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Laut Umfrage: Wirtschaft ist nicht auf Gasembargo vorbereitet


Aktuelle Umfrage
Mehrheit der Betriebe ist nicht auf Gasembargo vorbereitet

Von dpa-afx
15.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Erdgasspeicher im Landkreis Muehldorf am Inn (Symbolbild): Laut einer Umfrage sind 70 Prozent der Unternehmen von den Energiepreissprüngen seit Kriegsbeginn betroffen.Vergrößern des Bildes
Erdgasspeicher im Landkreis Muehldorf am Inn (Symbolbild): Laut einer Umfrage sind 70 Prozent der Unternehmen von den Energiepreissprüngen seit Kriegsbeginn betroffen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Die Drosselung der russischen Gaslieferung löst Sorgen aus, denn: Mehr als die Hälfte der Unternehmen kann laut einer aktuellen Umfrage im Falle eines Lieferstopps Erdgas in ihrer Produktion nicht kurzfristig ersetzen.

Die Energiekrise hat einer Studie zufolge einen Teil der deutschen Unternehmen auch ohne Gas-Lieferstopp bereits erreicht. Bei einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Mai berichteten 14 Prozent von fast 2.000 Betrieben von einem Rückgang der Produktion als Folge des Ukraine-Krieges, wie aus der in der Fachzeitschrift "Wirtschaftsdienst" veröffentlichten Studie hervorgeht.

Die Risiken eines Gasembargos für die deutsche Wirtschaft wären nach Einschätzung der Autoren hoch. Die meisten Betriebe (58 Prozent) könnten das benötigte Erdgas kurzfristig nicht ersetzen. Bei einem Stopp russischer Gaslieferungen erwarten rund zwei Drittel der energieintensiven Betriebe, die Erdgas brauchen, deutliche Produktionseinschränkungen bis hin zu einem Stopp.

Bei den nicht-energieintensiven Unternehmen ist es mehr als jedes Fünfte. Zwar würden die meisten Betriebe auch im Falle eines Lieferstopps weiter versorgt, aber um eine Rationierung in bestimmtem Umfang käme man zunächst nicht herum, schreiben die Autoren.

70 Prozent der Unternehmen betroffen

Der Umfrage zufolge sind 70 Prozent der Unternehmen von den Energiepreissprüngen seit Kriegsbeginn betroffen. 25 Prozent der Betriebe, die Vorleistungen beziehen, berichteten von Lieferengpässen.

Fast jeder zweite Betrieb (45 Prozent) hat wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges bereits die Preise erhöht. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil mit 77 Prozent im Bauhauptgewerbe, in den Bereichen Verkehr (75 Prozent) und Gastgewerbe (73 Prozent) sowie in der Industrie (67 Prozent). Insgesamt rechnen weitere 27 Prozent der Befragten mit Preiserhöhungen.

Der Arbeitsmarkt dagegen zeigt sich bislang vergleichsweise robust. Knapp 12 Prozent der Betriebe haben Personalmaßnahmen ergriffen, größtenteils in Form reduzierter Arbeitszeiten und durch Überstunden-Abbau. Entlassungen sind den Angaben zufolge dagegen kaum ein Thema.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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