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Flüssiggas-Spezialschiff "Höegh Esperanza" in Wilhelmshaven eingetroffen


"Höegh Esperanza"
Flüssiggas-Spezialschiff erreicht Wilhelmshaven

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 15.12.2022Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:221215-921-009104Vergrößern des Bildes
Spezialschiff "Höegh Esperanza": Am Donnerstag ist das LNG-Schiff in Wilhelmshaven eingetroffen. (Quelle: Sina Schuldt/dpa-video)

Kurz vor Weihnachten will Uniper in Wilhelmshaven das erste Erdgas einspeisen. Dafür ist jetzt ein wichtiges Spezialschiff eingetroffen.

Am neuen Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven ist am Donnerstag das Spezialschiff "Höegh Esperanza" eingetroffen. Das bereits mit LNG beladene Schiff dient als schwimmende Plattform, um von Tankern angeliefertes Flüssiggas anzulanden und wieder in einen gasförmigen Zustand umzuwandeln. Der erste Frachter, der nur LNG transportiert, wird dann Mitte Januar erwartet.

Auf die Ankunft der 294 Meter langen "Höegh Esperanza" hatte sich auch die Polizei vorbereitet. Als Hochsicherheitsobjekt wurde das Schiff ab seinem Einlaufen in die Zwölf-Seemeilen-Zone begleitet, teilte die Polizeidirektion Oldenburg mit. Der Luftraum über dem Frachter sei im Umkreis von 2,5 Kilometern gesperrt. Die Straßen um den Anleger nördlich von Wilhelmshaven wurden gesperrt – auch weil die Behörden Störaktionen von Klimaaktivisten befürchten. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass Chlor-Ableitungen aus dem Spezialschiff künftig das Wattenmeer belasten würden.

Für Samstag ist die feierliche Inbetriebnahme der Anlage mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplant, bevor nach Angaben des Terminal-Betreibers Uniper am 22. Dezember erstmals Gas ins deutsche Pipelinenetz eingespeist werden soll. Der in wenigen Monaten verwirklichte Bau des LNG-Terminals ist Teil der Bemühungen Deutschlands, unabhängig von Gaslieferungen aus Russland zu werden.

Auch die Flotte in Lubmin erwartet Zuwachs

Uniper soll das LNG-Terminal in Wilhelmshaven im Auftrag des Staates gemeinsam mit Partnern betreiben. In dem schwimmenden Terminal von Wilhelmshaven sollen künftig bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr umgeschlagen und ins Netz eingespeist werden, das entspricht rund 8,5 Prozent des deutschen Gasverbrauchs. Die gecharterte "Höegh Esperanza" kann bis zu 170.000 Kubikmeter Flüssigerdgas laden – in gasförmigem Zustand entspricht das rund 100 Millionen Kubikmetern Erdgas.

Zudem sollen in den kommenden Wochen zwei weitere schwimmende Terminals in Brunsbüttel (RWE) und Lubmin (Deutsche Regas) den Betrieb aufnehmen. Zusammen könnten die drei Anlagen etwa 20 Prozent des jährlichen Bedarfs der Bundesrepublik decken.

Auch die Schiffsflotte des geplanten Terminals in Lubmin erwartet derzeit weiteren Zulauf. Mit der "Speapeak Hispania" ist der als Zwischenlager auf dem Meer eingeplante Flüssiggastanker auf dem Weg in die Ostsee. Bereits vergangene Woche war eines der drei für den Transport durch den Greifswalder Bodden eingeplanten kleineren Shuttle-Schiffe vor Rügen angekommen. Dort war Ende November außerdem mit der "Neptune" das erste Spezialschiff zur Umwandlung von Flüssigerdgas in den gasförmigen Zustand in Deutschland angekommen.

Verwendete Quellen
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