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Ist es sinnvoll, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen?


Versicherungsschutz
Wie sinnvoll ist eine Zahnzusatzversicherung?

Von t-online, llb

Aktualisiert am 05.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Zahnbehandlung beim ZahnarztVergrößern des Bildes
Zahnarztbehandlung (Symbolbild): Wurzelbehandlungen, Kronen oder Brücken können hohe Kosten verursachen. (Quelle: Robert Daly)

Die meisten Menschen achten sehr darauf, wie ihre Zähne aussehen. Zahnbehandlungen können richtig teuer werden. Lohnt sich deswegen eine Zahnzusatzversicherung?

Rund 17,93 Millionen Menschen ab 14 Jahren haben laut Statistik eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen. Tendenz steigend. Auch Vorsorge und Aufklärung werden immer besser. Der Anteil der Zahn-Gesundheitskosten sei bei Krankenkassen schon seit Jahren rückläufig, sagt Angelika Brandl-Riedel vom Deutschen Zahnärzte Verband (DZV).

Wenn Zahnbehandlungen aufgrund von Karies, Entzündungen oder empfindlichen Zahnhälsen im Laufe des Lebens deutlich teurer werden, schützt dann nicht eine Zahnzusatzversicherung mittels eines deutlich reduzierten Eigenanteils vor hohen Kosten?

Bestimmte Kosten übernehmen die Krankenkassen

Trotz Einschränkungen gibt es viele zahnärztliche Leistungen, die von den gesetzlichen Kassen teilweise oder ganz bezahlt werden. Nicht dazu gehören beispielsweise Goldlegierungen und Implantate. Grundsätzlich werden Kosten übernommen für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Zahnbehandlung. "Dieser Festzuschuss beträgt ohne Bonusheft 60 Prozent der je nach Befund definierten Regelleistungen", sagt Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Mit einem lückenlos geführten Bonusheft aus den vergangenen fünf Jahren gibt es 70 Prozent Zuschuss, wer sogar zehn Jahre lückenlose Vorsorge nachweisen kann, bekommt 75 Prozent. Alles Weitere muss der Versicherte selbst zahlen.

Zwischen verschiedenen Versicherungen abwägen

Im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen übernehmen private Versicherer zusätzliche Leistungen oder bezahlen eine Behandlung zu 100 Prozent. Je mehr Kostenerstattung, desto höher seien in der Regel auch die Beiträge, so Grieble.

Da es andere Versicherungsarten gibt, die in bestimmten Lebensabschnitten wichtiger sind, gilt es abzuwägen, ob der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung gerade notwendig ist. Denn: auch eine private Haftpflichtversicherung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Kfz-Versicherung kosten Geld und müssen ins monatliche Haushaltsbudget passen. Grieble empfiehlt, die Abschlüsse zu priorisieren. "Sonst hat man Versicherungen für geringere Risiken, aber für die wichtigeren bleibt kein Geld mehr."

Für junge Menschen nicht notwendig

Junge Menschen haben in der Regel weniger Probleme mit ihren Zähnen und benötigen keine Zahnzusatzversicherung. Wer allerdings Wert auf besonders weiße Zähne legt oder hochwertigen Zahnersatz haben möchte, beispielsweise Implantate, Legierungen, Brücken oder Kronen, der kann laut Verbraucherzentrale mit einer Zahnzusatzversicherung gut beraten sein. "Statistisch gesehen wird erst ab einem Alter von Mitte 30 bis Anfang 40 Zahnersatz nötig", sagt Grieble.

Leistungen von Zahnzusatzversicherungen

Eine künstliche Zahnwurzel inklusive Knochenaufbau mit aufgeschraubter verblendeter Metall-Keramik-Krone kann mit Kosten von 4.000 Euro oder mehr zu Buche schlagen. Zahnärzte rechnen ihr Honorar fast voll privatärztlich ab. Manche private Versicherer bieten in ihren Policen beispielsweise 100 Prozent Erstattung auf Kunststofffüllungen oder Parodontosebehandlungen an, 75 bis 100 Prozent Erstattung für Kronen und Brücken oder auf Implantate. Darüber hinaus leistet die private Versicherung höhere Zuzahlungen für die Zahnreinigung bis zu einem festgelegten Maximalbetrag.

Bei Zahnzusatzversicherungen ist es wichtig zu wissen, dass Zahnprobleme, die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehen, oft von der Versicherung ausgeschlossen werden. Typische Fragen der Versicherer könnten lauten: Fehlen Zähne, die noch nicht ersetzt sind? Befinden Sie sich zurzeit in einer zahnärztlichen Behandlung? Besteht eine ärztlich festgestellte Zahnfehlstellung oder Kieferanomalie? Schlechte Zähne oder hohes Alter können dazu führen, dass Sie gar kein Angebot erhalten oder nur eines mit sehr hohen monatlichen Beiträgen.

Behandlungskosten vom Versicherer genehmigen lassen

Wer tatsächlich mit dem Gedanken spielt, eine Versicherung abzuschließen, könne mögliche anstehende Behandlungen verschieben oder gar aussetzen, bis der Schutz greift, sagt Brandl-Riedel. "Das gilt, solange der Zahn nicht akut erkrankt und gut versorgt ist."

Haben Sie eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen und es steht eine Behandlung an, lassen Sie sich vom Arzt einen Vorkostenanschlag erstellen, den Sie bei Ihrer Versicherung einreichen. Damit gehen Sie auf Nummer sicher, dass die Kosten für den Eingriff übernommen werden und Sie am Ende nicht auf Teilen der Kosten sitzen bleiben.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Deutschen Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
  • statista.com: "Anzahl der Personen in Deutschland, die eine Zahnersatzversicherung im Haushalt haben, in den Jahren von 2015 bis 2021"
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