t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenRatgeberKonto, Kredit & Co.Kreditkarte

Debitkarte versus Kreditkarte: Wichtigste Unterschiede | Gebühren & Zinsen


Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Bezahlen und Abheben
Debitkarte versus Kreditkarte: Wo liegen die Unterschiede?


Aktualisiert am 12.04.2024Lesedauer: 7 Min.
1172101452Vergrößern des Bildes
Qual der Wahl? Kreditkarten kommen mit unterschiedlichen Funktionen. (Quelle: Farknot_Architect/getty-images-bilder)
News folgen

Zum Girokonto gibt es oft eine Debitkarte dazu. Mehr Funktionen bietet eine echte Kreditkarte. Wie sich die Karten unterscheiden und welche sich wofür eignet.

Mit einer Kreditkarte können Sie bequem von zu Hause weltweit online einkaufen, für den nächsten Urlaub ein Hotel reservieren oder im Ausland Geld abheben. Die Infrastruktur für die Zahlungen stellen die Firmen Visa oder Mastercard bereit.

Dennoch sind nicht alle Karten gleich. Während Sie von Ihrer Bank zum Girokonto immer öfter eine Debitkarte dazubekommen, gibt es echte Kreditkarten häufig nur auf Nachfrage. Auch Funktionen und Gebühren können abweichen.

Im Ratgeber erklären wir, was hinter der Debitkarte, Charge-Kreditkarte und Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion steckt, worin sie sich unterscheiden und welche Karte sich für welchen Gebrauch am ehesten eignet.

Wie unterscheiden sich Kreditkarten?

Kreditkarten unterscheiden sich unter anderem in folgenden Punkten:

  • Woher bekommen Sie die Kreditkarte, wer gibt sie aus?
  • Wie hoch ist der Rahmen Ihrer Kreditkarte, wie viel Geld können Sie also erst einmal ausgeben?
  • Wann ist das Geld für eine Zahlung fällig?
  • Welche Gebühren gibt es, etwa, wenn Sie in ausländischer Währung bezahlen oder im Ausland Geld abheben?
  • Wie können Sie Ihre Kreditschulden tilgen?
  • Welchen Zins berechnet die Bank, falls Sie Kreditschulden haben?

Aus den Unterschieden ergeben sich auch die Vor- und Nachteile der einzelnen Bezahlkarten. Wer die kennt, kann besser beurteilen, ob sich sich für den eigenen Gebrauch eher eine Debitkarte oder echte Kreditkarte eignet. Gehen wir die Karten der Reihe nach durch.

Debitkarte: Funktionsweise und Vor- und Nachteile

Die Debitkarte liegt in Deutschland im Trend: Viele Direktbanken wie ING, DKB oder Comdirect geben mittlerweile eine Visa-Debit zum Girokonto dazu. Die Debitkarte übernimmt dabei die Funktion der Girocard (ehemals EC-Karte).

Sie können also Geld vom Automaten abheben oder per Karte oder App im Laden bezahlen. Der Betrag, den Sie abheben oder ausgeben, wird dabei direkt von Ihrem Girokonto abgebucht.

Gut zu wissen

Debitkarten zählen eigentlich nicht zu den Kreditkarten –eben, weil sie mit dem Girokonto verknüpft sind und keinen wirklichen Kreditrahmen bieten. Viele Verbraucher ziehen die Trennlinie des Begriffs aber weniger scharf: schließlich tragen die Karten das Visa- oder Mastercard-Logo und eignen sich unter anderem auch, um im Internet einzukaufen. Genaues Hinsehen tut also Not.

Vorteile der Debitkarte:

  • Überblick: Weil Beträge direkt abgebucht werden, kennen Sie stets Ihren aktuellen Kontostand.
  • Ausgabendisziplin: Sie können nur ausgeben, was Sie auf dem Girokonto haben: Sie riskieren nicht, sich zu verschulden.
  • Keine Kreditzinsen: Sie gleichen den geschuldeten Betrag direkt aus und nehmen so keinen Kredit in Anspruch.
  • Keine Jahresgebühr: Die Debitkarte gibt es oft kostenlos zum Girokonto Ihrer Bank dazu.
  • Bequemes Abheben: Oft können Sie mehrmals im Monat kostenlos an beliebigen Geldautomaten im In- und Ausland abheben. Sie müssen also nicht mehr mühsam nach einem Geldautomaten Ihrer Bank suchen.

Nachteile der Debitkarte:

  • Probleme beim Mietwagen: Mit einer Debitkarte können Sie bei Reservierungen von Hotels und Mietwagen Probleme bekommen. Viele Anbieter akzeptieren die Karten nicht. Stattdessen ist oft eine Kreditkarte mit Kreditrahmen (Charge-Karte) nötig.
  • Kein Zahlungsaufschub: Sie können Zahlungen nicht bündeln und etwa erst dann zurückzahlen, wenn das nächste Monatsgehalt auf Ihrem Konto eingeht.
  • Fremdwährungsgebühren: Zahlen Sie in einer Währung, die nicht Euro ist, verlangen viele Banken Gebühren. Meist machen diese zwischen 1,75 und 2,5 Prozent des Betrags aus. Dies gilt auch für Bargeldabhebungen.
  • Fehlende Akzeptanz: Die Debitkarte kann die Girocard in Deutschland (noch) nicht völlig ersetzen. Denn vor allem kleinere Läden und Behörden in Deutschland akzeptieren keine Debitkarten. Am Ende müssen Sie also dennoch beide Karten haben.

Mietwagenbuchung: Theorie und Praxis

Technisch liefert auch die Debitkarte die Voraussetzungen, dass Mietwagenverleiher eine Kaution abrufen können: Die Kaution würde direkt auf dem Girokonto geblockt. Dennoch akzeptieren bis heute viele Mietwagenverleiher die Karten nicht. Verbraucher, die Mietwagen zeitsparend auf Vergleichsportalen buchen und sich nicht vorab mit dem Mietwagenverleih auseinandersetzen wollen, sollten daher auf Nummer sicher gehen und eine echte Kreditkarte hinterlegen.

Charge-Kreditkarte: Funktionsweise und Vor- und Nachteile

Die "Charge" ist die klassische Kreditkarte in Deutschland: Zahlungen werden oft bis zum Monatsende gesammelt und dann als Gesamtsumme vom Girokonto eingezogen. Sie erhalten also meist bis zu 30 Tagen einen kostenlosen Kredit bei Ihrer Bank.

Solche Kreditkarten gibt es bei den meisten Banken gegen eine Jahresgebühr zum Girokonto dazu. Je nach Ausgestaltung kommen auch weitere Leistungen wie eine Reiseversicherung oder bestimmte Vergünstigungen hinzu.

Vorteile einer Charge-Kreditkarte:

  • Persönlicher Kreditrahmen: Sie können monatlich bis zu einer gewissen Summe einkaufen, etwa einen teuren Flug auf einmal bezahlen. Ihr Konto muss erst am Stichtag der Abbuchung gedeckt sein. Übrigens: Wie hoch der Kreditrahmen für Sie ausfällt, entscheidet Ihre Bank. Sie macht das unter anderem davon abhängig, wie viel Geld monatlich auf Ihr Konto eingeht, sowie von Ihrer Bonität.
  • Reservierung eines Mietwagens möglich: Da ihnen ein fester Kreditrahmen zur Verfügung steht, akzeptieren Mietwagenanbieter für die Reservierung in der Regel Charge-Kreditkarten.

Nachteile einer Charge-Kreditkarte:

  • Jahresgebühr: Eine echte Kreditkarte kostet Sie eine Jahresgebühr. Sie kann je nach Bank zwischen 24 und 80 Euro pro Jahr liegen: Vergleichen lohnt sich also.
  • Fremdwährungsgebühren: Zahlen Sie in einer Währung, die nicht Euro ist, verlangen viele Banken Gebühren. Wie bei der Debitkarte machen diese meist zwischen 1,75 und 2,5 Prozent des Betrags aus. Gleiches gilt, wenn Sie Bargeld abheben.
  • Mangelnder Überblick: Indem Sie Ausgaben über mehrere Wochen sammeln können, mag der ein oder andere den Überblick verlieren und vielleicht zu viel ausgeben.
  • Dispozinsen möglich: Sollte Ihr Konto zum Tag der Abbuchung Ihrer Kreditkartenschuld nicht gedeckt sein, rutschen Sie automatisch in den Dispo: Dann werden Dispozinsen fällig. Diese können je nach Bank variieren, liegen aber meist um die 10 Prozent pro Jahr.

Debit versus Credit

Das Logo Visa oder Mastercard sagt noch nichts über die Art der Bezahlkarte aus. Dafür müssen Sie ins Kleingedruckte schauen: Bei Debitkarten findet sich am Kartenrand das Wort "Debit", bei Charge-Karten das Wort "Credit".

Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion: Funktionsweise und Vor- und Nachteile

Diese Kreditkarten sind in den angelsächsischen Ländern verbreitet, haben ihren Weg mittlerweile aber auch nach Deutschland gefunden. Sie bekommen die Karten meist von Banken, die sich auf Kreditgeschäfte spezialisiert haben. Beispiele sind Barclays, Advanzia oder Santander.

Teilzahlung bedeutet, dass Kunden nicht den vollen Betrag auf einmal begleichen müssen, sondern wahlweise auch nur einen Teil der Kreditschuld tilgen können. Das heißt oft auch: Nutzer müssen sich selbst darum bemühen, ihre Schuld rechtzeitig zu begleichen. Wer die Fristen versäumt, dem drohen hohe Zinszahlungen.

Vorteile der Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion:

  • Persönlicher Kreditrahmen: Wie hoch der Kreditrahmen für Sie ausfällt, entscheidet der Herausgeber der Karte. Er macht das unter anderem davon abhängig, wie viel Geld monatlich auf Ihr Konto eingeht sowie von Ihrer Bonität.
  • Lange Zahlungsfristen: Je nach Karte haben Sie bis zu sieben Wochen Zeit, Ihre Ausgaben zu begleichen.
  • Keine Gebühren: Nicht nur gibt es Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion oft ohne Jahresgebühr. Auch entfallen Gebühren oft, wenn Sie in ausländischer Währung bezahlen oder im Ausland Geld abheben.
  • Reservierung eines Mietwagens möglich: Da Ihnen ein fester Kreditrahmen zur Verfügung steht, akzeptieren Mietwagenanbieter für die Reservierung in der Regel Charge-Kreditkarten.

Nachteile der Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion:

  • Keine automatische Abbuchung: Meist ist nur eine geringe Teilzahlung von 2,5 oder 3 Prozent Ihrer Schulden voreingestellt. Möchten Sie den gesamten ausstehenden Betrag rechtzeitig zurückzahlen, müssen Sie sich selbst kümmern und die Teilzahlung auf 100 Prozent einstellen. Bei manchen Karten wie der Advanzia Mastercard Gold müssen Sie Ihre Schulden immer per Überweisung begleichen.
  • Hohe Kreditzinsen: Versäumen Sie es, Ihre Kreditschulden zu begleichen, berechnen Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion oft Zinsen von rund 20 Prozent pro Jahr.
  • Versteckte Gebühren: Je nach Karte können unerwartet Gebühren auftauchen: Bei der Advanzia Mastercard zahlen Sie zum Beispiel bereits dann Kreditzinsen, wenn Sie Geld abheben. Um das zu vermeiden, müssen Sie den abgehobenen Betrag noch am selben Tag auf das Kreditkartenkonto überweisen.

Unterschiede von Debitkarte und Kreditkarte

Folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede von Debitkarte, Charge-Kreditkarte und Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion zusammen.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Welche Kreditkarte passt für Sie?

Aus der obigen Übersicht und den Vor- und Nachteilen lässt sich gut ableiten, welche Bezahlkarte sich für wen eignet.

So kommt eine Debitkarte eher für Verbraucher infrage, die ihren aktuellen Kontostand im Auge behalten wollen. Denn Zahlungen mit der Debitkarte gehen in der Regel sofort vom Girokonto ab. Die Debitkarte kann praktisch sein, wenn Sie an beliebigen Geldautomaten Bares ziehen wollen. Oft ist das innerhalb der EU mehrmals monatlich kostenlos möglich. Dazu gehören auch Automaten von Drittbetreibern wie Euronext.

Eine Charge-Kreditkarte ist dann zusätzlich empfehlenswert, wenn Sie im Urlaub auch einmal einen Mietwagen anmieten wollen. Auch eignet sich die Karte, wenn Sie Ausgaben lieber bis zum Monatsende sammeln und etwa aufs neue Gehalt warten wollen, bevor die Summe von Ihrem Girokonto abgebucht wird. Auch können Sie dank eines oft etwas größeren Kreditrahmens größere Ausgaben wie Flüge nach Übersee vorfinanzieren.

Die Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion ist oft die günstigste Karte, wenn Sie in Ländern unterwegs sind, die nicht den Euro als Währung haben. Häufig sparen Sie sich die sogenannten Fremdwährungsgebühren beim Bezahlen und Abheben. Doch eignet sich die Karte nur für Sorgfältige. Wer Fristen vergisst und Ausgaben nicht rechtzeitig zurückzahlt, dem drohen hohe Kreditzinsen.

Wo bekomme ich Debit- oder Kreditkarte?

Debitkarten erhalten Sie oft kostenlos zum Girokonto von Ihrer Bank. Charge-Kreditkarten gibt es dagegen häufig nicht (mehr) kostenlos dazu. Bei der DKB kostet die Visa Credit beispielsweise knapp 30 Euro im Jahr, bei der Comdirect sind es etwa 24 Euro, bei Deutscher Bank und Commerzbank 39 und 39,90 Euro.

Bei Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion sieht es anders aus: Wer eine solche Karte haben möchte, muss sich an Banken wenden, die auf Kreditgeschäfte spezialisiert sind. Diese stammen häufig aus dem Ausland und haben zum Teil Niederlassungen in Deutschland. Bekannt sind Barclays, Advanzia, aber auch die Hanseatic Bank, Santander oder die TF Bank.

Fazit

In Deutschland lassen sich Debitkarte, Kreditkarten mit Abrechnung zum Monatsende (Charge-Kreditkarte) und Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion unterscheiden.

Bei der Debitkarte gehen Zahlungen direkt vom Girokonto ab, bei der Charge-Kreditkarte sammeln Sie Zahlungen bis zum Monatsende an und bei der Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion können Sie wählen, wie viel Prozent Ihrer Ausgaben Sie zu einem Stichtag begleichen.

Alle Karten haben Vor- und Nachteile. Um eine passende zu finden, sollten Sie sich darüber klar werden, wofür Sie die Karte nutzen wollen. Wichtig ist, Gebühren und versteckte Kosten im Auge zu behalten. Vor allem bei der Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion sollten Sie auf Zahlungsfristen achten, um hohe Kreditzinsen zu vermeiden.

Während Sie Debitkarten oft kostenlos zum Girokonto erhalten und Charge-Kreditkarten für eine Jahresgebühr bis 40 Euro bestellen können, werden Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion von speziellen Kreditbanken herausgegeben. Diese haben ihren Ursprung oft im Ausland, bisweilen aber eine deutsche Niederlassung. Karten müssen Sie online bestellen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Preis- und Leistungsverzeichnis der DKB, Comdirect, Commerzbank, Deutsche Bank
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website