Milch oder Eier (etwa 50 beziehungsweise 80 Milligramm pro 100 Gramm). Die empfohlene Maximaldosis erreicht man demnach bereits mit zwei Brötchen plus drei Scheiben Schinken (à 30 Gramm).
Viel Kalium in Bohnen und Nüssen
Kaliumreich sind vor allem Hülsenfrüchte (Erbsen und Bohnen circa 1300 mg pro 100 g), Nüsse (rund 600 mg pro 100 g) oder Gemüse wie Spinat oder Kohl (etwa 550 mg pro 100 g). Sobald Lebensmittel industriell verarbeitet werden, sinkt der Kaliumgehalt, warnt die WHO.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.