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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Buchungen prüfen Kontoauszug online einsehen – das sollten Sie beachten
Gehalt geht ein, Miete geht ab – auf einem Konto herrscht viel Bewegung. Gut, dass der Kontoauszug Übersicht schafft. Wir zeigen Ihnen, was alles draufsteht.
Der Monat ist zu Ende und das Konto wieder leerer als gedacht? Dann hilft nur noch eins, um schonungslos die Wahrheit zu erfahren: ein Blick auf den Kontoauszug. Vielleicht ging überdurchschnittlich viel Geld für Klamotten drauf, vielleicht schlugen diverse Restaurantbesuche heftig zu Buche – vielleicht können Sie sich eine Abbuchung aber auch gar nicht erklären und es wird Zeit zu reagieren.
So oder so: Den Überblick zu behalten, ist nie verkehrt. Wir haben deshalb für Sie zusammengefasst, was Sie über Kontoauszüge wissen sollten.
Was ist ein Kontoauszug?
Ein Kontoauszug listet für einen bestimmten Zeitraum alle Umsätze auf Ihrem Konto auf. Außerdem zeigt er Ihnen, wie viel Geld Sie am Anfang des Zeitraums auf dem Konto hatten und wie viel es am Ende ist.
Indem die Bank Ihnen den Kontoauszug bereitstellt, kommt sie ihrer Buchführungspflicht nach, Sie über die Bewegungen auf Ihrem Konto zu informieren. Sie als Kontoinhaber wiederum sind in der Pflicht, alle Buchungen zu kontrollieren.
Der Kontoauszug dient auch als Nachweis, um Zahlungen zu belegen – etwa beim Finanzamt. Es ist daher ratsam, ihn für eine gewisse Zeit aufzubewahren. Als Orientierung kann dafür die grundsätzliche Verjährungsfrist dienen. Sie beträgt drei Jahre ab dem Ende des Kalenderjahres, in dem sie etwas gekauft haben. Lesen Sie hier mehr dazu, wie lange Sie Kontoauszüge aufbewahren sollten.
Der Datenzugriff kann in unterschiedlichen Rhythmen erfolgen: Ein Auszug kann täglich (Tagesauszug), wöchentlich (Wochenauszug) oder monatlich (Monatsauszug) ausgestellt werden. Der klassische Beleg, den Sie am Automaten erhalten, ist der Tagesauszug – er zeigt Ihnen den tagesaktuellen Stand Ihres Kontos.
Achtung: Buchungen werden erst dann aufgelistet, nachdem sie ausgeführt wurden. Es kann also sein, dass sich ein Betrag, den Sie gerade erst mit der EC-Karte gezahlt haben, noch nicht auf dem Kontoauszug findet.
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Was steht auf einem Kontoauszug?
Jeder Kontoauszug setzt sich aus einer Reihe von Bestandteilen zusammen. Er enthält folgende Informationen:
- Die Kontonummer und Bankleitzahl Ihres Geldinstituts
- Die laufende Nummer Ihrer Kontoauszüge
- Ihr Kontostand seit Ihrem letzten Auszug
- Die einzelnen Umsätze mit Datum und Verwendungszweck
- Die Beträge der Umsätze (ein "+" kennzeichnet Gutschriften, ein "-" Belastungen; eventuell sind Gutschriften auch grün markiert, Abbuchungen rot)
- Der neue Kontostand mit aktuellem Datum
- Falls vorhanden: Dispositionskredit, also der Betrag, bis zu dem Sie Ihr Konto überziehen dürfen
- Der verfügbarer Betrag inklusive Dispositionskredit
- Ihr aktueller Kontostand ohne Dispositionskredit
- Die internationale Bankkontonummer (IBAN) und den Business Identifier Code (BIC)
Woher bekomme ich Kontoauszüge?
Sie können Ihre Kontoauszüge entweder selber an einem Kontoauszugsdrucker vor Ort in der Bank-Filiale ziehen, sie sich – meist gegen eine Gebühr – per Post nach Hause schicken lassen oder online einsehen. Wie genau Sie Ihre Auszüge erhalten, vereinbaren Sie mit Ihrem Kreditinstitut.
Wie kann ich meine Kontoauszüge online einsehen?
Dafür müssen Sie zunächst am Online-Banking teilnehmen. Sie teilen dann Ihrer Bank mit, für welche Kontoarten sie einen elektronischen Auszug erhalten wollen und lassen diese dann dafür freischalten.
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Die elektronischen Kontoauszüge finden Sie anschließend in Ihrem elektronischen Postfach – immer zu dem Termin, den Sie mit Ihrer Bank vereinbart haben, also zum Beispiel zum Monatsende. Der Online-Auszug enthält die gleichen Informationen wie der Auszug in Papierform, hat aber in der Regel ein anderes Layout.
Wie lange kann man online Kontoauszüge einsehen?
Das unterscheidet sich von Kreditinstitut zu Kreditinstitut. Manche halten die Auszüge permanent vor, bei anderen gibt es ein Limit – meist zwölf Monate. Ist Letzteres der Fall, sollten Kontoinhaber ihre Bankbelege herunterladen und in einem eigenen Archiv aufbewahren. Um einen Verlust zu vermeiden, sind zudem Sicherungskopien ratsam. Alternativ können Sie sie auch ausdrucken.
Diese Fristen gelten bei den großen Instituten:
- Commerzbank: zehn Jahre
- Deutsche Bank: 180 Tage
- DKB: zwölf Monate
- ING: bis zu 390 Tage
- Sparkassen: keine. Sie können die Kontoauszüge so lange einsehen, wie der Online-Banking-Vertrag besteht.
- Volksbanken: zehn Jahre
Gut zu wissen: Sobald Ihre Konten für das elektronische Postfach registriert sind, können Sie keine Auszüge am Kontoauszugsdrucker mehr erstellen. Eine Ausnahme gibt es beim Kreditkartenauszug. Er kann bis zum nächsten Abrechnungstermin noch über den Automaten abgeholt werden.
Was ist der Rechnungsabschluss?
Anders als der Tagesauszug, der tagesaktuell Ihren Kontostand zeigt, erhalten Sie den Rechnungsabschluss in größeren Abständen – meistens quartalsweise. Er enthält zudem Zinsen und Gebühren wie zum Beispiel Kontoführungs-, Karten- und Portogebühren.
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Was kann ich tun, wenn ich Kontoauszüge verloren habe?
Sind Ihnen Kontoauszüge abhandengekommen, können Sie sie bei Ihrer Bank nachfordern. Geldinstitute sind gesetzlich verpflichtet, Ihre Auszüge zehn Jahre lang aufzubewahren. Allerdings lassen sie sich diesen Service oft etwas kosten – je älter der benötigte Kontoauszug, desto höher sind meist die Gebühren.
Kann ich Kontoauszüge im elektronischen Postfach löschen?
Ja, können Sie. Nutzen Sie dafür einfach die Funktion "Löschen" und die Auszüge landen im Papierkorb. Von dort können Sie sie bis zu 30 Tage nach dem Löschdatum wiederherstellen. Danach werden alle Dokumente unwiderruflich gelöscht.
- Eigene Recherchen
- Wirtschaftslexikon Gabler
- Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.
- financescout24.de