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Schadensersatz: Uniper leitet Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom ein


Schadensersatz gefordert
Uniper leitet Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom ein

Von reuters, t-online
Aktualisiert am 30.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Klaus-Dieter Maubach: "Uniper hat ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet", erklärte der Vorstandschef.Vergrößern des Bildes
Klaus-Dieter Maubach: "Uniper hat ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet", erklärte der Vorstandschef. (Quelle: Reuters/Wolfgang Rattay)

Lange setzte der Energieriese Uniper auf russisches Gas – seit Kriegsbeginn bleiben die Lieferungen aus. Nun will Uniper Gazprom haftbar machen.

Der vor der Verstaatlichung stehende Energiekonzern Uniper will vom russischen Gazprom-Konzern wegen ausbleibender Gaslieferungen Schadenersatz in Milliardenhöhe erstreiten. "Uniper hat ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet", sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach am Mittwoch vor Journalisten in Düsseldorf. Die Gasersatzkosten beliefen sich auf bislang 11,6 Milliarden Euro. Das Verfahren werde vor einem internationalen Schiedsgericht in Stockholm stattfinden.

Uniper hatte bereits im Juli angekündigt, den russischen Staatskonzern für die Ausfälle zur Verantwortung zu ziehen. "Klar ist, dass wir versuchen werden – zum Wohle unseres Unternehmens –, Gazprom haftbar zu machen", hatte Vorstandschef Maubach erklärt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Trennung von russischem Tochterkonzern

Weiterhin kündigte Uniper an, sich von seiner russischen Einheit Unipro zu trennen. Deren Veräußerung war bereits seit anderthalb Jahren geplant. Laut Uniper war auch ein Käufer gefunden, allerdings steht die Genehmigung der russischen Aufsichtsbehörden noch aus – und deren Ausgang ist ungewiss. Deshalb will Uniper sich rechtlich und personell nun "so weit wie möglich" von der Tochtergesellschaft trennen.

Für Gazprom war Uniper lange der größte Auslandskunde. Aufgrund der Wirtschaftssanktionen gegen Russland ist Uniper jedoch seit Monaten gezwungen, Gas kurzfristig aus anderen Ländern zu beschaffen – zu deutlich höheren Preisen. Die Mehrkosten kann das Unternehmen wegen langfristiger Lieferverträge, etwa mit Stadtwerken oder Industriekunden nicht weitergeben. Gazprom macht dagegen höhere Gewalt für die Ausfälle geltend.

In den ersten neun Monaten des Jahres machte Uniper 40 Milliarden Euro minus. Um eine Pleite des Gasimporteurs abzuwenden, hat die Bundesregierung Mitte September beschlossen, Uniper zu verstaatlichen. Zuletzt wurde bekannt, dass die bereits zugesagten Staatshilfen von acht Milliarden nicht reichen und um weitere 25 Milliarden erweitert werden sollen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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