Um Versorgung zu sichern Bund stützt Gazprom Germania mit Milliarden
Das unter Treuhandverwaltung stehende Gasunternehmen Gazprom Germania soll einen Milliardenbetrag vom Staat bekommen. So soll eine Insolvenz verhindert werden.
Die Bundesregierung will das Gasunternehmen Gazprom Germania mit einem Milliardenbetrag stützen, um eine Pleite zu verhindern. Damit solle die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden, teilte die Bundesregierung am Dienstag in Berlin mit. Aus Regierungskreisen hieß es, die Staatshilfe umfasse einen Kredit in Höhe von neun bis zehn Milliarden Euro. Geplant sind demnach Hilfen über die staatliche Förderbank KfW. Der Bund übernimmt Garantien.
Gazprom Germania steht seit Anfang April unter treuhänderischer Verwaltung der Bundesnetzagentur. Diese ist bis Ende September befristet.
Wie die Regierung weiter mitteilte, solle das Unternehmen in Securing Energy for Europe GmbH umbenannt und die Treuhänderschaft unter dem Energiesicherheitsgesetz geregelt werden statt unter dem Außenwirtschaftsgesetz. Damit verstärkt der Bund die Kontrolle über die Energiefirma.
Gazprom Germania wichtiges Gasunternehmen
Gazprom Germania ist Eigentümerin wichtiger Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft. Dazu gehören etwa der Gas-Großhändler Wingas und das Gasspeicherunternehmen Astora, das den größten Gasspeicher in Deutschland betreibt.
Nach dem von Russlands Präsident Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine verhängte der Westen Sanktionen gegen mehrere Tochterunternehmen von Gazprom in Europa. Als der russische Energieriese versuchte, Gazprom Germania zu liquidieren, nahm die Bundesregierung im April die deutsche Gazprom-Tochter als strategisch wichtiges Infrastrukturunternehmen unter staatliche Kontrolle.
Daraufhin hat die russische Regierung nun Gazprom Germania sowie 30 weitere ehemalige Tochterunternehmen von Gazprom auf die Sanktionsliste genommen und russischen Unternehmen alle Geschäfte mit diesen Firmen verboten.
- Eigene Recherche
- Handelsblatt: "Bund will Gazprom Germania mit Milliardenbetrag zur Hilfe eilen"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters