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Privathaftpflichtversicherung: Diese Leistungen und Kriterien sind wichtig


Wichtige Kriterien
Privathaftpflichtversicherung: Das sollte sie leisten

Von dpa
Aktualisiert am 25.02.2025 - 12:37 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Mutter mit Kind im StrassenverkehrVergrößern des Bildes
Privathaftpflichtversicherung: Beim Abschluss sollten Sie auch an Ihre Kinder denken. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Die Privathaftpflichtversicherung kostet relativ wenig – ist aber die wohl wichtigste Police überhaupt. Nach welchen Kriterien man sie aussuchen sollte.

Eine kurze Unachtsamkeit oder ein kleiner Fehler im Alltag sind schnell passiert – und reichen oft aus, um einen immensen Schaden zu verursachen. Damit man auf den Kosten, die man anderen durch seine Fahrlässigkeit zufügt, nicht sitzen bleibt, ist eine Privathaftpflichtversicherung ein Muss.

In welchen Fällen die Privathaftpflichtversicherung zahlt

Schlüssel zur Mietwohnung verloren? Als Fußgänger einem Fahrradfahrer in die Quere gekommen, der daraufhin gestürzt ist und sich verletzt hat? Dann kann die Privathaftpflichtversicherung wichtig werden. Die Versicherung übernimmt Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die Dritten durch eigene fahrlässige Handlungen entstehen.

Dabei deckt die Police aber nicht nur den finanziellen Schaden ab, sondern wehrt auch unberechtigte Forderungen ab, sagt Julia Alice Böhne vom Bund der Versicherten. Heißt: Fordert jemand zu Unrecht etwa Schadenersatz von Ihnen, kann die Versicherung die Forderungen abwehren – notfalls auch vor Gericht.

Der Versicherer zahlt in der Regel auch für Schäden im Ehrenamt. "Gleiches gilt für Schäden durch unabsichtliche Übertragung eines Computervirus", sagt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW. Weil die zahlreichen Tarife verschiedener Anbieter insbesondere in den Details unterschiedlich ausgestaltet sein können, sollte man sich vor dem Abschluss genau mit den Inhalten befassen. Denn für verschiedene Versicherte können unterschiedliche Absicherungen wertvoll sein.

Welche Deckungssumme sinnvoll ist

Die Deckungssumme der Privathaftpflichtversicherung sollte pauschal mindestens zehn Millionen Euro – besser mehr – betragen. Das ist laut Weidenbach die Schadensumme, die der Versicherer dann pro Schaden maximal übernimmt. Was zunächst einmal viel klingt, kann im Ernstfall schnell erreicht sein, wenn zum Beispiel eine oder mehrere Personen zu Schaden kommen, die etwa nach einem Unfall nicht mehr arbeitsfähig sind.

Welche weiteren Kriterien beim Abschluss wichtig sind

Beim Abschluss der Police sollte man darauf achten, dass eine sogenannte Forderungsausfalldeckung enthalten ist. Diese Deckung schützt, wenn man selbst von jemandem geschädigt wird, der weder eine eigene Privathaftpflichtversicherung hat, noch dazu in der Lage ist, aus dem eigenen Geldbeutel zu zahlen.

Für Mieter ist außerdem die Mitversicherung von Mietschäden sinnvoll. "Schäden, die in gemieteten Wohnungen oder Häusern oder an gemieteten beweglichen Dingen entstehen, sollten daher ebenfalls mit mindestens einer Million Euro mitversichert sein", sagt Julia Alice Böhne.

Schlüsselverlust absichern

Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, sollte darauf achten, dass der Schlüsselverlust mitversichert ist. "Denn es kann sehr teuer werden, wenn wegen des Verlusts die Schließanlage des gesamten Hauses getauscht werden muss", sagt Elke Weidenbach.

Julia Alice Böhne zufolge ist es für Familien sinnvoll, dass auch Versicherungsschutz für Schäden durch sogenannte mitversicherte deliktunfähige Personen besteht – etwa für Kinder oder Demenzerkrankte.

"Generell ist bei der Auswahl des Tarifs der Privathaftpflichtversicherung darauf zu achten, dass die Bedingungen zur persönlichen Situation passen", sagt Weidenbach. Für Immobilienbesitzer kann es etwa wichtig sein, ob Schäden durch Photovoltaikanlagen oder Bauvorhaben mitversichert sind.

Was im Fall eines Haftpflichtschadens wichtig ist

Unbedingt Fotos vom Schaden und Unfallort erstellen – das ist problemlos mit dem Smartphone möglich. Dann alle relevanten Details zum Schaden notieren, damit man den Vorfall genau belegen kann.

Anschließend den Schaden unverzüglich dem Versicherer melden. "Am besten ruft man zunächst die Schadenabteilung an und meldet den Schaden nach dem Gespräch noch einmal schriftlich mithilfe des übersandten Meldebogens", so Julia Alice Böhne.

Wichtig: Hüten Sie sich davor, Schuldanerkenntnisse abzugeben, bevor der Versicherer die Schadenprüfung abgeschlossen hat.

Mit welchem Versicherungsbeitrag zu rechnen ist

Der jährliche Beitrag für die unverzichtbare Privathaftpflichtversicherung liegt laut Weidenbach – abhängig vom Umfang des Schutzes – bei unter 100 Euro. "Die Police sollte man aber, wie alle anderen Policen auch, gelegentlich auf den Prüfstand stellen", so die Verbraucherschützerin. Denn ändert sich die persönliche Lebenssituation, ist es wichtig, den Versicherungsschutz anzupassen.

Ist ein Versicherungsvertrag schon mehrere Jahre alt, kann es sich ebenfalls lohnen, in einen Tarif zu wechseln, der auf dem neuesten Stand ist. Der Grund: Laut dem Ratgeberportal "Finanztip" haben viele Anbieter von Privathaftpflichtversicherungen die Versicherungssummen erhöht sowie neue Leistungen aufgenommen. Etwa Gefälligkeitsschäden: Das sind Schäden, die entstanden sind, wenn man jemandem unentgeltlich und freiwillig geholfen hat und dabei etwas schiefgegangen ist.

Wer den Vertrag wechseln will, muss den bisherigen Vertrag drei Monate vor der Hauptfälligkeit kündigen. Danach kann man sich bis zum Vertragsablauf nach einer neuen, leistungsstarken Police umsehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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